Ostfalia-Studierende stellen Ideen für den Hafen der Hansestadt Stade vor
Stade liegt am südwestlichen Ufer der Unterelbe zwischen Hamburg und Elbmündung. Aufgrund der Nähe zur Nordsee kommt der Sicherung der Stadt gegen Hochwasser eine besondere Bedeutung zu. Die Stadt (insbesondere die Altstadt) wurde durch einen Deich, der direkt an die Altstadt grenzt, geschützt. Dieser Deich, dessen Deichkrone als Straße genutzt wird, war durch eine bewegliche Brücke mit darunter befindlicher Stauvorrichtung unterbrochen, welche es Schiffen ermöglichte, in den Hafen der Altstadt zu fahren. Aufgrund der großen Überschwemmung während der Sturmflut 1962 wurde diese Brücke durch einen Rahmendurchlass mit Doppelschütz ersetzte, so dass seitdem keine Schiffe mehr in den Hafen fahren können.
Es ist ein Anliegen der Hansestadt Stade und des Vereins „Alter Hafen“, den Hafen für Schiffe wieder zugänglich zu machen. Aufgrund des Sperrwerks an der Schwingemündung kommt dem Deich nicht mehr die gleiche Bedeutung zur Sicherung bei wie früher. Dies ermöglicht eine freie Planung der neuen Brücke. Die zu planende Brücke soll sowohl den Straßen als auch den Schiffsverkehr ermöglichen. Aufgrund des erforderlichen Lichtraumprofils der Schiffe muss daher die Brücke temporär geöffnet werden können.
Unter der Betreuung von Dipl.-Ing. Claus Hinrichs vom Verein „Alter Hafen“ und Prof. Dr.-Ing. Björn Elsche von der Fakultät Bau-Wasser-Boden der Ostfalia werden in Bachelorarbeiten Machbarkeitsstudien für bewegliche Brücken erarbeitet. Für die Präsentation dieser Brücken wurde nun ein 3D-Modell gedruckt, welches in der Lage ist, verschiedene Brückenmodelle aufzunehmen. Somit kann sich jeder einen Eindruck davon machen, wie die unterschiedlichen Brückentypen an dem Standort wirken.
Für die Erstellung des 3D-Modells wurden mehrere Disziplinen der Fakultät Bau-Wasser Boden zusammengeschaltet. So wurde im ersten Schritt die Umgebung der Brücke von Studenten vermessen (Ingenieurvermessung). Anschließend wurden diese Daten mittels CAD in ein dreidimensionales Modell überführt (BIM). Abschließend konnte im 3D-Druck-Labor der Fakultät Bau-Wasser-Boden mit 3D-Druckern das Modell gedruckt werden (angewandte Informatik/Bauinformatik).
Mit diesem Modell zeigt die Fakultät Bau-Wasser-Boden, welche spannenden Aufgaben interdisziplinär bearbeitet werden können.
Projektbeteiligte:
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Professor Dr.- Ing. Björn
Elsche
Dipl.- Ing. Frank Dziembowski
Daniel Johannes
Hendrik Helms
Malte Färber
Aleksandr Springer
Verein „Alter Hafen“
Dipl.-Ing. Claus Hinrichs
Text: B. Elsche
Foto: Ostfalia