Suderburg hilft Nepal

  • 01.06.16 14:26

5.088,33 € gesammelt

2016_Nepal
Nepal

 

In Deutschland ist das schwere Erdbeben im April und Mai 2015 in Nepal schon wieder vergessen, die Menschen in Nepal werden aber noch lange Zeit mit dem Wiederaufbau ihres Landes beschäftigt sein. Durch das Beben und die weiteren Nachbeben starben in Nepal rund 8.000 Menschen. Der Campus Suderburg der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist Nepal besonders verbunden, da über die Jahre mehr als 25 Studierende aus Nepal dort ihren Masterabschluss absolviert haben. Der Suderburger Absolvent Kamal Khadka hat aus seiner früheren Heimatregion Sindhulpalchok berichtet. Diese ist von 14 betroffenen Regionen Nepals eine der am stärksten betroffenen Regionen. Dort leben 277.000 Menschen in 66.600 Haushalten, dies entspricht in etwa der dreifachen Bevölkerung des Landkreises Uelzen. 96% der Häuser wurden dort komplett zerstört, 3.788 Menschen sind dort ums Leben gekommen, was 1,4 % der Bevölkerung entspricht. Praktisch alle Menschen sind dort obdachlos. Auf Initiative einiger Suderburger Absolventen wurde unmittelbar nach dem Erdbeben die Aktion „ Suderburg hilft Nepal“ gestartet. Die beiden Suderburger Fakultäten Bau-Wasser-Boden sowie Handel und Soziale Arbeit und die Bevölkerung in Suderburg beteiligten sich in vielfältiger Weise an der Aktion. Bei der Jahrestagung der Karl-Hillmer-Gesellschaft, dem Wasserbautag der Erica-Ingenieure und dem Rieselwiesenfest wurde zu Spenden aufgerufen. Auch die Suderburger Wirtschaft hat sich mit Sach- und Geldspenden beteiligt. Für das Rieselwiesenfest, das gemeinsam von der Dorfgemeinschaft Suderburg und der Burschenschaft Erica durchgeführt wurde, haben Studierende und Mitarbeiter der Hochschule Kuchen gebacken, der zu Gunsten von Nepal verkauft wurde, auch dieser Gesamterlös wurde für die Aktion Suderburg hilft Nepal gespendet. Bei Familienfeiern wurden Spenden statt Geschenken gesammelt. Insgesamt konnten so 5.088, 33 € gesammelt und damit das Ziel erreicht werden, eine komplette Trinkwasseraufbereitungsanlage für Nepal zu finanzieren.

 

Guneshwar Mahato Guneshwar Mahato (hellblaues T-Shirt) verteilt mit der Trinkwasseraufbereitungsanlage Survivor 300 der Firma Trunz Water Wasser an die Bevölkerung im Dorf Sanosirubari sowie an Schüler der Sidhi Ganesh Higher Secondary School im Sindhupalchowk District, Nepal. Die Anlage konnte mit den Spenden aus Suderburg finanziert werden.

 

Eine solche Anlage liefert pro Stunde 180 Liter sauberes Trinkwasser mit Solarenergie, ist also unabhängig von weiterer Infrastruktur. Inzwischen wurde eine solche Anlage gekauft. Der Suderburger Absolvent Guneshwar Mahato hat die Anlage in der Schweiz abgeholt und Anfang November 2015 nach Nepal gebracht. Auf diesem Weg konnten weitere Kosten und Zeitverzögerungen vermieden werden. Allerdings hat es dann noch etwas gedauert bis die Anlage zum Einsatz kommen konnte, da durch Streitigkeiten zwischen Nepal und Indien nicht genügend Benzin für den weiteren Transport ins Land kommt.

Inzwischen ist die Anlage im Dorf Sanosirubari angekommen und versorgt dort neben der Bevölkerung auch die Schüler der Sidhi Ganesh Higher Secondary School. Der Sindhupalchowk District ist eine der durch die Erdbeben vom 25.4 und 12.5.2015 besonders stark betroffenen Regionen in Nepal. In der Region sind 300 Häuser komplett zerstört, die Wasserver- und entsorgung ist stark beschädigt. Viele Familien leben weiterhin in Zelten und provisorischen Unterkünften.

Nach der Installation der “Suderburger” Wasseraufbereitungsanlage Survivor 300 erhalten 25 Haushalte mit 125 Bewohnern und 450 Schüler Zugang zu dieser sicheren Trinkwasserversorgung. Jede Familie erhält 40 Liter, jeder Schüler 2,5 Liter am Tag. Durch Ultrafiltration kann ein hoher hygienischer Standard dieses Wasser gewährleistet werden. Guneshwar Mahato hat die Anlage aufgestellt und die Bewohner in die Benutzung der

Anlage eingewiesen, sodass eine einwandfreie und langfristige Funktion der Anlage gewährleistet ist.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher, der die Studierenden unterstützt und die Aktion koordiniert hat, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Zu Beginn der Aktion hätte ich nicht gedacht, dass es gelingt, eine komplette Anlage zu finanzieren. Aber dann haben sich viele Menschen gemeinsam engagiert und so ist es schließlich gelungen. Besonders erfolgreich war die Zusammenarbeit der Hochschule und der Suderburger Bevölkerung sowie den vielen Ehemaligen, die sich der Hochschule in Suderburg nach wie vor eng verbunden fühlen. Herzlichen Dank an Alle die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben.“

 

 

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