Willkommen an der Fakultät Soziale Arbeit


Kommentierte Lehrangebote

In dieser Rubrik erhalten Sie inhaltliche Angaben zu einzelnen Lehrveranstaltungen mit Modulzuordnung und Semesterlage.

Modul 1

1. Semester


Boeckh | Propädeutik

Blended learning Seminar! Sie benötigen Laptop/Tablet, Kamera und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in Selbstlernphasen und online-Lehreinheiten!

Worum geht es?: In der Propädeutik setzen wir uns mit der Frage auseinander, was „Wissen“ ist und welche Rolle „Wahrnehmung“ und „Sozialisation“ dabei spielen. Wir werden sehen, dass die sog. „ Realität“ sehr subjektiv ist. Studieren bedeutet deshalb „Fragen, fragen, fragen!“ (W.-D. Narr) Wie aber geht dieses Fragen? Was muss ich dabei beachten? Damit beschäftigen wir uns nach dem eher wissenschaftsphilosophischen Ausflug, in dem wir uns die formalen Regeln und Standards wissenschaftliche Arbeitens ansehen.


Modul 3

3. Semester


Bockisch | Geschichte der Sozialen Arbeit

Die Geschichte Sozialer Arbeit mit ihren Entwicklungssträngen der Sozialpädagogik und Sozialarbeit ist geprägt durch eine Pluralität von Gegenstandsbestimmungen, Prinzipien und Leitsätzen, die das aktuelle (Selbst-)Verständnis Sozialer Arbeit geprägt haben. Anhand der Ideen und Programme namhafter Theoretiker/innen werden Entwicklungslinien der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit erarbeitet und hinsichtlich ihres Einflusses auf die Soziale Arbeit der Gegenwart untersucht. 

Die Entstehung Sozialer Arbeit vollzog sich im Kontext gesellschaftlicher, staatlicher und kirchlicher Einrichtungen als Handlungsrahmen für sozialarbeiterische Hilfekonzepte und sozialpädagogische Erziehungsprogramme. In der Veranstaltung werden die historischen Entwicklungen und Ausdifferenzierungen dieser Institutionen und der in diesem Rahmen konzeptionierten klassischen Methoden Sozialer Arbeit erarbeitet.


Schreiner | Felder und Fallarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe

Die Kinder- und Jugendhilfe zählt zu den größten Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit. Hiermit einher gehen unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten und mannigfaltige Aufgaben sowie Themenstellungen. Im Fallseminar bearbeiten wir exemplarisch unterschiedliche Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe am konkreten Beispiel. Darüber hinaus wird das Vorgehen der Fallarbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe kontextualisiert.

Modul 4

Option 1

Zörner | Vertiefung: Musik in der Sozialen Arbeit

Für das Seminar sind keine musikalischen Grundkenntnisse notwendig. Vielmehr sollen methodische Angebote für die musikpädagogische Arbeit mit verschiedenen Klientengruppen aufgezeigt sowie das musikalisch handwerkliche Grundwissen hierfür vermittelt werden.

Musiktheoretischer Hintergrund: Musikpsychologische Aspekte, Musiksoziologische Betrachtungen, Wahrnehmung, Erleben und Wirkung von Musik, Musikbezogene Arbeitsfelder in der Sozialen Arbeit.

Musikalische Grundlagen (Rhythmik, Melodik, Harmonik, Notation)

Praktische Ausübung verschiedener musikalischer Methoden: Gesang/Spiellieder, Liedbegleitung, Verklanglichung / Improvisation / Rezeption/ Malen nach Musik, Perkussive Ansätze (Body Percussion, Perkussion mit Alltagsgegenständen), Eigenproduktion einfacher Instrumente sowie Musizieren damit, Bewegung zur Musik.


Option 2

Prager | Vorlesung: Bewegungs-, sport- und erlebnispädagogische Grundlagen der Sozialen Arbeit

In der Grundlagenveranstaltung werden Relevanz und Möglichkeiten von Bewegung, Sport und Erlebnispädagogik sowie deren Wirkung in der Praxis Sozialer Arbeit thematisiert.

Die Studierenden lernen die wesentlichen theoretischen Grundlagen kennen. Dazu setzen sie sich mit zentralen Begriffen und Konzepten auseinander: Bewegung, Sport, Erlebnispädagogik, Leib, Körper, Erleben-Erlebnis-Erfahrung-Erkenntnis, Raum, Natur, Wagnis und Abenteuer. Auf dieser Grundlage und mit didaktischer Strukturierung für die Gestaltung von bewegungs-, sport- und erlebnisorientierten Angeboten werden zielgruppenübergreifende Praxisanwendungen für die Soziale Arbeit greifbar.


 

Option 1 u. 2

Witting, Prager | Digital Storytelling: Medienpädagogik trifft Erlebnispädagogik

Erlebnispädagogik und Medienpädagogik stellen keinen Widerspruch dar, sondern können sich bei der Erreichung ihrer Ziele vielmehr begünstigen. Im Seminar werden über erlebnispädagogische Methoden Gruppen- und Selbsterfahrungsprozesse angeregt, die die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie begünstigen: Wo stehe ich? Was sind meine Themen? Ein eigenes Thema wird dann in einer kurzen Erzählung verschriftlicht, im Tonstudio eingesprochen und anschließend in einem Videoschnittprogramm mit Bildern und Videos hinterlegt. Für die Erstellung einer Digital Story werden theoretische Hintergründe behandelt und begreifbar.

Es werden keine Vorerfahrungen benötigt!


 

Option 2

Sendrowski, Nette | Klettern als pädagogisches Medium

Grundlagen des Toprope Klettern - Abschluss mit Topropeschein DAV (Materialkunde, Knotenkunde, Bewegungslehre, Traumatologie)

Wirkmechanismen des Mediums (Toprope-) Klettern, insbesondere durch Selbsterfahrung

Einblicke in Anwendungsfelder Sozialer Arbeit mit der Methode: Kinder und Jugendarbeit, Familienhilfe, Gruppenarbeit, Erlebnispädagogik, Teambuilding, Coaching, Erwachsenen Bildung


 

Option 2

Von Dobbeler | Einführung in die Zirkuspädagogik

In einer Zeit zunehmender Industrialisierung, Rationalisierung und Technisierung, die in alle Lebensbereiche hineinwirken, wird es immer bedeutender Kinder in ihrer psychischen und kognitiven Entwicklung zu fördern sowie emotional und physisch zu bewegen. Um den Transfer in die Praxis zu gewährleisten wird neben der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik, der Unterricht u.a. in Jonglage, Akrobatik, darstellendes Spiel, Seiltanz, Fakir- und Feuerkunst, Äquilibristik, erteilt.

