Die Ressourcen Wasser und Boden beherrschen die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der
Menschheit. Bereits heute haben über 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu einer quantitativ und
qualitativ ausreichenden Wasserversorgung. Der Wassermangel mit den daraus resultierenden sozialen
und politischen Folgen wird sich verschärfen. Vor diesem Hintergrund werden Maßnahmen zum Schutz
und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wasserressourcen in zunehmendem Maße benötigt.
In der Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft werden Ingenieure nachgefragt, die Bereiche wie
Betrieb und Erhaltung von Leitungsnetzen und Anlagen verantwortlich leiten können. Hierbei ist ein
großes Investitionsvolumen zu erwarten. Allein der Ruhrverband schätzt das Reinvestitionsvolumen,
d. h. Investitionen in den Werterhalt von Anlagen auf jährlich ca. 65 bis 70 Millionen Euro.
Die Kommission der europäischen Gemeinschaft hat im Jahr 2000 die EG-Wasserrahmenrichtlinie
vorgelegt, die eine das Flussgebiet umfassende Gewässerbewirtschaftung in Form eines
Flussgebietsmanagements vorsieht, um einen guten Zustand aller Oberflächengewässer und des
Grundwassers zu erreichen. Hierzu sind konkrete Maßnahmen mit bestimmten Fristen von der EU
gefordert. So sollten alle Bewirtschaftungspläne für die Oberflächengewässer bis Ende 2009
aufgestellt werden, ein Maßnahmenprogramm muss bis Ende 2012 fixiert sein, und die Fortschreibung
von Bewirtschaftungs- und Maßnahmeprogrammen erfolgt ab 2012 verbunden mit Berichtspflichten an die
EU.
Die Ressource Boden stellt ein nicht vermehrbares Natur- und Schutzgut dar. Die Verluste an
nutzbarem Boden nehmen in den Industrieländern durch Bauaktivitäten sowie die Rohstoffgewinnung
dramatisch zu. Gleiches gilt für die Schwellen- und Entwicklungsländer, in denen klimatische
Effekte zur Ausbreitung der Wüsten in Afrika und China weltweite Erosionsphänomene erzeugen. Ein
weiteres Problem sind Bodenkontaminationen und damit auch Grundwasserbelastungen in den
Industriezentren, den Rohstoffabbaugebieten sowie den Mega-Cities. Bereits die umweltpolitischen
Grundsätze und Ziele der UNCED (United Nations Conference on Environment and Development)
thematisieren die Ressource Boden, seine Produktionsfunktion, Filter, Puffer und
Transformationseigenschaften auch für den Schutz des Grundwassers. Der vor- und nachsorgende
Bodenschutz, zum Beispiel durch angepasste Landnutzungssysteme oder Bodenregeneration, ist eine der
wichtigsten Aufgaben der Zukunft.
Schwerpunkte
Der Studiengang Wasser- und Bodenmanagement (Umweltingenieurwesen) bereitet praxisbezogen auf
Aufgaben eines nachhaltigen Ressourcenmanagements vor. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf den
Gebieten
- Umwelttechnik
- Wasserbewirtschaftung
- Hochwasserschutz und Hochwasserrisikomanagement
- Bodenschutz und Umweltrecht
Hinzu kommen Managementqualifikationen und Fremdsprachenkenntnisse.