Was machen unsere Absolvent*innen?

Ramona KubackiRamona Kubacki

Studiengang: Bachelor in Recht, Personalmanagement und Personalpsychologie

Abschlussjahr: 2016

 

Warum haben Sie sich dafür entschieden den oben genannten Studiengang zu studieren und warum an der BELS?

Der Studiengang Recht, Personalmanagement und -psychologie ist durch seine Fächerkombination eine sehr gute Vorbereitung für den Einstieg in eine verantwortungsvolle Stelle als Personaler mit generalistischem Aufgabengebiet. Heute als Personalleiterin arbeitsrechtliche Fragestellungen und Fälle beantworten und bearbeiten zu können, ist für mich in der Praxis unverzichtbar.

Als damalige Abiturientin der „G8-Generation“ wollte ich einen Studiengang wählen, der praxisorientiert und vielseitig ist. Warum sich zwischen Jura und Psychologie entscheiden, wenn die BELS einen Studiengang bietet, der beides vereint? Neben der Fächerkombination waren die Fallstudien und Praxisphasen ein großer Benefit für meine persönliche Entwicklung. Zudem waren die Dozenten, insbesondere Herr Prof. Hebler, eine inspirierende Persönlichkeit, dessen Vita als Vorbild für mich als Studentin galt sowie dessen Vorlesungen und Unterstützung bei Praktika einen großen Mehrwert für mich persönlich ausmachten. 

 

Was steht auf Ihrer Visitenkarte?

Personalleiterin / Head of Human Resources, Geberit

 

Warum haben Sie diese Tätigkeit/ dieses Unternehmen/ diese Branche gewählt?

Nach meinem Bachelor of Laws an der BELS stand für mich fest, dass ich mich mittelfristig als Personalleiterin in einem erfolgreichen Konzernumfeld etablieren möchte. Bis zu diesem erklärten Ziel, galt es jedoch noch einige persönliche Entwicklungsschritte zu gehen. Hierbei war mein Studienabschluss der BELS jedoch ein guter „Türöffner“.

Meinen Berufseinstieg wählte ich zunächst als Personalreferentin in einem Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Durch den Aufbau der dortigen Personalabteilung sowie die erfolgreiche Umsetzung mehrerer HR-Change-Projekte, wurde mir schon bald das Vertrauen entgegengebracht, die Teamleitung und schließlich die Abteilungsleitung für den Bereich Personal unserer deutschen Standorte in Bönen (NRW) und Leipheim (Bayern) zu übernehmen.

Parallel zu meiner ersten Stelle, habe ich mich durch mein berufsbegleitendes Masterstudium in „ Human Resource Management“ an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum weiter qualifiziert. Zudem erwiesen sich Weiterbildungen in Business Coaching, Projektmanagement, Leadership, Lean Management und einige weitere als großer Mehrwert für meine berufliche Entwicklung im Personalbereich.

Im Juni 2020 wechselte ich zum Geberit-Konzern, dem europäischen Marktführer für Sanitärprodukte. Als Personalleiterin leite ich dort den HR-Bereich für unser Produktionswerk in Wesel. Da mir ein stetiger Hinzugewinn an Verantwortung und Gestaltungsspielraum wichtig ist und mir die Stelle bei der Geberit dies als nächsten Entwicklungsschritt bieten konnte, entschied ich mich für den Wechsel zum Schweizer Konzern, in einer derzeit stark boomenden Branche. Vor allem die Zusammenarbeit mit den HR-Kollegen/-innen der anderen Standorte sowie die internationalen Bezügen in meinem Aufgabengebiet sind für mich persönlich sehr wertvoll. Die Geberit erlebe ich vor allem als einen Arbeitgeber…

… bei dem Engagement wertgeschätzt wird,

… bei dem auf allen und durch alle Ebenen auf Augenhöhe kommuniziert wird und

… bei dem es als Selbstverständnis gilt, sich gegenseitig zu unterstützen und bei Herausforderungen einander weiterzuhelfen.

Im HR-Bereich sehe ich auch weiterhin meine berufliche Zukunft, da mir die vielfältigen Anforderungen und die Konfrontation mit „VUCA“ ein spannendes Aufgabenfeld bieten. Mein Selbstverständnis als passionierter HRler ist es, vor allem strategischer Sparring Partner und Change Agent zu sein – in einem beruflichen Umfeld, das mich weiterhin fordert und fördert.

 

Was sind Ihre Aufgaben und wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Einen „Alltag“ kenne ich meinem Job eher nicht – und das ist auch gut so! Meine Tätigkeit als Personalleiterin wird wesentlich durch HR-Change-Projekte für unser Produktionswerk und wechselnde Aufgabenprioritäten geprägt, die sich an Jahreszielen, KPIs sowie generell Dringlichkeit und Wichtigkeit orientieren.