Anhand diverser Vermittlungsvariablen werden die Studierenden im Anschluss in der Lage sein, zirkuspädagogische Elemente in ihrer praktischen (Sozialen) Arbeit umsetzen zu können.


 

3. Semester

Mesic | Bewegungspädagogische Grundlagen Sozialer Arbeit

Als kürzerer internationaler Studienaufenthalt ermöglicht die Exkursion Studierenden einen Erfahrungsaustausch mit ausländischen Unternehmen internationale und etablierte Praxisansätze zu erfahren, mit erfahrenen Praxisvertretern des Gastlandes zu diskutieren und wissenstheoretisch zu reflektieren.
Zeitgleich bringt es Studierende in Kontakt mit potenziellen Praxispartnern für curricular vorgesehene Praxisphasen (z.B. Modul 11) und das Berufsanerkennungsjahr.

Kombiniert wird dieser internationale Austausch mit typischen erlebnispädagogischen Methodenanwendungen in der winterlichen Natur der Berner Alpen.

!Bitte beachten: Einschreibung und Anmeldung erfolgt während des Vortreffens!

Weitere Informationen


 

Modul 6

2. Semester


Brenssell | Grundlagen der Psychologie für die Soziale Arbeit

Die Psychologie ist keine einheitliche Wissenschaft, es gibt sehr unterschiedliche – und gar sich widersprechende - psychologische Theorien und Denkrichtungen - und diese enthalten unterschiedliche Menschenbilder. Jeder psychologischen Theorie, jeder Methode liegen implizite Grundannahmen über den Menschen zugrunde, das hat großen Einfluss auf unser (Alltags)Denken und auf die Soziale Arbeit.  In der Vorlesung erhalten Sie einen Einblick in verschiedene Theorien, Praxen und Menschenbilder der Psychologie und ihre Relevanz für die Soziale Arbeit.
Eine Frage an Sie als Studierende der Sozialen Arbeit: „Welches Bild vom Menschen prägt Ihr persönliches Denken?“ Die Vorlesung schafft auch dafür einen Reflexionsraum.


Modul 7

2. Semester


Stölner | Die Soziologie Pierre Bourdieus

Mit dem folgenden Seminar werden wir uns durch die Soziologie Pierre Bourdieus hangeln, einen der ganz großen Soziologen des 20. Jhd. Bourdieu betrachtet Gesellschaft aus einer kritischen Position heraus, insbesondere die Herrschaftsstrukturen in einer Gesellschaft aufzudecken (Bernhard 2010: 51). Damit besteht eine große Schnittmenge zur Sozialen Arbeit, nämlich das soziale Handeln und seine Wirksamkeit innerhalb gesellschaftlicher Strukturen kritisch zu beleuchten. Dazu werden wir uns mit den Grundbegriffen seiner Theorie (sozialer Raum, soziale Klassen, Lebensstile) auseinandersetzen, verschiedene Felder (Kunst und Wissenschaft), männliche Herrschaft, den ,Staatsadel‘ und seinen Machtmechanismen sowie Bourdieus Kritik am Neo-Liberalismus näher betrachten.


 

Baur I Ungleiche Bildungschancen und Reformkonzepte

Erziehungs- und Bildungsinstitutionen in Deutschland sollen laut Verfassung allen Heranwachsenden Chancengleichheit durch Bildung gewähren. Thematisiert werden in dieser Lehrveranstaltung die Ursachen und Folgen davon, dass dieser Auftrag verfehlt wird, z. B. durch den bisher ungenügenden Ausbau der Einrichtungen frühkindlicher Bildung und Erziehung, die Selektionsfunktion der Schule, die ungleiche Ressourcenverteilung in verschiedenen Bildungsinstitutionen und durch strukturelle und pädagogisch-konzeptionelle Versäumnisse.

Aktuelle bildungspolitische und pädagogische Maßnahmen und Konzepte u.a. für Neuzugänge ohne Deutschkenntnisse im Bildungssystem (überwiegend Geflüchtete) werden vorgestellt. Sie werden diskutiert unter den Fragestellungen, ob und wie sie der Reproduktion von Ungleichheit im Bildungssystem begegnen können und welchen Herausforderungen sich pädagogische Professionen stellen müssen.


 

Rost | Gewalt. Soziologische Perspektiven und gesellschaftlicher Umgang mit Gewalt

Gewalt ist ein Phänomen, das sich in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und in verschiedensten Formen manifestiert. Um Gewaltphänomene und entsprechende Probleme erkennen und angemessen bearbeiten zu können, bedarf es daher einer Begrifflichkeit, die in der Lage ist, die Komplexität der Formen von Gewalt zu erfassen und deren Vielfalt zu unterscheiden. Ausgehend von einer Erörterung verschiedener Gewaltbegriffe blickt die Blockveranstaltung auf eine Reihe von Gewaltformen, die von Mikrogewalt (in einzelnen Interaktionen) bis hin zu Makrogewalt (organisierter Gewalt) reichen. Der Blick auf Prozesse des Ausübens, Erleidens und Betrachtens von Gewalt (in kriegerischen Konflikten, in Institutionen, in Interaktionen wie bei Gewalt unter Jugendlichen, häuslicher Gewalt…) verbindet sich dabei mit einer Erörterung des gesellschaftlichen Umgangs mit diesen Gewaltphänomenen und -problemen bzw. von Ansätzen der Problembearbeitung (z.B. Gewaltprävention, Opferhilfe, Täterarbeit…). Somit zielt die Veranstaltung auf die Vermittlung eines Überblicks über die Komplexität des Gewaltphänomens.


Storp / Wunderlich | Familie, Sozialraum und Soziale Arbeit

„Familie“ und „Sozialraum“ sind aus zwei Gründen relevant für die Soziale Arbeit. Erstens ist die Berücksichtigung der familiären und räumlichen Kontexte (und der damit einhergehenden Ressourcen und Herausforderungen) für eine professionelle Unterstützung und Förderung von Einzelpersonen und Zielgruppen wichtig. Dazu gehört zweitens, dass das Handeln von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern durch ihren eigenen familiären und sozialräumlichen Kontext geprägt ist. Im Seminar werden beide Perspektiven behandelt. Es werden theoretische Grundlagen zu "Familie" und "Sozialraum" vermittelt, ausgewählte Methoden der Sozialraumanalyse und der Reflexion über Familie praktisch umgesetzt und anhand eines Familienzentrums ein konkreter Praxisbezug hergestellt. Um den Zusammenhang zwischen Familie, Sozialraum und Sozialer Arbeit diskutieren zu können, ist die Bereitschaft über den eigenen familiären und sozialräumlichen Kontext zu reflektieren die Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar.


