Neuer Unterschlupf für bekannte und unbekannte Flugsubjekte

  • 21.07.22 16:29
  • Henning van den Brink

Die Zahl und Vielfalt der Fluginsekten nimmt immer weiter ab. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) macht vor allem die intensive Forstwirtschaft, Bodenversiegelung, Überdüngung und Flurbereinigungsmaßnahmen dafür verantwortlich. Und die immer weniger werdenden Insekten haben es zunehmend schwerer, geeignete Behausungen zu finden. Deswegen stellen immer mehr Menschen auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten Unterschlupf-, Nist- und Überwinterungshilfen für die fliegenden Erdenbewohner auf. Zwischen Deko- und Gartenbedarf bieten Baumärkte mittlerweile zahlreiche Bausätze für solche „Insektenhotels“ an. 

Bild 1_ Material

Svenja Boettger und Sarita Stark wollten jedoch keinen fertigen Bausatz von der Stange. Beide studieren Soziale Arbeit in Suderburg und haben sich im Rahmen einer Projektarbeit eines Wahlpflichtseminars unter der Leitung von Henning van den Brink zum Ziel gesetzt, im Gemeinschaftsgarten am Campus Suderburg eine eigene kleine Insektenhotelanlage zu konstruieren und zu errichten. Sie besorgten die erforderlichen Materialien und zusammen mit anderen Studierenden aus mehreren Studiengängen schraubten und sägten sie an der zukünftigen Insektenbehausung, die mit Bodenhülsen in der Erde verankerte wurde. Der „Innenausbau“ des Hotels wurde jedoch bewusst nicht abgeschlossen und es wurde genügend Platz für weiteres Füll- und Nistmaterial gelassen. Wer also die Innen- und Außengestaltung des Insektenhotels weiter vorantreiben möchte, ist dazu herzlich eingeladen und meldet sich einfach bei Alexander Schlender, der das Ökologiereferats beim Asta am Campus Suderburg leitet und erster Ansprechpartner für sämtliche Aktionen rund um den Gemeinschaftsgarten ist.

Bild 3_Zwischenstand

Der Gemeinschaftsgarten hat sich inzwischen zu einem grünen Treffpunkt und Rückzugsort entwickelt. Beide Fakultäten in Suderburg haben Anfang des Jahres größere Anschaffungen getätigt, um eine Grundausstattung mit Werkzeugen und Gartengeräten sicherzustellen. Die Fakultät Handel und Soziale Arbeit ermöglicht seit mehreren Semestern im Modul „Projektmanagement“ studentische Lehrprojekte, die wichtige Pionierarbeit für den Gemeinschaftsgarten leisteten. Sie unterstützte auch den Bau des Insektenhotels und kam für die Materialkosten in Höhe von ca. 200 Euro auf. Studierende und Beschäftigte gleichermaßen nutzen heute das Areal, um z.B. Gurken oder Tomaten anzubauen. Kräuter und Gemüse wird inzwischen nicht mehr nur in Hochbeeten angepflanzt, sondern es steht eine ganze Ackerfläche zur Verfügung, die nach Absprache mit dem Ökologie-Referat für eigene Anbau- und Pflanzprojekte genutzt werden kann.

Bild 4_Fertig

Text: van den Brink

Foto: Boettger & Stark

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