"Innovation plus"

  • 04.02.20 09:30
  • Jana-Kristin Hintze
  •   Salzgitter Suderburg Wolfenbüttel / Am Exer Wolfenbüttel Wolfsburg

"Innovation plus": Ostfalia punktet mit Lehr- und Lernkonzepten

Neue Lernformen, mehr Praxisbezug und verbesserte Lehrkonzepte durch Digitalisierung: Mit dem Programm „Innovation plus“ fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) die Entwicklung innovativer Lehr- und Lernkonzepte. In diesem Studienjahr werden vier Projekte an der Ostfalia Hochschule mit insgesamt mehr als 190.000 Euro gefördert. Das Programm richtet sich vorrangig an Lehrende, die durch die Förderung die Möglichkeit haben, ihre Lehrveranstaltungen mit innovativen Konzepten weiterzuentwickeln und die Lehrqualität zu verbessern. An der Ostfalia Hochschule waren vier Projekte der Fakultäten Maschinenbau, Verkehr-Sport-Tourismus-Medien, Informatik sowie des Sprachenzentrums erfolgreich.

„Gute Lehre ist entscheidend für den Studienerfolg. Die Hochschulen im Land haben mit vielfältigen Anträgen gezeigt, dass ihnen diese Aufgabe sehr wichtig ist“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler. „Ich bin mir sicher, dass mit den geförderten Projekten innovative Ideen und Konzepte umgesetzt werden, die die Qualität deutlich erhöhen werden.“ Auch die Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Weiterbildung Prof. Dr. Susanne Stobbe freut sich über die erfolgreichen Projekte: „Innovative Lehr- und Lernkonzepte geben wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Lehre an der Ostfalia Hochschule.“

An der Fakultät Maschinenbau sollen die Studierenden frühzeitig an Zukunftstechnologien beteiligt und so auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet werden.  „Die fortschreitende Digitalisierung des Maschinenbaus, das Digital Engineering, eröffnet uns großartige neue Möglichkeiten. Durch die Unterstützung des MWK können wir einen Teil dieser Möglichkeiten bereits in den Grundlagenfächern einsetzen“, beschreibt Prof. Dr. Carsten Stechert von der Fakultät Maschinenbau die Wichtigkeit digitaler Lehrkonzepte. Geplant ist ein Einsatz der Technologie „ Augmented Reality“, also einer computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung. „Wir wollen komplexe Lehrinhalte in den Grundlagenvorlesungen des Maschinenbaus durch ‚Augmented-Reality‘ -Erlebnisse veranschaulichen und ‚begreifbar‘ machen. Durch den aktiven und individuellen Zugang soll der Lernerfolg gesteigert werden“, sagt Stechert zur Verwendung der Förderung.

Die Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien konnte mit einem „Blended-Learning“-Konzept im Bereich Medien punkten. Dabei wird die Präsenzlehre zum wissenschaftlichen Arbeiten durch ein digitales Lernsystem ergänzt. Beispielsweise können wissenschaftliche Arbeitsroutinen in Form von interaktiven Tests und Quizzen sowie Tutorials aufgeschlüsselt, digitalisiert und visualisiert werden. „Die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten, ist nicht angeboren, man kann sie lernen und entwickeln. Wer nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium mit hoher Kompetenz wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten kann, wird erkennen, wie ausgesprochen wertvoll, auch und gerade für die Praxis, die Fähigkeit ist, richtige Fragen und Fragen richtig zu stellen. Mit unserem Projekt wollen wir genau daran arbeiten“, fasst Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Harald Rau die Projektidee zusammen.

Mit der Methode des „flipped classroom“ plant das Sprachenzentrum der Hochschule, in Kooperation mit der Fakultät Informatik das Modul „Business English“ weiterzuentwickeln. So lernen die Studierenden zunächst mithilfe digitaler Medien, selbst erstellter Inhalte und Plattformen im Eigenstudium, um diese Inhalte dann im Kontaktstudium zu vertiefen – also eine Art umgedrehter Unterricht. Ulrike Friedrich freut sich, ihre Idee am Sprachenzentrum umsetzen zu können: „Ich hoffe, dass die Weiterentwicklung des Moduls Studierende und Lehrkräfte gleichermaßen begeistern wird.“

Das vierte erfolgreiche Projekt beschäftigt sich mit dem Feedback für Studierende beim Erlernen einer Programmiersprache. „Ich freue mich über die Chance, gerade Studierende ohne Programmier-Vorerfahrung zukünftig individueller unterstützen zu können“, sagt Prof. Dr. Frank Höppner von der Fakultät Informatik. Mit dem Geld soll eine Web-Anwendung entwickelt werden, die eine Feedback-Schleife ermöglicht. Diese kann unentdeckten Missverständnissen und Frust vorbeugen. So bekommen die Studierenden beim Programmieren künftig nicht nur ein Feedback für das Endprodukt, sondern schon für das Verständnis der Befehle.

Text: Jana-Kristin Hintze / 04.02.2020

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