OPAL - Optimierung der Pflege in der Altenhilfe durch Sensornetzwerke

 

Projektleitung:
  • Prof. Dr. rer. medic. habil. Martina Hasseler

Laufzeit: 01.04.2020 - 30.09.2022

Kooperationspartner:
  • Evangelische Stiftung Neuerkerode, Leibnitz Universität Hannover L3S Forschungszentrum
Landesförderung:
  • Europäischer Sozialfonds (ESF)

Fördersumme: 128.234 €

Fakultät: Gesundheitswesen

Forschungsfeld:
  • Teilhabe- und Versorgungsforschung

Projektbeschreibung:

Der bundesweite Trend der Zunahme der pflegebedürftigen Bevölkerung spiegelt sich im Großraum Braunschweig deutlich wider. So werden aktuell bereits mehr als 20.000 vorwiegend ältere und multimorbide Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen der Altenpflege versorgt. Als Auswirkung des demografischen Wandels wird der Anteil der Pflegebedürftigen stetig steigen. Diese Entwicklung und eine Zuspitzung des Fachkräftemangels in der Altenpflege erschweren die Sicherstellung einer angemessenen und qualifizierten Versorgung der Pflegebedürftigen. Die Übernahme administrativer Routinetätigkeiten wie bspw. Kontroll- und Dokumentationsaufgaben verkürzen zusätzlich die ohnehin sehr knapp bemessene persönliche Zeit für die einzelnen Bewohner*innen. Die Gefahr einer ungenügenden Qualität in der pflegerischen Versorgung zum Leid der Bewohner*innen steigt. Im Rahmen der Einführung des Strukturmodells zur Modifizierung des Pflegeprozesses und der Pflegedokumentation wurden deshalb fünf miteinander korrespondierende Phänomene als zentrale Kriterien der stationären Versorgung konsentiert. Diese waren unter anderem Dekubitus, Sturz und ungewollter Gewichtsverlust. Dekubitus sind mit starken Einschränkungen und Leiden physischer, sozialer und psychologscher Art sowie einer deutlichen Reduktion der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Bewohner verbunden. Ein Sturz bedeutet im hohen Alter sowohl eine enorme Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als auch ein gesteigertes Mortalitätsrisiko. Der ungewollte Gewichtsverlust wird häufig nicht rechtzeitig erkannt und beeinträchtigt negativ den Zustand der Bewohner*in. Neben dem geschilderten persönlichen Leid für die Bewohner*innen, der erheblichen finanziellen Belastung der Kranken- und Sozialkassen resultiert aus der Gesamtsituation eine hohe Arbeitsunzufriedenheit bei den Pflegefachkräften. Unter dem Synonym Pflege 4.0 wird die Digitalisierung und Vernetzung der Pflege beschrieben. Die Einführung digitaler Assistenzsysteme (dAS) eröffnet der Pflege substanzielle Unterstützung in vielen Bereichen ihrer Arbeit. Dennoch ist ein flächendeckender Einsatz der mit positiven Erwartungshaltungen verbundenen dAS nicht erkennbar. Das vom Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt OPAL verflogt mit seinem innovativen Forschungsansatz, der partizipativen Einführung digitaler Assistenzsysteme, zwei wesentliche Ziele zur Verbesserung der Daseinsfürsorge: Erstens, die Verbesserung der Qualität der Versorgung in Bezug auf die drei zentralen Qualitätskriterien Dekubitus, Sturz und ungewollter Gewichtsverlust sowie die Zufriedenheit und Lebensqualität der Bewohner*innen. Zweitens, die Erhöhung der Arbeitseffektivität und Zufriedenheit des Pflegefachpersonals.
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