Schreiner | Erziehungswissenschaftliche Grundlagen der Sozialen Arbeit

Die Vorlesung bietet einen einführenden Zugang zu den Grundbegriffen und Erkenntnissen der Erziehungswissenschaft. Diese stellen Bezugswissen für die wissenschaftlich-methodische Ausrichtung Sozialer Arbeit bereit. Es vermittelt systematische Kenntnisse zur Erklärung und zum Verständnis sozialer Prozesse und gesellschaftlicher Strukturen. Studierende erhalten Kenntnisse bezüglich erziehungswissenschaftlicher Profession sowie ihren historischen Grundlagen. Zentral im Rahmen dieser Lehrveranstaltung sind die Begriffe Erziehung, Bildung und Lernen, sowie ihr Verhältnis zu einzelnen sozialpädagogischen Handlungsfeldern.


 

Modul 8

3. Semester


Büttner | Bundesteilhabegesetz (BTHG): Grundlagen-Umsetzung-Auswirkung

Das Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen (Bundesteilhabegesetz – BTHG) soll die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft verbessern und dafür sorgen, dass die Eingliederungshilfe sich zu einem modernen Teilhaberecht nach den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention entwickelt.

In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns u. a. mit den Fragen beschäftigen, wie und warum und mit welchen Zielen und Maßnahmen das BTHG entstanden ist.

Daneben werden wir uns mit dem „neuen“ Eingliederungshilferecht nach dem Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX) beschäftigen. Den Studierenden wird die „Soziale Arbeit“ in der Gesamtplanung des Trägers der Eingliederungshilfe als mögliches künftiges Tätigkeitsfeld nähergebracht.

Für leistungsberechtigte Menschen mit Behinderungen bildet die Gesamtplanung die Grundlage für die Sicherstellung einer bedarfsdeckenden Leistungserbringung. Voraussetzung dafür ist zu Beginn die Ermittlung des individuellen Bedarfs unter Verwendung eines an der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der WHO orientierten Instrumentes.

Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, ein Gesamtplanverfahren durchzuführen und die Umsetzung/ Anwendung anhand praktischer Beispiele zu erlernen.


 

Caton | Einführung in die klinische Sozialarbeit

"Klinisch" bedeutet nicht: "im Krankenhaus" sondern "behandelnd" - gleich ob stationär oder ambulant, ob in Beratungsstellen, Praxen, Heimen oder Kliniken.
Klinische Sozialarbeit ist eine Teildisziplin der Sozialen Arbeit, die sich mit psycho-sozialen Störung und Abweichungen und den sozialen Aspekten psychischer und somatischer Erkrankungen und Behinderungen befasst, unter Berücksichtigung der Lebenslage der Betroffenen.

Sie hat das Ziel der psycho-sozialen Belastungs-, Krisen- und Krankheitsbewältigung und der sozialen Integration.
Gegenstände sind u.a.
-Psychosoziale Diagnostik
-Psychosoziale Beratung
-Sozialtherapie
-Klinische Forschung
-Evaluation
-Prävention und Rehabilitation


Zimmermann | Einführung in die kritische Behindertenhilfe

In dieser Lehrveranstaltung wird den Studierenden vermittelt, welche Veränderungen sich – in allen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit – durch die Inklusion ergeben haben. So wird es in Zukunft nicht mehr eine Kinder- und Jugendhilfe geben, die für die sog. Normalen bereit steht und eine andere, die nur für behinderte Kinder verantwortlich ist.

Durch die Inklusion wird eine neue Perspektive möglich, die quer zu allen Handlungsfeldern davon ausgeht, dass es in allen Lebenslagen Menschen gibt, die in der einen oder anderen Seite auf Hilfe angewiesen sind. In der Kindheit, in der Jugendphase, im jungen Erwachsenenleben und im Alter.  

Mit der Behindertenrechtskonvention wird es hoffentlich bald keine Sonderwelten für behinderte Menschen mehr geben. Für angehende Fachkräfte der Sozialen Arbeit ist es entsprechend relevant, sich auch mit Beeinträchtigungen zu beschäftigen (Autismus, ADS, Tourett Syndrom, kognitive Beeinträchtigung sollte für Sie kein Fremdwort bleiben).

In Ihrer beruflichen Zukunft wird es mit Sicherheit Herausforderungen geben, die mit dem Thema Behinderung zu tun haben. Auch wenn Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt meinen, mit dieser Zielgruppe „ eher nicht“ arbeiten zu wollen. In dieser LV geht es um Grundlagen, beginnend mit der historischen Entwicklung von Ausgrenzung behinderten Lebens bis zur heutigen Vision einer inklusiven Gesellschaft gelehrt. Wir empfinden in der Sozialen Arbeit heute eine moralische Verpflichtung, jeglicher sozialen und räumlichen Aussonderung von Menschen mit Beeinträchtigungen systematisch entgegen zu wirken. In diesem Seminar werden Bezugskinder/Patenschaften vergeben, die Sie beteiligen an einem praxisnahen Mitdenken. Die Ergebnisse werden im Seminar eingebracht und ergebnisorientiert ausgewertet. So sind die Studierenden aktiv beteiligt und werden befähigt, sich für die Weiterentwicklung einer inklusiven Gesellschaft zu engagieren.


H. Jahn |  Einführung in die Gesundheitswissenschaften und die Bezüge zur Sozialen Arbeit

„Public Health – in Deutschland oft mit Gesundheitswissenschaften gleichgesetzt – beschäftigt sich u. a. mit der Gesundheitsförderung, der Krankheitsprävention und der Lebensverlängerung der Bevölkerung und ihrer Untergruppen. Hier kommt auch der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit – als Teildisziplin der Sozialen Arbeit – eine relevante Rolle zu.

Die Studierenden werden in der Lehrveranstaltung mit den Bezugsdisziplinen der Gesundheitswissenschaften vertraut gemacht und erarbeiten, in welchem Verhältnis die gesundheitsbezogene Soziale Arbeit zu den Gesundheitswissenschaften steht. Das betrifft einerseits die gesundheitsbezogene Soziale Arbeit als wissenschaftliche Disziplin und andererseits als Praxisfeld, in dem die o. g. Ziele der Gesundheitswissenschaften umgesetzt werden können. Die Studierenden erarbeiten Beispiele für interdisziplinäre Arbeitsfelder der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit und stellen diese Felder in einen theoretischen Kontext der Ziele und Herangehensweisen der Gesundheitswissenschaften.

