Für 18 Studierende der Fakultät Soziale Arbeit in Wolfenbüttel ging es im Dezember nach Indien,
um einen Einblick in den Alltag dortiger sozialer Einrichtungen und ihrer Herausforderungen zu
bekommen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Kolhoff besuchten die Studierenden unter anderem eine
Organisation, die Obdachlose betreut und Bildungsangebote für Kinder aus einem benachbarten Slum
organisiert, eine Wäscherei am Fluss und eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Auch der
Besuch einer Schule für taube und schwerhörige Kinder sowie eines ländlichen Krankenhauses standen
auf dem Programm.
„Bei den Besuchen der sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise dem ‚Delhi House‘, in dem
kranke, bedürftige Menschen aus prekären Situationen eine Unterkunft und Hilfe finden, konnten wir
durchaus Parallelen zu uns bekannten Strukturen der Sozialen Arbeit wiederfinden“, sagt
Exkursionsteilnehmerin Marie Hinze. Es sei aber deutlich geworden, dass die Finanzierung
Sozialarbeitende in Indien vor besondere Herausforderung stellt.
Die Exkursionsgruppe der Fakultät Soziale Arbeit besuchte in Indien unter anderem den „Delhi
House e.V.“.
Foto: Ostfalia
In Jaipur besuchten die Studierenden die Organisation „Chatra Pathashala“, die eine Schule in
einem Slum betreibt. Diese Schule wurde schon mehrmals von Studierenden der Ostfalia besucht. „
Während die Kinder vor einigen Jahren noch unter freien Himmel auf dem Boden sitzen mussten, sind
jetzt Räume, Tische und Stühle vorhanden. Eine sehr erfolgreiche Entwicklung“, stellt Prof. Dr.
Kolhoff fest.
Im Regionalbüro des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konnten die Studierenden
aus Wolfenbüttel viel über das Bildungssystem in Indien erfahren und auch selbst aktiv werden. Sie
wurden eingeladen, ihre Eindrücke in den Social-Media-Kanälen des DAAD dokumentieren.
Neben den Themen Kindersterblichkeit und Umgang mit Menschen mit Behinderungen beschäftigten
sich die Studierenden während ihrer Indienreise intensiv mit dem Thema informelle Beschäftigung. In
Delhi besuchten sie dazu die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die sich
unter anderem für eine bessere Unterstützung von Menschen stark macht, die in Indien ohne
Arbeitsvertrag als Tagelöhner, Landarbeiter ohne Grundbesitz oder als Kleinhändler informell
beschäftigt sind. „Ziel des Programms ist es, ein System der sozialen Sicherung für informell
Beschäftigte und ihre Familien auf den Weg zu bringen“, berichtet Prof. Dr. Kolhoff.
Für die Studierenden bleibt die Exkursion eine wichtige Erfahrung. „Der Blick über den
Tellerrand erweitert den Horizont – dies haben wir hier in Indien wieder und wieder erlebt“, sagt
der Studierende Philipp Eisfeld.
Text: Kolhoff/Zimmer