Was machen unsere Absolvent*innen?

Tobias PetzTobias Petz

Studiengang: Bachelor Wirtschaftsrecht

Abschlussjahr: 2019

 

Warum haben Sie sich dafür entschieden den oben genannten Studiengang zu studieren und warum an der BELS?

Ich wollte meinen kaufmännischen Hintergrund möglichst effizient “aufstocken”. Ich stellte im vorgelagerten Berufsleben immer wieder fest, dass bestimmte Rechtsbereiche wie z.B. die Vertragsgestaltung, grenzüberschreitender Handel, Zulassungsprozesse und Ähnliches insbesondere im Mittelstand sehr stiefmütterlich behandelt werden, hier wollte ich entgegenwirken mit meiner Expertise. Weiterhin bin ich mit Leib und seele Betriebswirt und wollte sicherstellen, dass ich durch den Studiengang nicht einer von vielen BWL`ern auf dem Markt bin, sondern die Intention war, bestimmte Bereiche zu verstehen, welche nicht direkt (dennoch sicherlich indirekt-Markenrecht; Verträge; marketingelevante Rechtsgebiete, IT im Allgemeinen) der betriebswirtschaftlichen Betrachtung zuzusprechen sind.

 

Was steht auf Ihrer Visitenkarte?

Senior Business Development Manager DACH

 

Warum haben Sie diese Tätigkeit/ dieses Unternehmen/ diese Branche gewählt?

Ich kann hier hervorragend alle meine Kompetenzen zusammen bringen. Für mich persönlich war immer klar nicht in die reine “Juristerei” zu gehen. Dies hatte verschiedene persönliche und auch marktsituative Gründe. Insbesondere der IT Bereich, in dem ich mich bewege momentan, bedingt einiges an Wissen aus den verschiedenen BWL Gebieten, aber auch ein grundlegendes Verständnis bestimmter Gesetze Anwendungen, wie z.B IP-law im Bezug auf Software, Vertrag Gestaltungsmöglichkeiten in der komplexen IT Umgebung und anderes.

 

Was sind Ihre Aufgaben und wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Aufbau strategischer Allianzen, Umsetzung der Marktstrategie, Aufbau und Entwicklung bestehender und neuer Kunden im mitteleuropäischen Raum, Internationalisierung des Portfolios, Erstellung von Business Plänen, Vertragsgestaltung, Rahmenvertragsbetreuung. Kein Tag ist wie der andere...Ich befinde mich in vielen Meetings im internationalen Kontext, da mein AG ein über 3 Kontinente verteiltes Unternehmen ist. Typischerweise nutze ich den Morgen für die Beantwortung von Mails, internen Abstimmungen und Gesprächen mit Partnerunternehmen. Am Vormittag widme ich mich 2 Stunden ausschließlich meinen Kunden, von Eskalationsgesprächen über Projektanpassungsanfragen hin zu Sales Management Aufgaben in den betreffenden Accounts. Den Nachmittag nutze ich regelmäßig um mich mit anderen Juristen im Unternehmen über aufkommende Vertragsfragen innerhalb der ganzen Unternehmung auszutauschen und diese möglichst zur Lösung bringen. Des Weiteren schreiben ich, wenn es der Kalender hergibt, einen Blog für das Unternehmen, in dem ich IT und Jura versuche auf high level Sprache der Industrie näher zu bringen. Beispiel: Wir arbeiten stark im Produktentwicklungsumfeld hoch regulierter Industrien, wie der Pharmabranche. Hier gilt beispielsweise die Voraussetzungen für eine reibungslose Produktzulassung am Markt zu gewährleisten, welches in der Regel die Abbildung verschiedener Regularien innerhalb der angebotenen Technologien bedarf. Vorstehendes sind die Kernaufgaben, welche aber stark variieren können und von anderen Teilaufgaben ergänzt werden.

 

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie heute im Job brauchen, haben Sie im Studium an der BELS erworben und kennengelernt?

Zunächst muss ich anführen, dass mich das juristische Studium wesentlich im strukturierten denken, dokumentieren und dem analytischen Betrachten bestimmter Fallbeispiele immens vorangebracht hat. Demnach kann man hier auch einige fachliche Bereiche anführen: Softwarerecht, IP-law, BWL, Marketing, Vertragsgestaltung.