Ziel ist es, den Studierenden Public Health/Gesundheitswissenschaften als Disziplin nahe zu bringen und sie zu befähigen, deren künftige Forschungs- und Arbeitsfelder in der gesundheitsbezogenen Arbeit theoretisch und praktisch interdisziplinär im Bereich Public Health zu verorten.“

H. Jahn | Globale Herausforderungen für Gesellschaften und Gesundheit und die lokalen Antworten der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit

„Umweltbedingungen, die im weitesten Sinne gesellschaftlich bedingt sind und die psychische Gesundheit beeinträchtigen können, sind vielfältig. Beispielsweise ist die Arbeitswelt ein wichtiger Lebensbereich, der die psychische Gesundheit beeinflussen kann. So konnte der  Ausschluss von Arbeit oder der Arbeitsplatzverlust als typischer Auslöser von psychischen Gesundheitsproblemen identifiziert werden. Je nach Gestaltung (z. B. Schichtarbeit, isoliertes Arbeiten, Betriebsklima, chronische Über-/Unterforderung, soziale Beziehungen etc.) kann aber auch Arbeit psychisch krank machen. Andererseits kann ein gelungenes Arbeitsleben eine wichtige Ressource psychischer Gesundheit darstellen.

Des Weiteren gibt es viele psychosoziale protektive und Risikofaktoren, die sich nach Alter, Geschlecht oder auch Verhaltensweisen unterscheiden und alle Lebensbereiche betreffen. Beispielsweise haben sich die psychischen Folgen der Infektionsschutzmaßnahmen während der COVID-19 Pandemie je nach Alter und entsprechender Lebenssituation unterschieden (z. B. durch Schulschließungen oder durch Besuchsverbote in Pflegeheimen). Weitere Beispiele sind, dass Frauen und nicht-binäre Personen häufiger von sexueller Belästigung betroffen sind als Männer oder dass Suchterkrankte permanent im Spannungsfeld von Alltags- und Suchtbewältigung stehen.

In der Lehrveranstaltungen sollen diese und weitere typische Beispiele von Public Health-relevanten Risikofaktoren und- gruppen sowie gesundheitsfördernde Schutzfaktoren für die psychosoziale Gesundheit erörtert werden.

 

 

 

 

Modul 9

2. Semester


Boeckh | Sozialpolitik in Deutschland - Grundlagenvorlesung

Im Rahmen dieser Vorlesung beschäftigten wir uns mit der Entstehung des Sozialstaates in Deutschland. Sie lernen seine historische Entwicklung, seinen Aufbau und seine Strukturprinzipien sowie Verteilungswirkungen kennen. Die wichtigsten sozialen Sicherungsleistungen werden ebenfalls besprochen.

Folgende Themenblöcke werden wir bearbeiten:

Themenfeld I: Begriff der Sozialpolitik
Themenfeld II: Geschichte der Sozialpolitik
Themenfeld III: Inhalt der Sozialpolitik


3. Semester


Eckhardt | Prekäre Lebenslagen

Die „Entdeckung des Sozialen“ im Rahmen des Washington Konsens‘ und neoliberaler transnationaler Institutionen hat weitreichende Folgen für soziale Ausschlussprozesse und die Rahmenbedingungen für die Soziale Arbeit. Ein ganz wesentliches Moment der Durchsetzung dieser finanzpolitischen Linie ist es, dass hierbei soziale Fragen zu technischen Fragen gemacht werden und damit die sozialen Inhalte der makroökonomischen Politik systematisch ausgeblendet werden. Diese Auswirkungen, sowie mögliche Alternativen sollen in diesem Seminar diskutiert werden. 

 


 

Eckhardt | Ökosoziale Transformation. Solidarische Ökonomie und die Gestaltung des Gemeinwesens

Zukunftsfähige Arbeit am Sozialen erfordert eine Methodologie, die geeignet ist, Prozesse des geplanten Wandels und des kollektiven Lernens in kleinräumigen Einheiten einzuleiten und zu begleiten. Von zentraler Bedeutung sind die Stärkung der Organisations- und Bewältigungsfähigkeiten von Menschen und die Schaffung von Ermöglichkeitsstrukturen für öko-soziale Aktivitäten im lokalen Nahraum nach dem Vorbild des Settelments Hull-House.

 


 

Boeckh | Armut und soziale Ausgrenzung

In diesem Blockseminar erarbeiten wir das Projektmanagement sozialer Projekte. Sie lernen die Grundzüge von Projektmanagement im Allgemeinen kennen. Darüber hinaus Was die Faktoren eines gelingenden Projektes von der Planung bis zum Erfolg sind und verschiedene Formen von Projekten und Projektarbeit. Dabei werden vor allem auch die Besonderheiten bei Planung und Durchführung sozialer Projekte Thema sein. Neben Input und Textarbeit steht vor allem die Konzeption eines möglichen sozialen Projektes in Gruppenarbeit im Zentrum des Seminars. Die Anwesenheit an allen Terminen, vor allem auch am letzten Präsentationstermin wird erwartet.


Grünhagen | Projektmanagement in der Sozialen Arbeit

In diesem Blockseminar erarbeiten wir das Projektmanagement sozialer Projekte. Sie lernen die Grundzüge von Projektmanagement im Allgemeinen kennen. Darüber hinaus Was die Faktoren eines gelingenden Projektes von der Planung bis zum Erfolg sind und verschiedene Formen von Projekten und Projektarbeit. Dabei werden vor allem auch die Besonderheiten bei Planung und Durchführung sozialer Projekte Thema sein. Neben Input und Textarbeit steht vor allem die Konzeption eines möglichen sozialen Projektes in Gruppenarbeit im Zentrum des Seminars. Die Anwesenheit an allen Terminen, vor allem auch am letzten Präsentationstermin wird erwartet.


Zgonc | Projektentwicklung

Die Kompetenz, zielgerichtet Projektentwicklung betreiben zu können ist für die meisten Bereiche Sozialer Arbeit heute unabdingbar. Daher werden in diesem Seminar Projektmanagementtechniken vorgestellt und erprobt.


