Starkes Teamwork: Ostfalia-Rechenzentrum mit neuer Klimatechnik

  • 08.07.25 16:12
  • Nele Piltz
  •   Salzgitter Suderburg Wolfenbüttel / Am Exer Wolfenbüttel Wolfsburg

Vor dem Rechenzentrum der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel steht am Samstagmorgen ein großer Autokran. Der Ausleger kann bis zu 32 Tonnen schwere Lasten mehr als 30 Meter hoch heben. Insofern ist die Aufgabe heute verhältnismäßig leicht: Drei alte Kälteanlagen müssen vom Dach des Rechenzentrums gehievt und zwei neue aufgestellt werden. Sie wiegen jeweils „nur“ gut eine Tonne, sind allerdings 1,60 Meter hoch, 2,80 Meter breit und 1,20 Meter lang. Ganz sicher und zielgenau setzt der Kran die neuen Kaltwassersätze nacheinander in gut 20 Metern Höhe ab.

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Der Autokran transportierte die alten Kühlungsanlagen vom Dach des Rechenzentrums und die neuen wieder hinauf.

Die Kranstellung ist nur der von außen sichtbare Teil aufwändiger Arbeiten, die am Wochenende vom 4. bis zum 6. Juli im Rechenzentrum stattgefunden haben. Von Freitagmorgen 9 Uhr bis Sonntagabend kurz vor Mitternacht war die Ostfalia quasi offline. Auch die IT-Systeme der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) und der Braunschweigischen Landesmuseen sowie für die Stadt Wolfenbüttel, alle Schulen in Wolfenbüttel und die Herzog-August-Bibliothek liefen eingeschränkt. Das Ostfalia-Rechenzentrum übernimmt für diese Einrichtungen verschiedene IT-Dienstleistungen. Nur die allerwichtigsten Angebote wie die Ostfalia- und die HBK-Website und das Campus-Management-System HisInONE waren erreichbar; ihre Server wurden zuvor auf einen Server an die TU Clausthal ausgelagert.

Anlass für die Arbeiten war dringender Erneuerungsbedarf an der Klimatechnik des Rechenzentrums. „Im vergangenen Jahr sind kurz nacheinander zwei der drei alten Kaltwassersätze ausgefallen. Das hätte an heißen Sommertagen böse enden können“, sagt Dr.-Ing. Thorsten Ludewig, Leiter des Ostfalia-Rechenzentrums. Die Klimatechnik führt Wärme über Kühlwasser in Rohrleitungen ab, die beim Betrieb von Servern und IT-Ausrüstung entsteht. In den Kaltwassersätzen auf dem Dach des Rechenzentrums entziehen Verdampfer die Wärme, das kältere Wasser wird zurück in den Kühlkreislauf geleitet. „Wir haben auch die komplette Verrohrung bis in den Serverraum erneuert. Das System arbeitet jetzt wesentlich effizienter als die alte Anlage. Deshalb kommen wir mit zwei Kaltwassersätzen auf dem Dach aus“, erklärt Ludewig.

Das Rechenzentrum war am Wochenende mit bis zu zehn Mitarbeitenden parallel im Einsatz. Planmäßig schalteten Sie am Freitag zunächst 155 Hardware-Server und etwas mehr 1300 virtuelle Server ab. Am Samstagmorgen um sieben Uhr fuhr dann der Kran der Firma Fricke-Schmidbauer vor, um die Kaltwassersätze auf das Dach zu heben. Außerdem waren die Firmen Wahl Elektro- und Informationstechnik, Gerke Kälte-Klima und Schneider Electric mit jeweils mehreren Mitarbeitenden vor Ort.

Am Sonntag gegen 16 Uhr waren die Arbeiten dann soweit vorangeschritten, dass das Rechenzentrum innerhalb von acht Stunden wieder komplett hochgefahren werden konnte. „Ein Riesendank geht an mein Team und allen Beteiligten. Wir sind zufrieden, dass es so gut geklappt hat. Trotz neun Monaten Vorbereitung sind solche Arbeiten auch immer eine Operation am offenen Herzen“, sagt Thorsten Ludewig.

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