Novelle - Sektorenübergreifendes & integriertes Notfall- und Verfügungsmanagement für die letzte Lebensphase in stationärer Langzeitpflege

 

Projektleitung:
  • Prof. Dr. Martina Hasseler

Laufzeit: 01.08.2019 - 31.01.2023

Verbundpartner:
  • Stadt Braunschweig
  • Fachbereich 37 (Feuerwehr)
  • Gesundheitsamt
  • aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
  • Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
  • AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen
  • Medizinische Hochschule Hannover
  • Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
  • Universitätsklinikum Jena
  • Universitätsklinikum Heidelberg

Sonstige Förderung:
  • Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses

Fördersumme: 948.088 €

Fakultät: Gesundheitswesen

Forschungsfeld:
  • Teilhabe- und Versorgungsforschung

Projektbeschreibung:

Zum Versorgungsalltag von Pflegeheimen gehört immer häufiger die Pflege und Betreuung älterer Menschen mit komplexen Mehrfacherkrankungen sowie Sterbender. Verändert sich bei diesen Menschen der Gesundheitszustand, führt dies häufig zu Rettungsdiensteinsätzen und zu anschließenden Krankenhauseinweisungen. Die durch eine Patientenverfügung festgehaltenen Wünsche bleiben dabei oft unbeachtet. Für diese Patienten bedeutet das eine Unterbrechung der kontinuierlichen Versorgung und den Wechsel der Bezugspersonen. Stress und Desorientierung können die Folge sein und zu einer Verschlechterung von bestehenden oder dem Neuerwerb weiterer Erkrankungen führen. Oft kommt es zudem zu wiederholten Krankenhauseinweisungen und zu einer erhöhten Sterblichkeit. Auch lebensverlängernde Maßnahmen werden entgegen dem Patientenwunsch zu häufig ergriffen. Ursächlich sind meist mangelnde Absprachen und fehlende Anweisungen oder Unterlagen in einer Notfallsituation.

Hier setzt das Projekt Novelle an. Das Projekt entwickelt interdisziplinär Notfallalgorithmen, die konkrete Handlungsanweisungen für besonders häufige und relevante Notfälle vorgeben. Sie geben Pflegefachkräften Handlungs- und Rechtssicherheit und berücksichtigen zugleich die Patentensicherheit, Selbstbestimmung sowie ethische Gesichtspunkte. Die im Projekt entwickelten Notfallalgorithmen werden anschließend in Pflegeheimen eingeführt und erprobt. Verglichen wird gegenüber Pflegeeinrichtungen bei denen die Notfallalgorithmen nicht zum Einsatz kommen und die derzeit übliche Vorgehensweise stattfindet. Eine geringe Anzahl an Notfallrettungseinsätzen wird als Hinweis für eine gelungene Versorgung betrachtet. Das Projekt wird für 3,5 Jahre mit ca. 2,6 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall könnte die neue Versorgungsform in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen überführt werden und damit allen Patienten in Pflegeheimen sowohl in städtischen als auch ländlichen Bereichen zur Verfügung stehen.
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