Modul M10

Modul M10.2

Schreiner | Beratung und Intervention – Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe

Beratung ist eine Kernaufgabe in der Sozialen Arbeit und findet in allen Arbeitsfeldern und mit allen Zielgruppen statt. Dabei findet Beratung in der Regel nicht isoliert statt, sondern im Kontext weiterer Unterstützungsleistungen. Im Seminar werden wissenschaftstheoretische Hintergründe von Kommunikation wie auch konkrete Gesprächs- und Beratungssituationen zum Gegenstand gemacht. Inhalte sind:

Beratungsverständnis in der Sozialen Arbeit, mit Haltung, Beziehungskompetenz und diagnostisch analytischer Kompetenz zentrale Kompetenzen sowie Gesprächsführungstechniken.

Die Inhalte werden im Plenum vermittelt und anschließend in Kleingruppenarbeit und Übungen vertieft.


 

Modul M11

Modul M11

Mangels / Schacht | Awarenessteam auf dem Summertimefestival: Vorbereitung und Durchführung

Wir wollen auf dem Summertime Festival einen Raum schaffen, in dem sich jede Person wohl fühlt und achtsam mit sich und anderen umgeht. Aus diesem Grund gibt es auf dem Gelände das sogenannte Awareness Team.

Wir sprechen uns klar gegen Grenzverletzungen, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und alle anderen Formen von Diskriminierungen aus. Gewalt und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen werden unter keinen Umständen auf dem Festival toleriert.

Das Summertimefestival ist ein Partiziptionsprojekt. In Kooperation mit der Stadtjugendpflege Wolfenbüttel bilden wir ein Awarenessteam, das durch Fortbildungen und Eigenarbeit befähigt werden soll, die og. Werte aktiv zu vertreten.

 

Modul M11d


Vorschau WS 2023/2024

Kolhoff | Interdisziplinäres Seminar Entrepreneurship

Die Entrepreneurship Spring School ist ein Veranstaltungsformat zur konzentrierten Einarbeitung in das Thema Entrepreneurship und Start-up Kultur. Was ist eine Geschäftsidee? Wie lassen sich Geschäftsideen inhaltlich ausarbeiten und zu einem marktwirtschaftlich soliden Konzept weiterentwickeln? Über welche Fähigkeiten und Einstellungen verfügen Entrepreneur*innen und wie setzen sie diese im Alltag ein bzw. um? Der Gründungsprozess wird im Rahmen der Entrepreneurship Spring School praxisnah von A bis Z beleuchtet. Im Vorfeld und zu Beginn der Veranstaltung überlegen sich die Teilnehmenden, welche Ideen sie gerne in ein Geschäftsmodell überführen möchten und bilden gemeinsam Teams, um diese Idee dann in Folge für eine ganze Woche intensiv und praxisbezogen auszuarbeiten.

Der Businessplan gibt hierbei den Impuls, das Gründungsvorhaben nach der Veranstaltung weiter fortzuführen. Unsere Motivation ist, dass während der Veranstaltung nicht der Eindruck eines Fallstudiencharakters ohne praktisches Potenzial entsteht. Um dies zu untermauern, findet in der ersten Hälfte des Tages die Wissensvermittlung in den verschiedenen gründungsrelevanten Bereichen statt. Die Teilnehmenden erhalten dabei die Möglichkeit, Einblicke in Themen wie Leadership, Marketing, Verhandlungstechniken, Kapitalbeschaffung und Investorensuche, Kreativitätstechniken sowie Recht und Patentschutz zu gewinnen. In der zweiten Hälfte können sich die Teilnehmenden in ihren Teams ihrem Geschäftsmodell widmen und anhand realer Daten ausarbeiten.

Termine und Anmeldung unter: www.entrepreneurship-hub.org

 


 

Modul M11e


Kaiser | Gesunde und generationenfreundliche Innenstädte – für ein inklusives Miteinander

Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die gemeinsame Teilnahme an der niedersachsenweiten studentischen „LINGA-Woche“. In diesem Jahr wird unter dem Motto „Der Nachwuchs forscht für das Alter“ das Thema „Stadthagen.Aktiv – für ein inklusives und gesundes Miteinander“ bearbeitet. Gesucht werden Ideen rund um die Entwicklung zur generationengerechten Innenstadt als gesunde Lebens(um)welt. Im Fokus stehen „mobile“ ältere Menschen sowie Prävention und Gesundheits-förderung für ALLE Generationen. Wie kann eine körperliche, geistige, soziale und seelische Gesundheit aller Generationen gefördert und erhalten werden?


Die LINGA Wochen sind durch die Beteiligung von 5–8 niedersächsischen Hochschulen und bis zu 15 Studiengängen bisher bundesweit einzigartig. Im Vordergrund stehen nicht nur innovative Ideen als Ergebnisse, sondern der fachübergreifende Erfahrungsaustausch, die Teamarbeit und die gemeinsame Lösungsfindung – Fähigkeiten, die auch für die erfolgreiche Arbeit im Berufsleben eine immer wichtigere Rolle spielen.


 

Boeckh | International Seminar: A friendly world is possible

Sie haben Lust auf internationalen Austausch und die Zusammenarbeit mit Studierenden aus unseren Partnerhochschulen? Sie wollen diese Zusammenarbeit aktiv mitgestalten? Sie haben keine Angst davor, Ihr Schulenglisch zu aktivieren? Und Sie möchten sich mit den anderen Studierenden mit Fragen rund um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Vorurteile, Interkulturalität u.a.m. auseinanderzusetzen? Dann sind Sie in diesem Kurs genau richtig! Der Workshop dauert 1 Woche und schließt die Betreuung der Gäste aus Polen und UK mit ein. Durch die Teilnahme am Besuchsprogramm entstehen keine Kosten.


Schreiner | Käffchen und Kritik – Offener Lesekreis

Texte lesen und diskutieren kann schwierig und kompliziert sein, aber auch sehr viel Freude bereiten. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Inhalt kann neue Impulse bieten. Im Sinne eines Theorie-Praxis-Transfer steht die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse für praktische Handlungen im Zentrum.

Mit „Käffchen und Kritik – Offener Lesekreis (LK)“ soll eine partizipative Möglichkeit geboten werden, bei der Studierende gemeinsam einen LK im öffentlichen Raum planen und selbst die zu lesenden Texte auswählen.

Wir diskutieren die Inhalte und setzen uns kritisch mit dem Geschriebenen auseinander.


