Weniger Schaum, mehr Biogas: Die Esparsette soll es richten

  • 14.02.19 10:12

Die Esparsette ist ein echtes Multitalent. Eine ihrer vielen Begabungen: Bei Rindern wirkt die Pflanze wie ein Magenbitter. Weil ihr hoher Tannin-Gehalt die Schaumbildung im Pansen stoppt, ist sie gut für die Verdauung. Forschende der Ostfalia wollen jetzt herausfinden: Ist die Esparsette auch das richtige Rezept gegen überschäumende Biogasanlagen?

In den Anlagen zur Biogasherstellung ist die unkontrollierbare Schaumbildung ein großes Problem: Sie stört die Produktion, die Erträge sinken. Und der lästige Schaum ist schwer zu bekämpfen – es sei denn, die Esparsette schreitet nach demselben Prinzip wie im Kuhmagen zur Tat. Die Ostfalia untersucht, inwieweit sich ihr Einsatz bei der Biogasproduktion auszahlt. Forschungspartner sind das Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde des Julius Kühn-Instituts und das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung.

Sollte die Esparsette auch in Biogasanlagen ihre positive Wirkung entfalten, könnte das rosafarbene Gewächs bald zum Erscheinungsbild heimischer Felder gehören. So wie früher, als sie für Nutztiere eine wichtige Futterpflanze war.

Von ihrer Rückkehr in die Agrarlandschaft könnten viele profitieren. Die Biogasbranche, weil sie mit dem Einsatz der Esparsette bessere Ergebnisse erzielt; und die Landwirtschaft, weil die Esparsette auf lange Sicht die Fruchtfolge erweitert und die biologische Vielfalt steigert. Auch unsere Umwelt würde gewinnen: Bei den Bienen steht die Esparsette auf dem Speiseplan ganz weit oben.

Die Dauer des Esparsette-Projekts reicht bis Ende 2019. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz - Prof. Ahrens

  Prof. Ahrens im Gespräch über das Esparsette-Projekt

 

Prof. Dr. Thorsten Ahrens, Leiter des Labors für Bioverfahrenstechnik an der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia:

"Wir untersuchen, ob der Einsatz der Esparsette den Prozess der Biogaserzeugung stabilisieren kann. Unser Projekt ist wichtig, weil wir nicht nur einen ökonomischen Nutzen schaffen wollen, sondern auch einen ökologischen: Die Wiederkehr der Esparsette würde die Pflanzenwelt bereichern."

 

Dr. Torsten Thünen, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde des Julius Kühn-Instituts:

"Unser Ziel ist, die Esparsette und ihre vielen wertvollen Eigenschaften wieder stärker ins Blickfeld der landwirtschaftlichen Nutzung zu rücken. Saatgutvermehrung und Sortenentwicklung, Anbau und Ernte der Esparsette, Biomasseherstellung und -nutzung: Unser Projekt hat viele Facetten."

 

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