Was macht unser Stadtgraben in Berlin? Ein wegweisendes Exponat der Ostfalia wurde während der "Woche der Umwelt" präsentiert

Ein eingespieltes Team am Informationsstand: Cora Rolfes B.Eng., Thomas Eckel B.Eng., Dr. Hedda Sander (alle Fakultät Versorgungstechnik) sowie von der University of Wisconsin, Herr Dr. Derek Riley.

Vom 07.-08.06.2016 hatte der Bundespräsident Joachim Gauck zusammen mit der  Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur "Woche der Umwelt" in den Park von Schloss Bellevue in Berlin eingeladen. Bereits zum fünften Mal fand diese Form der  Umwelt-Schau statt. Aus über 600 (!) Bewerbungen hatte eine durch das Bundespräsidialamt berufene Jury die besten und innovativsten Projekte ausgewählt - und unsere Fakultät war mit einem sehr interessanten Exponat dabei!

Als eine von 200 Ausstellern präsentierte unsere Fakultät - zusammen mit der Partnerhochschule University of Wisconsin at Parkside, Kenosha - eine gemeinschaftlich entwickelte "Smartphone Applikation zur Prognose von toxischen Algenblüten". Dieses Exponat wurde von Herrn Dr. Derek Riley, University of Wisconsin undFrau Dr. Hedda Sander und zwei Studierenden der Fakultät Versorgungstechnik den interessierten Besucher/-innen vorgestellt.

Stimmungsvolle Eröffnung der DBU Ausstellung "Woche der Umwelt" durch unseren Bundespäsidenten, Herrn Joachim Gauck.

Worum geht es bei der Smartphone App?
Algenblüten insbesondere von Blaualgen (Cyanobakterien) stellen in Binnengewässern und an Badestränden saisonal ein Gesundheitsrisiko für Erholungssuchende und Sportler dar und können damit  für Kommunen mit solchen Erholungsbereichen eine erhebliche Bedeutung haben. Die von einigen Spezies produzierten Toxine führen bei Betroffenen durch Hautkontakt oder Ingestion zu allergischen Reaktionen unterschiedlicher Schweregrade. Lokale Gewässerüberwachung erfordert allerdings eine zeitlich und finanziell aufwendige Strategie für Umweltämter oder private Nutzer. Genau in diese Lücke stößt eine Smartphone App, die aufgrund einfacher Parameter den Nutzern eine erste Vorhersage des möglichen Blaualgenwachstums in Binnengewässern erlaubt.

Die zweitägige DBU Ausstellung fand bei schönstem Wetter im Park von Schloss Bellevue statt.

Wie kam es zur Entwicklung dieser App?
Aufgrund eines an einem eutrophierten Flachsee - an dem Stadtgraben in Wolfenbüttel - erhobenen Datensatzes in der Sommersaison 2013 wurde eine Smartphone Applikation entwickelt und fortlaufend validiert. Diese kann die Algenblüte anhand einfach zu ermittelnder Parameter vorhersagen und kann damit dazu beitragen, die hohen Kosten einer Überwachung zu reduzieren. Das der Android App zugrunde liegende Modell für ein logistisches Wachstum von Mikroorganismen wurde von der Ostfalia in Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule University of Wisconsin/USA entwickelt. Es erlaubt eine Prognose von Algenblüten durch Nutzung unterschiedlicher und einfach zu ermittelnder Messdaten,  wie z.B. Informationen über Wassertemperatur, Gewässertiefe, Sichttiefe und Phosphatgehalt.

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