 

Modul 12a

4. Semester


Prager | Gestaltfundierte Beratung

Studierende lernen theoretische Grundlagen des Gestaltansatzes im Kontext von Beratung kennen. Prinzipien von Gestalt werden praktisch erlebbar: Studierende machen Erfahrungen u.a. mit Bewusstheit, Wahrnehmung, Ressourcenorientierung/Stabilisierung, Arbeiten im Hier und Jetzt sowie mit Gesprächsführung in der Arbeit mit Klient*innen. Dazu werden u.a. kreative und körperorientierte Techniken in Übungen und Selbsterfahrung angewandt. Außerdem setzen sich die Studierenden mit ihrer eigenen Beratungspersönlichkeit und Grenzen von Beratung auseinander.


 

Jahn | Sozialberatung

Oftmals benötigen Personen, die sich in prekären Lebenslagen / Situationen befinden, eine parteiliche Unterstützung, um ihre sozialrechtlichen Ansprüche durchsetzen zu können. Sozialberatung ist sowohl als autarkes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit zu sehen, als auch als Teilgebiet personenbezogener sozialer Dienstleistung.

In dem Seminar werden die Grundlagen der Sozialberatung erarbeitet – in Bezug zu den sozialleistungsrechtlichen Sachverhalten. Zusätzlich wird auf das Verfahren vor den Behörden und das methodische Vorgehen hingewiesen. Diverse Fallanalysen und der Transfer in die Praxis runden das erworbene Grundlagenwissen ab.

Das Rechtsdienstleistungsgesetz sowie die materiellen Leistungen nach dem SGB II und XII sind ein weiterer Schwerpunkt des Seminars.


Richter | Mediation in besonderen Lebenslagen

Ärgernisse und Lebenskatastrophen münden vielfach in zwischen-menschliche Konflikte, die häufig auch noch ein rechtliches Nachspiel haben können. Für die Soziale Arbeit besonders einschlägig ist der Bereich der strafrechtlichen Konflikte. In diesem Bereich liegt besonders viel Brisanz, da die Konfliktparteien nicht mehr „allein“ sind, sondern u. U. die Polizei und Justiz eingeschaltet haben.

Welche Konfliktlösungsmöglichkeiten gibt es dennoch? Wie ist mit strafrechtlichen Konflikten lösungsorientiert umzugehen, dass die Parteien ihren Konflikt eigenständig regeln können? Hier greift die  Mediation im Strafrecht, die ein interessantes Berufsfeld für die Soziale Arbeit darstellt. Sie erfordert eine besondere Form der Konfliktmoderation, die in der Veranstaltung vorgestellt wird. Die Rahmenbezüge der Konfliktlösungsmöglichkeiten werden erörtert und Übungen zum Umgang mit Konflikten und zur Konfliktmoderation praktiziert.


Modul 12b

4. Semester


Matthies | Multiloog: Verständigung über Alltagserfahrungen und psychosoziale Krisen in Theorie und Praxis

Wie können psychosoziale Krisen im Alltagssprachgebrauch verständlich werden. Seit zwanzig Jahren werden im Multiloog - Projekt  Erfahrungen dazu gesammelt und verarbeitet.

Im Blockseminar werden Arbeitsschritte aus diesem Projekt in Theorie dargestellt und in der Praxis (interaktiv) eingeübt. Es werden Grundlagen der subjektwissenschaftlichen Herangehensweise der Kritischen Psychologie vermittelt, insbesondere zum Thema der sozialen Selbstverständigung im Rahmen alltäglicher Lebensführung und ihre Anwendung in der Praxis.

Es werden Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt und praktiziert, um eigene Erfahrungen mit Krisen im Alltagsleben zu verbalisieren und diese als Grundlage für die zukünftige berufliche Praxis zu reflektieren.


H. Jahn | Psychosoziale Belastungen und Schutzfaktoren in ausgewählten Subpopulationen“  

Umweltbedingungen, die im weitesten Sinne gesellschaftlich bedingt sind und die psychische Gesundheit beeinträchtigen können, sind vielfältig. Beispielsweise ist die Arbeitswelt ein wichtiger Lebensbereich, der die psychische Gesundheit beeinflussen kann. So konnte der  Ausschluss von Arbeit oder der Arbeitsplatzverlust als typischer Auslöser von psychischen Gesundheitsproblemen identifiziert werden. Je nach Gestaltung (z. B. Schichtarbeit, isoliertes Arbeiten, Betriebsklima, chronische Über-/Unterforderung, soziale Beziehungen etc.) kann aber auch Arbeit psychisch krank machen. Andererseits kann ein gelungenes Arbeitsleben eine wichtige Ressource psychischer Gesundheit darstellen.

Des Weiteren gibt es viele psychosoziale protektive und Risikofaktoren, die sich nach Alter, Geschlecht oder auch Verhaltensweisen unterscheiden und alle Lebensbereiche betreffen. Beispielsweise haben sich die psychischen Folgen der Infektionsschutzmaßnahmen während der COVID-19 Pandemie je nach Alter und entsprechender Lebenssituation unterschieden (z. B. durch Schulschließungen oder durch Besuchsverbote in Pflegeheimen). Weitere Beispiele sind, dass Frauen und nicht-binäre Personen häufiger von sexueller Belästigung betroffen sind als Männer oder dass Suchterkrankte permanent im Spannungsfeld von Alltags- und Suchtbewältigung stehen.

In der Lehrveranstaltungen sollen diese und weitere typische Beispiele von Public Health-relevanten Risikofaktoren und- gruppen sowie gesundheitsfördernde Schutzfaktoren für die psychosoziale Gesundheit erörtert werden.

Ziel ist es, mit den Studierenden das breite Spektrum psychosozialer Risikofaktoren in verschiedenen Subpopulationen der Bevölkerung herauszuarbeiten und protektive Faktoren zu identifizieren, die aus Sicht der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit in Wissenschaft und Praxis eingesetzt werden könnten, um psychosoziale Belastungen gruppenspezifisch zu reduzieren.