 

Welche Entwicklungschancen gibt es bei Ihrer Organisation / in Ihrer Branche / in Ihrem
Beruf?

Immense Entwicklungschancen. Ich bin sehr dankbar, in einem Industriezweig “gelandet” zu sein, der sich nicht als erstes in den Kopf schleicht als Wirtschaftsjurist! Ich durfte innerhalb von knapp drei Jahren zwei Karrierestufen erklimmen und habe Perspektive auf einige Weitere. Insbesondere mit meinem voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres abgeschlossenen Master Studiengangs, wird sich dieses nochmals erheblich potenzieren.

 

Können Sie sich noch zurück erinnern, was die wichtigsten Schritte damals kurz nach Abschluss des Studiums auf Ihrem Weg zum Berufseinstieg waren?

Ehrlicherweise ist der Übergang sehr entspannt gewesen, da mich der Betrieb in dem ich meine BA Arbeit schrieb übernahm und die Aufgabengebiete in kleinerer Dimension schon von mir abgehandelt wurden.

 

Wie stellen Sie Ihre Work-Life-Balance her (Vereinbarkeit und Einklang von Beruf und Privatleben)?

Auch hier hat mir das Studium sehr geholfen. Stichwort Selbstorganisation, Deadlines für Aufgaben, Struktur und eben auch das schaffen von eigenen Freiräumen zur erneuten Erlangung von Motivation. Ich habe einen gänzlich auf das remote Arbeiten ausgelegten AV, sodass die Gestaltungsmöglichkeiten sehr groß sind. Aufgrund der hohen Internationalisierung meines AG gibt es bei mir keine klassischen Arbeitszeiten. Dies birgt Gefahren dahingehend, dass man “zu viel “ arbeitet. Dennoch habe ich mir selbst, nicht zuletzt weil ich Familienvater bin, bestimmte Leitplanken gesetzt in Bezug auf zu leistende Arbeitsstunden. Je strukturierter ich mich organisiere, desto mehr Privatleben habe ich.

 

Welchen Rat können Sie den BELS-Studierenden mit auf den Weg zum Beruf geben?

  1. Nehmt das Studium ernst. Nicht nur in Bezug auf das fachliche, sondern mindestens genauso im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. Die BELS bietet eine hervorragende Umgebung um mit ambitionierten Gleichgesinnten sich gegenseitig zu befruchten. Ich habe sehr von einzelnen Professoren und ihren Tips profitiert. Leider habe ich das erst im Nachgang meines Studiums so richtig registriert und habe zu der Studienzeit diesen Mehrwert gar nicht so wahrgenommen.
  2. Seid offen für Wirtschaftsbereiche, die nicht zwangsläufig als Möglichkeit zu sehen sind in der Ausrichtung des Studiums.
  3. Vergesst nicht, dass alles Fachwissen am Ende des Tages auch “auf die Straße” gebracht werden muss, was in vielen Situationen eine gewisse Stressresistenz bedingt. Leider wird einem so etwas nicht beigebracht!


Denke ich an meine Studienzeit an der BELS zurück, denke ich...

  • An eine aus meiner persönlichen Sicht völlig neue und ehrlicherweise nicht vorstellbar zu bewältigende Aufgabe….Proofed myself wrong :):):):):)
  • An tolle Menschen, mit denen heute teilweise noch Kontakt besteht und wir uns an vielen Stellen immer noch untertützen.
  • unfassbar intelligente und smarte Profs .
  • Zeitintensität, die ich bis dato noch nicht kannte, bezogen auf das Vorbereiten von Prüfungsleistungen
  • eine Top Umgebung um sich weiterzubilden (ich habe es immer sehr gut gefunden, dass die BELS nicht zu groß ist!).
  • einen riesen impact, dadurch dass viele Lehrenden aus der Berufswelt kommen.
  • zum Teil aber auch sehr langweilige Vorlesungen, was aber ein total subjektiver Punkt ist! Ich war immer sehr praxisorientiert und habe daher Vorlesungen genossen, die versucht haben dieses darzustellen. Andere konnten das nicht gewährleisten, was aber sehr viele Gründe hat und mitnichten nur dem Lehrenden zuzusprechen ist. Verwaltungsrecht bleibt halt Verwaltungsrecht…;)

Stand Juni 2021

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