Herausforderungen der Digitalisierung ...

  • 01.02.19 14:11
  • Vera Huber
  •   Suderburg

Referenten Logistik Forum Suderburg Die Referentinnen und Referenten (von links): Andreas Seel, Carmen Schmidt, Prof. Dr. Kirsten Wegner, Prof. Dr. Wolfgang Kersten, Stefan Lotter

„Herausforderungen der Digitalisierung“ lautete das diesjährige Thema des Suderburger Logistikforums, das am 29. Januar an der Fakultät Handel und Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule in Suderburg stattfand. Die Fachveranstaltung mit vorrangig regionaler Zielgruppe zählte 84 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Damit ist das Suderburger Logistik-Forum auch im 5. Jahr ein voller Erfolg“, freut sich Tagungsleiterin Prof. Dr. Kirsten Wegner über die kontinuierlich steigende Resonanz.

Vier hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft gingen in ihren Vorträgen auf Fragen zu den Herausforderungen der Digitalisierung für die Logistikbranche ein. Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg, stellte den Zusammenhang zwischen regionalem Logistik-Ökosystem und der Digitalisierung dar: Ziel der Stadt Hamburg ist es, im Jahre 2025 führende innovative Logistikregion Europas zu sein. Hierzu wird die Innovationskraft von KMUs benötigt. Die Referentin schilderte die Unterstützung des Logistik-Ökosystems anhand der zwei Beispielprojekte Next Logistics Accelerator (NLA) und des Digital Hubs Logistics. Im Rahmen des letztgenannten realisieren junge und etablierte Unternehmen gemeinsam mit Wissenschaft und Politik die digitale Zukunft der Logistik. Schmidt begeistert: „Ich liebe es, in der Logistik zu arbeiten, weil es so eine Vielfalt an Themen gibt.“

Stefan Lotter, Leiter Supply Chain Management der Bell Deutschland GmbH, präsentierte die erfolgreiche Einführung der Digitalisierung seines Unternehmens im Projekt „ERP-System meets Hyperlink“. Das Auftragsannahmeteam seines Unternehmens wird mit Hilfe einer Hyperlink-Verknüpfung eine erhebliche Prozessvereinfachung und Beschleunigung bei Kundenanfragen zum Lieferstatus ermöglicht.

Welche Geschäftsmodelle haben auch zukünftig Bestand? Welche Digitalisierungsstrategien verfolgen erfolgreiche Unternehmen? Welche Kompetenzen werden in Zukunft in der Logistik benötigt? Diesen und weiteren Fragen ging Prof. Dr. Wolfgang Kersten vom Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg in seinem Vortrag auf den Grund. Er präsentierte die spannendsten Ergebnisse der Trendstudie zur Digitalisierung in der Logistik. Kersten forderte die Anwesenden auf, das Thema Digitalisierung aktiv anzugehen und nicht auszusitzen: „Keiner kann sich der Digitalisierung entziehen!“

Neben diesen visionären Ausblicken erläuterte Andreas Seel vom Institut für Integrierte Produktion Hannover anhand von drei Anwendungsfällen multimodaler Assistenzsysteme (Datenbrille, Sprachsteuerung in der Kommissionierung und mobile Mensch-Maschine-Interaktion), wie die digitale Technik in der Praxis funktioniert. Er stellte fest: „Ein Hauptproblem bei der Einführung von Digitalisierung in Unternehmen ist die mangelnde Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Eine gut funktionierende Logistik ist eine der Grundlagen unserer globalisierten und arbeitsteilig vernetzten Wirtschaft. Sie ermöglicht den Handel zwischen Unternehmen und Unternehmen, Endverbraucherinnenn und -verbrauchern. Jedes Unternehmen stellt individuelle Anforderungen an die Logistik je nach Branchenzugehörigkeit und Produktart. Das Forum bietet eine Plattform für Logistikverantwortliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Logistik in Wirtschaft und Wissenschaft, sowie Geschäftsführerinnen, Geschäftsführer, Netwerkvertreterinnen und Netzwerkvertreter. „Ziel ist, aktuelles Wissen aus dem Bereich der Logistik zu vermitteln und gleichzeitig eine Gesprächsplattform zu bieten für Vertreterinnen und Vertreter aus Hochschule, Industrie, Handel und Logistikdienstleistern“, so Wegner. Auch die Studierenden des Studiengangs Handel und Logistik profitieren vom Zusammentreffen und dem Kennenlernen potenzieller Arbeitgeber und konnten interessante Kontakte knüpfen.

Text: We/Me/
Fotos: Regina Müller-Wagner, Ostfalia

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