 

Seifert / Wendland | Sucht – Ursachen, Auswirkungen, Therapie

Abhängigkeitserkrankungen zählen zu den häufigsten seelischen Erkrankungen, die nahezu alle Tätigkeitsbereiche der Sozialen Arbeit beeinflussen. Sucherkrankungen werden allerdings oft viel zu spät erkannt. Die Folgen sind für Betroffene, Angehörige aber auch die Gesellschaft / Wirtschaft fatal. Die Versorgung suchtkranker Menschen ist dabei nicht einheitlich und abgestimmt geregelt. Dem akutversorgenden System, welches primär durch die Krankenkassen finanziert ist, steht das klassische Suchthilfesystem mit der Rehabilitation als zentrales und durch die Deutsche Rentenversicherung finanziertes Behandlungsangebot gegenüber. Dabei werden im Reha-System langfristig deutlich bessere Behandlungsergebnisse erzielt als in der Akutversorgung (erheblich bessere Abstinenzquoten). Fatalerweise wird aber nur ein sehr kleiner Teil der Betroffenen (ca. 3%) in stationären Suchtrehabilitationseinrichtungen behandelt. Es dauert zudem im Schnitt fast 13 Jahre, bis ein suchtkranker Mensch eine Rehabilitationsbehandlung antritt, obgleich gemäß den aktuellen ärztlichen Leitlinien die Rehabilitation die anzustrebende Behandlung der Wahl sein sollte. Ursächlich für diese lange Zeitspanne sind zum einen die artifizielle Trennung der Kostenträgerstruktur (Krankenkasse vs. Rentenversicherung) mit den entsprechenden Barrieren an den Schnittstellen. Zum anderen trägt aber auch das „Wesen“, oder besser die Neurobiologie der Suchterkrankung, mit einem hohen Maß an Verleugnung und Abwehr wesentlich zur ungünstigen Versorgungslage bei.

Im Rahmen der angebotenen Lehrveranstaltung werden daher folgende Inhalte vermittelt:

  • Neurobiologische Grundlagen der Suchtentstehung und deren Bedeutung für die Behandlung (Neuroanatomie, Funktionsweise des Gehirns, wie entsteht Sucht?)
  • Überblick über die wesentlichen legalen und illegalen Suchtmittel sowie stoffungebundene Süchte (geschichtliche Hintergründe, Wirkungen, Folgen)
  • Vorstellung des Suchthilfesystems (Prävention, Rehabilitation, Nachsorge, Selbsthilfe, gesetzliche Grundlagen, ICF, bio-psycho-soziales Krankheitsmodell)

Im Rahmen einer praktischen Übung können Studierende ihr erworbenes Wissen im letzten Abschnitt der Vorlesung dann in Form von Patientengesprächen in Kleingruppen von 2-3 Studierenden anwenden (Suchtanamnese erstellen; individuelle Hintergründe der Suchtentstehung und deren Folgen eruieren). Wegen des Patientenkontaktes findet die Vorlesung in Blockform in der Fachklinik Erlengrund in Salzgitter Ringelheim statt.

Die Fachklinik ist über den Bahnhof in SZ-Ringelheim (ca. 10 Minuten Fußweg) auch gut mit der Bahn zu erreichen. Für die Mittagspausen (12.15 – 12.45 Uhr) besteht die Möglichkeit, in der Fachklinik für 4 € ein Mittagessen zu bestellen.

Teilnehmerbegrenzung: 24 Studierende

Bitte unbedingt beachten:
Das Seminar wird (unter Vorbehalt der pandemischen Lage) in Präsenz stattfinden. Die Teilnahme kann nur bei vorhandener Immunisierung (geimpft, genesen) und einem gültigen Testnachweis erfolgen. Dies gilt auch für bereits geboosterte Teilnehmer:innen.

Die Anwesenheit während des gesamten Seminars wird erwartet.

Die Seminartermine am Freitag entnehmen Sie bitte der Lehrveranstaltungsplanung.

Prüfungsleistung: Bitte kontaktieren Sie die Dozierenden direkt!


Modul 12c

4. Semester


H. Jahn | Prävention und Rehabilitation als Orientierungshilfe in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit

Das Spektrum gesundheitsfördernder, präventiver und rehabilitativer Maßnahmen für die unterschiedlichsten Zielgruppen ist groß. Ihr Nutzen ist jedoch nicht immer belegt. Schon oft wurden groß angelegte kostspielige Kampagnen durchgeführt deren Nutzen nachträglich als nicht vorhanden oder sehr gering eingestuft wurde. Umso wichtiger ist es, gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen von Anfang an so wissenschaftlich zu begleiten, dass möglichst zweifelsfrei beurteilt werden kann, ob ein oft kostenintensives Angebot effektiv und möglichst effizient ist im Vergleich zu anderen oder keinen Maßnahmen.

Ziel ist es, in der Lehrveranstaltung einerseits für das Problem der Durchführung der o. g. Maßnahmen ohne gesicherte Wirknachweise zu sensibilisieren und andererseits methodische Lösungswege zu erarbeiten, wie Wirknachweise in den Gesundheitswissenschaften und in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit gelingen können. Hierzu werden unter anderem typische gesundheitswissenschaftliche Studiendesigns besprochen und auf konkrete Anwendungen in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit übertragen


 

Modul 13a

5. Semester


Schreiner | Organisation und Pädagogik? Organisationen pädagogisch verstehen, denken und analysieren – Schwerpunkt auf Organisationen der Kinder und Jugendhilfe

Der Begriff Organisation weckt mitunter eine starre, bürokratische Vorstellung und kann einschüchternd wirken. Dabei umgeben Organisationen uns und unseren Alltag in nahezu jeder Sekunde. Die Soziale Arbeit findet (ausschließlich) organisational gerahmt statt. Anhand eines pädagogischen Verständnisses von Organisation soll im Seminar ein Zugang geschaffen werden, der Organisationen der Sozialen Arbeit als lernendes Sozialgefüge rahmt. Ziel des Seminars ist es, unterschiedliche Handlungsfelder und deren Organisationen zu erkunden und Verständnis von organisationalen sowie institutionellen Handlungsbedingungen zu gewinnen. Die Auseinandersetzung finden im Seminar vor dem Hintergrund aktueller theoretischer und praxisbezogener Debatten statt. Theoretische Entwürfe der Pädagogik von Organisation, Organisationskultur und Organisationsstrukturen werden in Bezug zu dem praktischen Handeln im Arbeitsalltag gesetzt. Am Ende des Seminars sind die Studierenden in der Lage, professionelles Handeln in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Organisationen vor dem Hintergrund von gesellschaftspolitischen und organisationalen Bedingungen einzuordnen und kritisch zu reflektieren.

Modul 13c

5. Semester


Rost | Die Praxis qualitativer Forschung – Planung, Datensammlung und Analyse

Die Blockveranstaltung bietet eine Einführung in Grundlagen der qualitativen Sozialforschung sowie die Einübung elementarer Vorgehensweisen des qualitativen Forschens. Im Einzelnen umfasst das die methodologischen Grundlagen und die Planung des Forschungsprozesses (1. Tag), die Formen der Datenerhebung (2. Tag) und die Auswertung qualitativer Daten (3. Tag).