Zu meinen Aufgaben zählt die strategische Ausrichtung des HRM und die Führung des HR-Teams am Standort. Als Personalleitung bin ich für die Verhandlung von Betriebsvereinbarung, die Etablierung wichtiger HR-Standards und deren kontinuierliche Weiterentwicklung, das Recruiting, Talent Management und die Personalentwicklung, insbesondere die Entwicklung und Umsetzung eigener Führungskräftetrainings zuständig. Außerdem fungiere ich als Ansprechpartnerin für Arbeits- und Tarifrecht sowie als Beraterin und Coach für unsere Führungskräfte. Darüber hinaus bin ich für unsere interne Entgeltabrechnung und für die Personalkostenplanung zuständig. Neben den gängigen Aufgaben als Personalleitung, war die Übernahme der Verhandlungsführung bei den Tarifverhandlungen für rund 17.000 Beschäftigte im vergangenen Jahr eine ambitionierte Aufgabe, der ich mich gerne widmete und die für Abwechslungsreichtum sorgte.

Zu meinen Aufgaben für den Standort kommen außerdem Tätigkeiten hinzu, die ich für Corporate HR übernehme. Hierzu zählt meine Funktion als Koordinatorin für unser globales Young-Talent-Programm, bei dem ich für den Auswahlprozess und die Standortsuche für Entsendungen in unserem Konzern zuständig bin. Außerdem engagiere ich mich als Co-Trainerin für unser Potentials Management Programm im sog. Regional-Level.

 

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie heute im Job brauchen, haben Sie im Studium an der BELS erworben und kennengelernt?

Insgesamt möchte ich keines der Themenfelder aus meinem Studium missen. Die besondere Kombination aus arbeitsrechtlichen, wirtschaftspsychologischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten befähigt die Studenten als angehende Personaler zur Bewältigung vielfältiger und komplexer Fragestellungen. Vor allem das detaillierte Wissen im Bereich Arbeitsrecht erwies sich aus meiner persönlichen Erfahrung bei der Fallprüfung in der Praxis und der weiteren Weichenstellung für Disziplinarverfahren stets als nutzenstiftend.

 

Welche Entwicklungschancen gibt es bei Ihrer Organisation / in Ihrer Branche / in Ihrem Beruf?

In der Geberit-Gruppe bestehen grundsätzlich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten für Nachwuchskräfte – denn der Konzern hat es sich zum Ziel gesetzt, mindestens die Hälfte der Führungspositionen intern zu besetzten. Für mich als Personalleiterin besteht die Möglichkeit mich durch unser sog. „Potentials Management Programm“ für das Management Level in Kooperation mit der Universität St. Gallen weiter zu qualifizieren und für einen nächsten Karriereschritt zu empfehlen sowie meine Zuständigkeit auf mehrere Werke auszudehnen.

Insgesamt entscheiden jedoch grundsätzlich zunächst einmal die bisherigen Leistungen und das Potential einer Person über die Chancen auf die eigene weitere berufliche Entwicklung.

 

Können Sie sich noch zurück erinnern, was die wichtigsten Schritte damals kurz nach Abschluss des Studiums auf Ihrem Weg zum Berufseinstieg waren?

Rückblickend war es die absolut richtige Entscheidung nach meinem Bachelorabschluss den Direkteinstieg ins Berufsleben zu realisieren und sehr zeitnah mein Masterstudium berufsbegleitend zu absolvieren. Sowohl im Hinblick auf Praktika, Abschlussarbeiten und die erste Stelle lohnt sich außerdem stets ein Austausch mit den gut vernetzten Professoren der Fakultät. Dies hat mir persönlich den Einstieg in eine verantwortungsvolle Stelle im HR-Bereich erleichtert.

 

Wie stellen Sie Ihre Work-Life-Balance her (Vereinbarkeit und Einklang von Beruf und Privatleben)?

Für die Work-Life-Balance hat sicherlich jeder sein eigenes Rezept. Meinen Ausgleich zum stressigen Berufsalltag finde ich durch Fernreisen, Wochenend-Trips und „Action-Days“ mit meinen Freunden. Meine persönliche Einstellung ist jedoch auch, dass wenn jemandem sein Job großen Spaß bereitet und er sich darin auch ein Stück selbst verwirklich kann, braucht es keinen harten „Cut“ um eine Balance sicherzustellen. Wie so oft, gilt es achtsam für sich selbst zu sein.

 

Welchen Rat können Sie den BELS-Studierenden mit auf den Weg zum Beruf geben?

Seid ehrgeizig und traut Euch was zu! Gerade zum Berufseinstieg kann es sich lohnen eine Stelle anzunehmen, die ein paar Kilometer von zuhause entfernt ist. Hierdurch meine Komfort-Zone zu verlassen, hat mir geholfen, mich stetig weiterzuentwickeln. Außerdem lohnt es sich Netzwerke aufzubauen und einen guten Kontakt zu den Professoren und Lehrbeauftragten zu schaffen.

 

Denke ich an meine Studienzeit an der BELS zurück, denke ich...

… vor allem an die lehrreichen Fallstudien und in diesem Zusammenhang an die obligatorischen Präsentationen und Fragerunden zurück, die von uns Studierenden nicht ohne Grund als „Grillstunden“ bezeichnet wurden.

… dass es eine schöne und lehrreiche Zeit war, die ich nicht missen möchte.

… dass ich mich rückblickend für den richtigen Bachelor-Studiengang für einen erfolgreichen Start im Human Resource Management entschieden habe.

 

Stand: März 2022

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