„Aktuelle Herausforderungen an die Lehre in der Sozialwirtschaft“

  • 14.10.21 16:37
  • Vera Huber
  •   Suderburg

 

Die Herausforderungen für die Lehre in der Pandemiezeit und wie es danach weitergeht stand bei der Hybrid-Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmanagement / Sozialwirtschaft an Hochschulen e.V. (BAG) am 8. Oktober 2021 auf der Tagesordnung. In Kooperation mit der Fachgruppe Sozialwirtschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) kamen rund 40 Professorinnen und Professoren an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld zusammen.

Prof. Dr. Ludger Kolhoff von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Campus Wolfenbüttel) und Vorsitzender der BAG Sozialmanagement/ Sozialwirtschaft führte durch die Veranstaltung. Prof. Dr. Andrea Tabatt-Hirschfeldt, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Campus Suderburg) und stellvertretende Vorsitzende der BAG berichtete über das BAG Netzwerk Studienmaterialien und Lehrvideos. In verschiedenen Feldern des Sozialmanagements erstellen Lehrende und Forschende Lehrvideos in den Formaten Impulsvideo (5 Min.), Einführungsvideo (20 Min.) bzw. Lehrvideo (45 Min.). Der Zugang zum Professor*innen-Netzwerk ist an eine Einverständniserklärung zur Nutzung geknüpft, um das geistige Eigentum der Urheber*innen zu schützten. Die Lehrvideos eignen sich innerhalb der synchronen Lehre, eingebunden in das jeweilige didaktische Konzept der Lehrenden.

Vortrag-Prof.-Dr.-Andrea-Tabatt-Hirschfeldt

Vortrag von Prof. Dr. Andrea Tabatt-Hirschfeldt.

Die Hybridtagung wurde mit einer Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Andrea Tabatt-Hirschfeldt, abgeschlossen. Dabei wurde die Möglichkeit hybrider Lehre diskutiert und mehrheitlich aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt:

  • Ressourcenintensiv: mehrere Raumkameras und Technikunterstützung in den Lehrsälen erforderlich.
  • Überforderung der Lehrpersonen: z.B. hat Frau Prof. Dr. Wolf Erfahrung in der hybriden Lehre und spricht sich dagegen aus, weil sie ihre Aufmerksamkeit mehrheitlich auf die in Präsenz befindlichen Studierenden lenkt und den online Zugeschalteten nicht genug Aufmerksamkeit zukommt. Hinzu kommen Fragen aus dem Chat, die leicht übersehen werden.
  • Unzureichende soziale Interaktion: die soziale Interaktion lässt sich in einer geteilten Gruppe (Präsenz / Online) unzureichend herstellen. Hier sollte man sich entweder für Präsenz oder für Online-Lehre (Breakout-Räume) entscheiden.
  • Fehlanreize: hybride Lehre birgt den Anreiz zum „Konsumieren der Lehre“.

Die Beteiligten sind sich einig, dass es beim Postpandemic Teaching kein Zurück in die reine Präsenz Lehre vor Corona geben sollte. Dies käme einen Rückschritt gleich. Aus den Erfahrungen sollte vielmehr auf Grundlage eines didaktischen Konzeptes ein Mix aus asynchroner und synchroner Lehre gestaltet werden. Die Einbindung von Caching, insbesondere in berufsbegleitenden Studiengängen, ist dabei Teil des didaktischen Konzeptes und unabhängig vom Lehrformat.

Text: Tabatt-Hirschfeldt
Foto: Ostfalia

 

 

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