Projekt WERTIS-KI

Verbund - KI: Wertstoff-Informations-System mit Künstlicher Intelligenz

Am Institut für Recycling der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Kommunen an der Entwicklung einer App für mobile Endgeräte, die durch Vernetzung mit einer Künstlichen Intelligenz Gegenstände erkennen kann und für diese möglichen Entsorgungswege vorschlägt.
Projektpartner sind:

  • Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften - Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Institut für Recycling)
  • Abfallwirtschafts- und Beschäftigungsbetriebe Landkreis Peine
  • GE-T GmbH
  • dida Datenschmiede GmbH


Das Projekt wird für den Zeitraum vom 01.04.2023 bis 31.01.2026 mit einer Gesamtsumme von 1.561.072,09 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Die Ausgangssituation: Was ist die ökologische Herausforderung?

Bei der Trennung von Abfall und Wertstoffströmen kommt es häufig zu sogenannten Fehlwürfen. Dies bedeutet, Gegenstände werden fälschlich einem Entsorgungsweg zugeordnet, der für diesen Gegenstand nicht optimal oder falsch ist. Die Folge dieser Fehlwürfe ist, dass bei der Aufbereitung der Stoffströme eine erhöhter Sortieraufwand notwendig ist oder die Stoffströme nicht optimal verwertet werden können. Ein Beispiel sind Verpackungen, die bewusst oder irrtümlich in der Sammlung für Küchen- und Grünabfällen entsorgt werden. Diese müssen in den Aufbereitungsanlagen mitunter händisch heraussortiert werden. Die heraussortierten Materialien müssen dann zu anderen Verwertungsanlagen transportiert oder sogar thermisch entsorgt werden.Teilweise sind durch sehr hohe Fehlwurfquoten sogar ganze Chargen komplett thermisch zu entsorgen. Hierdurch entstehen erhöhte und vermeidbare CO 2-Emissionen.

Die Idee: Welchen Beitrag kann KI konkret leisten?

Das Ziel des Projekts ist es zunächst eine Künstliche Intelligenz so zu trainieren, dass sie Gegenstände erkennen kann. Dies erfordert die Erstellung von Bilddateien der Gegenstände aus verschiedenen Perspektiven. Den Gegenständen werden dann Entsorgungswege zugeordnet. Erkennt die KI einen Gegenstand, kann ein geeigneter Entsorgungsweg vorgeschlagen werden. Zusätzliche Informationen über Orte von Sammelstellen und Öffnungszeiten sollen ebenfalls an die Nutzerinnen und Nutzer weitergegeben werden. Auch die Möglichkeit optionaler Verwertungswege (Secondhandladen, Repair Cafes,..) können vorgeschlagen werden. Durch die Senkung der Fehlwürfe werden erhebliche Mengen an CO 2 eingespart. Außerdem soll die Verwendung der App die Nutzerinnen und Nutzer für das Thema Mülltrennung sowie Wieder- und Weiterverwertung sensibilisieren.

Der Ausblick: Welchen Leuchtturmcharakter hat das Projekt?

Das Projekt soll folgende Impacts erzeugen:

  • Kommunen, Industrie und Politik arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung und Optimierung geschlossener Wertstoffketten. Die Entwicklung neuer Verwertungs- und Vermeidungsstrategien unter Generierung auch neuer Geschäftsmodelle reduziert Stoffströme in den Entsorgungswegen, hier speziell der thermischen Entsorgung.
  • Bürgerinnen und Bürger werden angeregt, durch Nutzung der App sich mit der Thematik der Entsorgung zu beschäftigen. Die Fehlwurfquoten werden durch die Nutzung der App reduziert.
  • Durch die Funktion der App, die Nutzerinnen und Nutzer über optionale Reparatur-, Weiter- und Wiederverwertungswege zu informieren, besteht die Möglichkeit neue Strukturen und Geschäftsmodelle für diese Recycling-Wege zu implementieren.

 

 

nach oben
Drucken