Fakultät Bau-Wasser-Boden startet Wasser-Projekt mit Ostfalia-Partnerhochschule im Iran

  • 04.06.20 16:16
  • Nadine Zimmer
  •   Suderburg

Bei einer Sommerakademie im Jahr 2015 besuchten iranische Studierende der Partnerhochschule die Okertalsperre im Harz. Archivfoto: Röttcher Bei einer Sommerakademie im Jahr 2015 besuchten iranische Studierende der Partnerhochschule die Okertalsperre im Harz. Archivfoto: Röttcher

Ziel des Projektes ist es, dass Studierende beider Hochschulen gemeinsam ein E-Learning-Projekt zum integrierten Gewässermanagement erarbeiten. Ursprünglich war geplant in diesem Jahr mit persönlichen Treffen, wie einer Sommerakademie in Suderburg und einer Exkursion in den Iran, zu starten und dann in den nächsten zwei Jahren immer digitaler zu werden, doch Corana hat auch hier vieles verändert. Projektleiter Prof. Dr. Klaus Röttcher sagt dazu: „Jetzt starten wir digital und hoffen, dass in den nächsten Jahren auch wieder persönliche Treffen möglich sein werden. Wir sind international aktiv, aber von Zuhause aus, und wir fühlen uns auch international Zuhause“.

Für die Studierenden ist interessant, Fragen zum Wasser nicht nur unter anderen klimatischen Randbedingungen, sondern auch in anderen kulturellen Zusammenhängen zu untersuchen. Am Ende der Projektlaufzeit wird es einen E-Learningkurs geben, der von beiden Hochschulen gemeinsam genutzt werden kann, um die Lehre und den Austausch zu unterstützen. Dabei wird es sowohl möglich sein, Teile des Kurses in die Präsenzlehre zu integrieren, als auch den Kurs unabhängig von Präsenzveranstaltungen selbständig zu absolvieren.

Sari legt im Norden des Irans in der Provinz Mazandaran. Im Süden der Provinz liegt das Elbrus-Gebirge und im Norden das kaspische Meer, der mittlere Jahresniederschlag liegt bei 660 mm, und die mittlere Temperatur ist 17 °C. Daraus geht hervor, dass die Unterschiede zu Niedersachsen mit 780 mm und 9,3 °C nicht so groß sind wie zunächst zu vermuten ist. Der Blick in den Zentraliran mit Steppen- und Wüstenklima zeigt weitere Herausforderungen für die Wasserwirtschaft im Iran. Das Projekt kann auf einer inzwischen mehr als 10-jährigen Partnerschaft zwischen der Ostfalia und der Universität in Sari aufbauen. Insgesamt waren bisher fast 200 iranische und 175 deutsche Teilnehmer an den gemeinsamen Aktivitäten in Deutschland und im Iran beteiligt.

Der DAAD fördert das Projekt aus einem Programm, das speziell den Dialog mit der muslimischen Welt unterstützt, in diesem Jahr mit bis zu 90.000 Euro. Ein Teil des Geldes, der für die persönlichen Begegnungen vorgesehen war, wird allerdings nicht ausgegeben werden können. Alle Beteiligten hoffen, dass im nächsten Jahr auch wieder persönliche Begegnungen möglich sein werden, die bei aller digitalen Kommunikation wichtig und unersetzlich bleiben.         

 

Text: Prof. Dr. Klaus Röttcher, 04.06.20
Archivfoto: Röttcher

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