Die Teilnehmenden lernen, Ansprüche und Ergebnisse qualitativer Forschung angemessen einzuschätzen sowie eigene qualitative Forschungsprojekte – z.B. im Rahmen der Bachelorarbeit – planen und durchführen zu können.


Modul 14

Kresimon | Transnationale Perspektiven auf Integration und Inklusion

In der sozialen Arbeit spielen die Themen der Integration und Inklusion eine herausragende Rolle. In den verschiedenen Ländern Europas hat die jeweils spezifische kulturelle, soziale und politische Entwicklung der gesellschaftlichen und ökonomischen Kontexte zu unterschiedlichen Ansätzen und Strategien sozialer Arbeit und der Bekämpfung von sozialer Ungerechtigkeit und Ausgrenzung geführt.

In einer zunehmend interkulturellen Gesellschaft ist es ist für uns nicht nur wichtig sondern auch hilfreich und spannend, Modelle sozialer Arbeit kritisch vergleichen zu können und diese als bereichernd in unsere Kompetenzen und Handlungsansätze zu integrieren.

Insbesondere in den Bereichen der Inklusion von behinderten Kindern in das normale Schulsystem, wie auch der Inklusion von Menschen mit psychiatrischen Problemhintergründen, kann Italien auf eine rund 40 jahrelange Tradition zurückblicken, weit vor den Forderungen der UN Behindertenkonvention von 2006.

Diese Geschichte, wie auch die Methoden (z.B. Sozialraumorientierung, Inklusionsförderung in Schulen) und Instrumente (z. B. soziale Unternehmen – Kooperativen zur Arbeitsintegration) die dort entstanden sind, werden wir in dem Blockseminar näher betrachten und deren Bedeutung auch für die soziale Arbeit in Deutschland analysieren.


Mouratidis | Interkulturelle Kommunikation und Beratung im Praxisfeld der Sozialen Arbeit

Zunehmend erforderlich ist die Interkulturelle Kommunikation in der Sozialarbeit, in der schulischen sowie in der beruflichen Bildung. Das alltägliche Zusammentreffen von Deutschen und Zugewanderten ist längst Realität. Wir leben - insbesondere in den städtischen Ballungsräumen - in einer multikulturellen Gesell-schaft.

Die Studierenden sollen interkulturelle Kommunikation verstehen, entwickeln und in ihrer Arbeit anwenden. Durch die theoretische als auch praktische Auseinandersetzung sollen die Teilnehmer/innen unterstützt werden, in der Arbeit mit den Klient/innen einen vorurteilsfreien und offenen Umgang zu erreichen. Dazu wird eine Reihe von Übungen durchgeführt die in der interkulturellen Beratung Anwendung finden. Im ersten Drittel des Seminares erfolgt die Vermittlung von literaturgestützter Theorie (Vortrag durch Power Point, Gruppenarbeit, Verteilung von Handouts), im zweiten Drittel erfolgen die Übungen (Sensibilisierung für interkulturelle Aspekte, Meine Wurzeln, Stereotyp und Vorurteile, Kommunikation und Handeln im interkulturellen Kontext). Im letzten Drittel erfolgt eine Reflexion der gewonnen Erkenntnisse.


Schreiner | Inklusion und Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe

Inklusion und Teilhabe bilden seit jeher zentrale Maxime in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe. Durch die Novellierung des SGB VIII gewinnen Inklusion und Partizipation an Bedeutung für (nahezu) alle Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe. Im Seminar werden die Begriffe in ihrer Herkunft und Bedeutung für die Soziale Arbeit beleuchtet.


 

Modul 15

6. Semester


Diverse Lehrende | Qualitätsentwicklung durch supervisionsorientierte Verfahren

Supervisionsorientierte Verfahren dienen der Reflexion professionellen Handelns von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. In der Lehrveranstaltung stehen Selbstwahrnehmung und Selbsterfahrung der Studierenden im Mittelpunkt, da persönliche Reflexionsfähigkeit in der Praxis für gute Soziale Arbeit unerlässlich ist. Die im Seminar besprochenen Themen werden entsprechend der supervisorischen Verschwiegenheitsverpflichtung vertraulich behandelt.

Neben grundlegenden Informationen erhalten Sie einen Einblick in die Arbeitsformen Supervision, Coaching und Kollegiale Beratung. Erwartet wird eine verbindliche aktive Mitarbeit. Die Inhalte der Lehrveranstaltung sind Bestandteil der Modulprüfung M 15.


Gröpler / Bromberg | Berufsspez. Fallseminar - Fallseminar zu Dokumentation und Beratung

Das Seminar legt seinen Schwerpunkt auf die Beschäftigung mit der Arbeit an Fällen, der Fallanalyse sowie mit der zugehörigen Dokumentation im Zusammenhang von Beratung und Dokumentation. Wir werden theoriegeleitet sowie praxisorientiert erarbeiten, was einen Fall zu einem Fall macht bzw. wodurch ein Fall überhaupt zu einem Fall wird.

Wir werden uns zentrale Annahmen und Haltungen bei der und zur Fallarbeit erarbeiten, uns mit der Prozesshaftigkeit des Fallgeschehens auseinandersetzen und uns dazu verständigen, welche Fehler hierbei auftreten können. Ein Gastvortrag zum Thema „Digitale Tagebücher in der Kinder- und Jugendhilfe“ wird die Bedeutung von Fall-Dokumentationen thematisieren, wie diese für die Fallanalyse und Fallbesprechung gewinnbringend genutzt werden und wie diese professionalisiert werden können. Varianten des Caseworks und Casemanagements werden in ihren Anwendungen diskutiert. Die Basislektüre wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 


 

Jahn | Berufsspez. Fallseminar - Betriebssozialarbeit

In der Arbeitswelt spielt die Betriebssozialarbeit eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der physischen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten. In dem Seminar werden der Nutzen der Betriebssozialarbeit, das abwechslungsreiche Aufgabengebiet für Sozialpädagog*innen / Sozialarbeiter*innen und die vielfältigen Methoden- und Interventionsmöglichkeiten in und für Betriebe aufgezeigt.

Die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche in der Betriebssozialarbeit werden u.a. auch durch den Einbezug diverser Praxisvertreter (VW, SZST, KMU) zusätzlich zu den Themen Beratung, Coaching, Supervision vorgestellt. Ergänzend wird ein geschichtlicher Einblick geboten und die Messbarkeit der Wirkung von Betriebssozialarbeit hinterfragt. Aktuelle Themenbetrachtungen der Personalentwicklung, des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sowie das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) runden das Seminarangebot ab.

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