Im vergangenen Semester haben vier Studierende der Fakultät Maschinenbau unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Ligocki im Rahmen einer Projektarbeit als Prüfungsleistung gezeigt, dass Maschinenbau weit mehr als nur „Wellen, Lager und Mechanik“ ausmacht.

Basierend auf einem im Vorsemester aufgebauten Laufrad haben sie demonstriert, wie man mit Hilfe eines Akkus, eines leistungsfähigen Motors und einer Prise Hard- und Software einen zweirädrigen Flitzer entwickeln kann, der mittels Daumengas bei einem leichten Motorsurren Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen kann.Zudem stammt das Gefährt zu großen Teilen aus einem handelsüblichen 3D-Drucker.

„Die meisten tragenden Teile wurden mittels des FLM-Verfahrens* aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff PLA** hergestellt. Dafür haben wir vorher aufwändige Belastungsversuche und -berechnungen durchgeführt, damit unser E-Runner auch in allen Fahrsituationen stabil bewegt werden kann“, so Alena Sophie Schiewe. „Wir wollen zudem auch zeigen, dass es möglich ist, mit einfachen 3D-Druckern stabile und sichere Konstruktionen zu entwickeln.“

Der E-Runner soll für Messen und Besucherinnen und Besucher der Ostfalia als „Show-Bike“ dienen und nun in weiteren Projektarbeiten noch verfeinert werden.

„Ein Display und Licht wären noch prima, um den Flitzer vielleicht zukünftig auch im öffentlichen Verkehr bewegen zu können“, so Ligocki.

Das Projektteam präsentiert stolz den Ostfalia E-Runner.
v.l.: Alena Sophie Schiewe, Michael Schäfer, Joachim Binder, Thomas Nikolaus.

* Beim Fused Layer Modeling (FLM) wird thermoplastisches Material durch eine Düse gepresst und definiert auf ein Substrat abgelegt. Die Stränge verbinden sich nach dem Abkühlen dauerhaft miteinander.

**Polylactide (PLA) sind synthetische Polymere, die zu den Polyestern gehören. Aus diesem Material wird Kunststoff, der aus regenerativen Quellen gewonnen wird, gefertigt.

Text/Foto: Ligocki