Der Kongress „blickpunkt sportmanagement“ ging am 28. November 2022 unter dem Motto „ Karriere-Marathon – Die Zukunftsfähigkeit der Sportbranche“ in die 22. Auflage. Insgesamt 30 Studierende der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften veranstalteten mit Unterstützung von den Dozierenden Frau Prof. Dr. Ariane Bagusat und Herrn Marko Beens den alljährlichen Kongress. Wie bereits in den vergangenen zwei Ausgaben wurde Europas größter von Studierenden organisierten Sportmanagementkongress aufgrund der Corona-Pandemie online durchgeführt.

Der diesjährige Kongress umfasste mit den Themenblöcken Sportevent, Digitalisierung, Recruitment, Profisport, Internationalisierung und Medien im Sport insgesamt sechs spannende Themenfelder In diesen wurden mit einer professionellen Moderation durch Miriam Sinno und 22 namenhaften Expert*innen wie Urs Meier (Fifa-Schiedsrichter von 1994-2004), Michael Meeske (Geschäftsführer VfL Wolfsburg) und Tom Kirsten (DAZN-Kommentator) diskutiert.

Der erste Themenblock befasste sich mit dem Thema „ Sportevent“. Hierzu gaben die Referierenden Jermaine Wolf, Tobias Benz und Uwe Burckhardt zunächst Einblicke in Ihren Arbeitsalltag in der Sporteventbranche. Ein gutes und funktionierendes Team, welches bei vorhergesehenen und auch unvorhergesehenen Situationen improvisiert reagieren kann, sowie ein großes Netzwerk an Partnern sind die zwei wichtigsten Säulen, um ein erfolgreiches Sportevent durchführen zu können. Allerdings laufen Events, egal in welchem Bereich, nie exakt nach Plan. Einen Plan B und C als Alternativlösung in der Hinterhand zu haben und unterschiedliche Situationen bei der Planung zu berücksichtigen, sind extrem wichtig bei der Organisation eines Sportevents. Von großer Bedeutung ist vorab die Analyse der Zielgruppe, die durch das Event angesprochen werden soll und die damit verbundenen Bedürfnisse. Nur so kann das Event zielgruppengerecht geplant und organisiert werden. Im Zuge der Corona-Pandemie sei das Thema der Digitalisierung von Sportevents noch mehr in den Vordergrund gerückt. Aufgrund dessen kann man gespannt sein, welche Veränderungen zukünftige Sportevents durchlaufen werden.

Der zweite Themenblock des Tages behandelte das Thema „ Digitalisierung“. Im ersten Teil dieses Themenblocks hielt Nicky Verjans einen Vortrag zum Thema NFT´s (Non-fungible Tokens) und klärte dabei auf, wie Fanzone diese Neuheit mit digitalen Sammelkarten verbindet. Überleitend zum zweiten Teil des Themenblocks Digitalisierung sprachen die Referierenden Andreas Küppers, Marc Hagener und Frank Leibmann über die Entwicklung der Digitalisierung und auch die Wirkung dieser auf den Sport. Diese angesprochene Entwicklung sei noch längst nicht zu Ende. Im Vergleich zu den größeren Sportarten Fußball und Handball ist die Digitalisierung in den Randsporten noch nicht so weit fortgeschritten. Speziell hier sind große Potenziale verborgen, welche zukünftig weiter ausgeschöpft werden sollten.

Im dritten Themenblock „ Recruitment“ wurde ein intensiver Einblick in das Leben eines Recruiters gewährt. Die Zuschauer konnten sich in der Diskussionsrunde mit Billy Kohlberg, Katharina Buljovcic und Fabian Kaller in 3 verschiedene Sichtweisen aus Bewerberseite hineinversetzen. Inhaltlich thematisierten die drei Recruiter*innen die Besonderheiten, die ein Bewerbungsgespräch in der Arbeitswelt des Sports mit sich bringt. Sport als Leidenschaft und die Identifikation mit diesem motiviert nicht nur die Bewerber*innen, sich bei einem Unternehmen zu bewerben, sondern verbindet bei Vorstellungsgesprächen Kandidat*in und Personaler*in miteinander. Passend dazu erzählten sie über Begebenheiten wie Authentizität, Auftreten und Vorbereitung, die ihnen bei einem Bewerbungsgespräch am wichtigsten sind. Abschließend behandelte die Diskussionsrunde den positiven sowie negativen Einfluss der Digitalisierung und Corona-Pandemie auf die Bewerbungsverfahren.

