Forschungszentren-Tour in Suderburg

  • 07.06.19 12:59
  • Vera Huber
  •   Salzgitter Suderburg Wolfenbüttel / Am Exer Wolfenbüttel Wolfsburg

Die Tour der Ostfalia-Forschungszentren an alle vier Hochschulstandorte endete am 5. Juni 2019 in Suderburg. Das Herzstück der Veranstaltung war eine offene Diskussion, die sich dem Standort als pars pro toto in Bezug auf ländliche Räume widmete. Vorab präsentierten sich CEMO, ZaF, ZEGI und ZWIRN auf einem gut besuchten Marktplatz im Foyer. Auch die Besucherinnen und Besucher des Tages der Lehre nutzten die Gelegenheit, sich an den Ständen auszutauschen.

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Der Marktplatz im Foyer mit den Infoständen der Forschungszentren.

Im Rahmen der Forschungszentren-Tour setzte Prof. Dr. Arnd Jenne (Fakultät Handel und Soziale Arbeit) anschließend Impulse zur Frage „Welche Chancen bietet der ländliche Raum?“. In seinem kurzen Vortrag räumte er zunächst mit Missverständnissen über ländliche Räume auf. Einerseits würden diese häufig abwertend dargestellt, andererseits zeichne sich vor allem unter Menschen, die in Städten leben, eine Sehnsucht nach dem ab, was sie sich als Leben auf dem Land vorstellen. Jenne erklärte, dass sich die Lebensstile im urbanen und ländlichen Raum durch Trends wie beispielsweise „ urban gardening“ zunehmend vermischen. Insgesamt funktioniere es nicht, Stadt und Land als getrennte Einheiten zu betrachten; vielmehr müssten sie als miteinander vernetzt behandelt werden, um Ausgleichsprozesse möglich zu machen.

An der folgenden Fishbowl-Diskussion beteiligten sich neben Prof. Jenne auch Prof. Dr.-Ing. Joachim Landrath (Fakultät Elektrotechnik), Prof. Dr. Markus A. Launer (Fakultät Handel und Soziale Arbeit), Prof. Dr.-Ing. André Maire sowie Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher (beide Fakultät Bau-Wasser-Boden) unter Moderation von Bianca Richter-Harm. Auch das Publikum beteiligte sich aktiv an dem Austausch, der sich schnell auf die Rolle von Suderburg als Hochschulstandort im ländlichen Raum konzentrierte. Die Ostfalia wurde als Anker in der Bildungslandschaft des Landkreises Uelzen bezeichnet, doch waren sich die Diskutierenden einig, dass es eines individuell zugeschnitten Regional-Marketings bedürfe, um diesen dauerhaft attraktiv zu präsentierten. Es kam unter anderem der Vorschlag auf, den Standort als Aushängeschild für die CO2-freie Mobilität über elektrische Antriebe zu entwickeln. Diese Anregung führte das Gespräch weiter zur Betrachtung der Infrastruktur vor Ort – nicht nur im Sinne der Fortbewegung, sondern auch der Digitalisierung und der Bildung. Zentral sei, dass staatliche Basisstrukturen gestellt würden; von Angeboten der Kinderbetreuung über schnelle Internetverbindung bis hin zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Um Studium und Arbeit am Standort noch attraktiver zu machen, wurden der Einsatz von E-Learning in der Lehre sowie flexible Arbeitsbedingungen angeführt und kontrovers diskutiert.

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Angeregte Diskussion mit Moderatorin Bianca Richter-Harm, Prof. Dr.-Ing. Joachim Landrath, Prof. Dr. Markus A. Launer, Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher, Prof. Dr.-Ing. André Maire und Prof. Dr. Arnd Jenne (v.l.n.r).

Während der gesamten Tour fiel auf, dass sich bestimmte Faktoren durch alle diskutierten Themenbereiche ziehen und an allen Ostfalia-Standorten relevant sind. Dieser Fakt sowie das positive Feedback für die Tour zeigen, dass die Forschungszentren als Netzwerke an der Ostfalia eine wichtige Rolle einnehmen. Sie regen dazu an, Fragestellungen fächerübergreifend kontrovers zu behandeln und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Bildunterschriften

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Der Marktplatz im Foyer mit den Infoständen der Forschungszentren.

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