Studierende der Sozialen Arbeit organisieren auch in diesem Jahr wieder mithilfe des Vereins Weihnachten für alle e.V. die Wunscherfüller-Ausstellung.

Es ist inzwischen eine Art Tradition geworden: Jedes Jahr im November fotografieren Studierende des Projektes Medienpädagogik der Fakultät Soziale Arbeit die auf Wunschzetteln aufgeschriebenen Wünsche von Menschen in Armut und Wohnungslosigkeit aus Braunschweig. Unterstützt vom Verein Weihnachten für alle e.V. gestalten die Studierenden dann aus den Fotos eine Ausstellung in der Braunschweiger Innenstadt. Bürger*innen können dann zu Wunscherfüller*innen werden und die Wünsche erfüllen – über Geld- oder auch über Sachspenden.

Nach vielen Jahren im Schloss Carrée und dem letzten Jahr am Waisenhausdamm konnte dieses Jahr eine Räumlichkeit direkt in den Schloss Arkaden zur Verfügung gestellt werden – zu finden ist die Ausstellung in der ersten Etage, gegenüber der Rolltreppe, in Richtung Eiscafé.

„In diesem Jahr waren wir vom Ansturm der Menschen in Armut und Wohnungslosigkeit sehr überwältigt“, berichtet Tanja Witting, Leiterin des Projekts Medienpädagogik, „üblicherweise verteilen wir 150 Teilnahmeformulare an die Einrichtungen der Diakonie Wohnen und Beraten, die jedes Jahr die Bedürftigkeitsprüfung der Wünschenden für uns übernehmen. Damit sind wir bisher auch immer ausgekommen. In diesem Jahr haben wir jedoch schon nach zwei Tagen aus einer der Einrichtungen gehört: ‚Wir haben keine Formulare mehr und die Leute stehen noch Schlange, um mitzumachen!‘ Wir haben dann noch einmal einige Formulare nachgeliefert und starten nun mit 185 Wünschen in die Ausstellung. Der Bedarf wäre noch größer gewesen; allerdings kommen wir mit dieser Zahl an Wünschen an unsere Grenzen: Mehr Bilder lassen sich kaum ausstellen; mehr Wünsche können wir schlichtweg in der kurzen Zeit nicht bearbeiten.“

Die 13 Studierenden des Projektes Medienpädagogik waren sich jedoch direkt einig, das diesjährige Mehr an Wünschen anzunehmen und mit 10 Stunden täglicher Öffnungszeit den Besuchenden auch deutlich mehr Gelegenheiten zu geben, um Wünsche zu erfüllen.

Auch in diesem Jahr wir eine große Spannbreite an Wünschen abgedeckt – vieles ist bereits aus den vergangenen Jahren bekannt, jedoch verändern sich die Wünsche in ihren Tendenzen auch. Der Bedarf an Kleidung, Möbeln, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik wird auch in diesem Jahr wieder deutlich. Viele wünschen sich auch in diesem Jahr ein (neues) Smartphone. Erneuter Spitzenreiter ist allerdings der Wunsch nach einem Gutschein – ob nun spezifisch für Lebensmittel, Kleidung oder ganz allgemein zum Einkaufen. In vielen Fällen geht es um die „stille Reserve“, die ein Gutschein darstellt, wenn das Geld fehlt und plötzlich doch ein Bedarf dringlich wird.

Von Samstag, dem 2. Dezember bis Samstag, den 16. Dezember ist die Ausstellung dann täglich (außer sonntags) von 10 bis 20 Uhr geöffnet.