Der vierte Themenblock „ Profisport“ brachte mit Moritz Böhringer, Sven Schimmel, Urs Meier und Michael Meeske vier Persönlichkeiten aus der Welt des Profisports mit sich. Eine Verknüpfung zwischen allen vier Referenten war das Thema des Mentalcoaching. Der Sport hat sich von Jahr zu Jahr zunehmend professionalisiert. Eine sportpsychologische Betreuung und Mentalcoaching ist besonders bei jungen Sportler*innen in Nachwuchsleistungszentren immer mehr von hoher Bedeutung. Zudem wurde thematisiert, dass neben dem Mentalcoaching auch der Umgang mit mentaler Gesundheit in der Öffentlichkeit von Belangen ist. Die sozialen Medien rücken die Aufmerksamkeit einzelner Sportler*innen noch mehr ins Licht und halten sowohl Erfolg als auch Misserfolg lange präsent. Moritz Böhringer empfahl jedem Profisportler*in, eine neutrale und unabhängige Person als Unterstützer bei sich zu haben, um den Druck nicht auf die eigene Familie zu übertragen. Der Sport ist keine Einbahnstraße, Höhen und Tiefen gehören dazu. Es ist wichtig zu wissen, wie man mit diesen umgeht.

Für den fünften Themenblock „ Internationalisierung“ schalteten sich vier Referenten aus dem Internationalen Sportbusiness zum Kongress dazu. Mit Benjamin Wahl aus Shanghai, Oliver Weber aus Italien, Adam Rieger aus Frankfurt und Alex Rieger aus Texas nahmen gleich drei Referenten aus dem Ausland am Kongress teil – ein großer Vorteil, den ein Onlinekongress mit sich bringt. Zunächst gaben die vier Experten einen Einblick in ihren Alltag und führten aus, wie sie zu einem internationalen Job gekommen sind bzw. was sie in das Ausland geführt hat. Anschließend thematisierte die Diskussionsrunde die Identifizierung und Erschließung neuer Märkte. Der Sport rückt die Welt ein bisschen zusammen und verbindet miteinander. Sowohl der sportliche Erfolg, als auch die Authentizität einer Marke, eines Vereins oder eines Spielers ist dabei wichtig und entscheidend für den Erfolg. Im Anschluss spaltete sich die Diskussionsrunde, da Sport und Politik trotz aller Bemühungen, besonders im internationalen Business, nicht zu trennen sei. Abschließend erläuterten die Referierenden die besonderen Herausforderungen in der internationalen Branche und die Wichtigkeit von Networking.

Im sechsten und letzten Themenblock „ Medien im Sport“ wurde unter anderem die Auswirkung des Arbeitsverhältnisses auf die eigene Arbeit in der Medienbrache thematisiert. Hierzu konnten André Voigt, Gari Paubandt, Lisa de Ruiter und Tom Kirsten gemeinsam mit Miriam Sinno unterschiedliche Standpunkte vertreten. André Voigt und Gari Paubandt genießen durch ihr freies Arbeitsverhältnis ein hohes Maß an Selbstentwicklung. Gleichzeitig verwiesen sie darauf, dass dadurch Erfolg und Misserfolg nah beieinander liegen. Die beiden Journalisten Lisa de Ruiter und Tom Kirsten haben durch ihre Festanstellung hingegen eine eingeschränkte Entwicklungsfreiheit, aber ein großes Maß an Sicherheit. Für die Medienexperten sei es besonders wichtig, sich breit aufzustellen, Kontakte zu knüpfen, eigeninitiativ zu handeln und authentisch gegenüber den sozialen Medien aufzutreten.

Auch in diesem Jahr war der Kongress ein voller Erfolg. Die Zuschauenden konnten sich neben dem ereignis- und lehrreichen Hauptprogramm, in den Pausen an einem Quiz mit Gewinnchancen, der Verleihung des SPO-MAN Awards für die beste Bachelorarbeit sowie kleinen visuellen Einspielern erfreuen.