Prof. Dr. phil. Ariane Brenssell


Website zum Forschungsprojekt Kontextualisierte Traumaarbeit

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KonTra


Kontextualisierte Traumaarbeit

Ariane Brenssell, Ans Hartmann und Cai Schmitz-Weicht

Wo beginnt eine Traumatisierung und wann hört sie auf? Wie lassen sich traumatische Erfahrungen verarbeiten? Mitarbeiterinnen von Frauenberatungsstellen und Frauennotrufen stellen sich diese Fragen seit mehreren Jahrzehnten. Sie begleiten Frauen und Mädchen, die geschlechtsspezifische Gewalt erlebt, erfahren, überlebt haben. Sie lassen medizinische und psychologische Traumadebatten und gesellschaftliche Diskurse zu Gewalt in ihre Arbeit einfließen. Sie sind täglich mit dem Erfolg und den Grenzen ihrer Arbeit konfrontiert. Das dabei entstandene Praxiswissen wurde nun im Rahmen einer partizipativen Forschungsarbeit systematisiert und im Kontext der kontextualisierten Traumaarbeit begrifflich gefasst.
ISBN: 978-3-982-24562-1

2020_Kontextualisierte-Traumaarbeit

 


Forschungsprojekt

»Kontextualisierte Traumaarbeit: eine partizipative Forschung«


Koordination
Prof. Dr. Ariane Brenssell (Leitung)
Anna Hartmann (Referent_in in der Geschäftsstelle des bff)

Kooperationspartner 
bff – Bundesverband für Frauenberatungsstellen und -notrufe gegen Gewalt. Im bff sind bundesweit rund 170 Fachberatungsstellen, Notrufe und Krisenzentren zusammengeschlossen, die Frauen mit Gewalterfahrungen beraten und  begleiten. Die  Bundesgeschäftsstelle  hat ihren Sitz in Berlin.

Prokjektskizze 
Das Forschungsprojekt untersucht gemeinsam zusammen mit Beraterinnen aus  21 Frauenberatungsstellen 
und -notrufen die Bedeutung einer kontextualisierten Traumaarbeit für die Bearbeitung von Gewaltfolgen:

  • Was kennzeichnet eine kontextualisierte oder gesellschaftlich vermittelte Traumaarbeit in der Praxis der Beratung und Intervention im Arbeitsfeld Gewalt gegen Frauen?
  • Wie werden Ansätze des kontextualisierten Traumaverstehens  in der Beratungs- und Interventionspraxis verankert und umgesetzt?
  • Welche spezifische Bedeutung haben kontextualisierte Beratungs- und Unterstützungsformen für die Bearbeitung von Traumata?

Theoretische Bezüge
Das Konzept des "traumatischen Prozesses"  (Hans Keilson)  geht davon aus, dass für die Möglichkeiten der Bearbeitung von Gewaltfolgen und Traumata  auch entscheidend ist, was nach dem Trauma passiert. Zum Beispiel: Wie wird einer Frau nach einer Vergewaltigung begegnet? Bekommt sie die für sie nötige Unterstützung? Wird ihre Wahrnehmung ernst genommen?

Traumatische Erfahrungen sind gesellschaftlich vermittelt: Die Kritische Psychologie geht davon aus, dass die gesellschaftliche Vermitteltheit von Erfahrungen erfasst werden muss, um Probleme in der Bearbeitung  von Gewaltfolgen/Traumata angemessen analysieren zu können.

Genderbezogene Theorien  gehen davon aus, dass Gewalt gegen Frauen  im Kontext von   strukturellen Machtverhältnissen  zu verstehen ist und dass diese auch in der Bearbeitung von Gewaltfolgen Bedeutung hat.

Partizipative Forschung:  Gemeinsam Forschen und Intervenieren
Das  Forschungsprojekt ist partizipativ. Praktikerinnen und Expertinnen aus Erfahrung gestalten und entwickeln die Forschungsschritte mit. Im Herbst 2015 wurde eine Forschungskooperative gegründet. Die  Forschungskooperative setzt sich zusammen aus:

  • Mitarbeiterinnen aus 21 verschiedenen  Beratungsstellen des bff
  • Anna Hartmann, Referent_in in der Bundesgeschäftsstelle des bff
  • Prof. Dr. Ariane Brenssell und Nadine Wehner (wiss. Mitarbeiterin) von der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule

Im November 2015 fand ein erster partizipativer Forschungsworkshop auf dem Fortbildungstag für bff-Mitglieder im Berliner Abgeordnetenhaus statt.

Ein zweiter partizipativer Forschungsworkshop folgte im Herbst 2016. Begleitend wurden zahlreiche Interviews mit Berater_innen und Expert_innen aus Erfahrungen / betroffenen Frauen geführt. Im Rahmen von "Meine Stimme zählt" konnten Betroffene ihre Geschichte und ihre Ideen davon, was Ihnen im Bearbeitungsprozess und in der Beratung geholfen hat, an das Projekt schicken.

Im November 2017 werden sich die Forschenden zu einem abschließenden partizipativen Forschungsworkshop treffen.

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