Willkommen an der Fakultät Soziale Arbeit

Angewandte Bewegungswissenschaften, Erlebnispädagogik und Gesundheitsförderung


Projekte

 

 

Back2School - Schule nach Corona

ein gemeinsames Projekt der Grundschule Remlingen und der Fakultät Soziale Arbeit

 

 

Ansprechpartner

Dipl.-Soz.arb. Karl-Heinz Gröpler

Elmo Mesic, M.A.

 

 

Kurzbeschreibung

Studierende des BA-Studiengangs Soziale Arbeit erhalten im Rahmen des Projektorientierten Studiums (Modul 10) Chancen im fachbereichsübergreifenden Verbund der Praxisprojekte „ Handlungsorientierte Jugendarbeit und Bildung“ und „Schule und Soziale Arbeit“ mittels Praxiserfahrungen für einen konkreten und aktuellen Wissenschafts-Praxis-Transfer. 

Die Grundschule Remlingen stellt in dem Projekt das Praxis- und Erprobungsfeld der Studierenden inklusive fachlicher Anleitung durch die Schulsozialarbeit. Die Fakultät Soziale Arbeit wiederum unterstützt mittels fachbereichsübergreifender theoretischer und reflexiver Begleitung.

 

 

Ziel und Zielgruppe

Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der Rückkehr aus Homeschooling und Wechselmodell zu unterstützen. Wir wollen die Kinder hinsichtlich ihrer bei sich wahrgenommenen Ressourcen stärken. Das bedeutet, sie trotz Pandemie zu einem konstruktiven Miteinander zu befähigen und ihnen Möglichkeiten des sozialen Miteinanders vorzuleben und anzubieten.

"Back2School" richtet sich an Kinder der Grundschule Remlingen.

Die Zielgruppe umfasst ca. 150 Kinder, verteilt auf die Klassen 1 -4. Seit Rückkehr aus dem "Homeschooling" befinden sich die Kinder der Schule im Normalbetrieb, der durch gewisse pandemische Einschränkungen nachwievor beeinflusst wird. In der Schule gilt immer noch die Trennung der Kinder nach Kohorte (Klasse 1&2 / Klasse 3&4) auf getrennten Schulhöfen. Bis Frühjarh 2022 galt zudem Maskenpflicht im Unterricht und regelmäßige Testungen vor dem Unterricht. Dadurch ist der Schulalltag der Kinder nachwievor durch die Pandemie beeinträchtigt.

 

 

Umsetzung

Das Projekt "Back 2 School" bietet Schülerinnen und Schülern aller Klassenstufen der Grundschule Remlingen bewegungs- und erlebnisorientierte gemeinschaftliche Pauseangebote zur Bewegungsförderung, angeleitet von Projektstudierenden der Fakultät Soziale Arbeit.

Darüber hinaus begleiten die Studierenden den Unterricht und gestalten in den dritten Klassen ein Sozialtraining zur Förderung der Klassengemeinschaft und Kompetenzen.

Wir nutzen einerseits niedrigschwellige Angebote für die Kinder, die in den Pausen freiwillig von den Kindern genutzt werden können. Die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge lernen parallel die Projektstudierenden in Unterricht kennen, den sie als Fachkräfte in Ausbildung begleiten und unterstützen. Dadurch werden Hemmschwellen zur Nutzung der freiwilligen Angebote reduziert. Es handelt sich hierbei zwar um bewegungsorientierte Angebote, sie sind angepasst an die Bedürfnisse der Kinder und dienen diesen als spaßvolle Alternative zum normalen Pausengeschehen auf dem Schulhof. So können die Kinder positive, klassenübergreifend-gemeinschaftliche Aktivitäten erleben und genießen, sich darüber wieder annähern und ein positives Miteinander mit ausgestalten. Für die Kinder steht das gemeinsame Spiel im Vordergrund, doch die positiven Effekte gehen insofern darüber hinaus.

Im Sozialtraining der dritten Klassen gestaltet es sich ähnlich: indem die Kinder durch die Begleitung des Unterrichts sowie die gemeinsame Durchführung des Klassenrats mit den Studierenden als Forum für klasseninterne Sorgen, Nöte und Probleme die Projektstudierenden kennen lernen, entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den Projektstudierenden und den dritten Klassen, auf dessen Basis dann im Sozialtraining gemeinschaftliche erlebnispädagogische Übungen im Klassenverband durchgeführt werden, um die Klassengemeinschaft und individuelle soziale Kompetenzen zu fördern.

Für die Umsetzung dieser zwei Schwerpunkte nehmen wir uns entsprechend Zeit: Die Projektstudierenden werden in der Praxis vom Schulsozialarbeiter begleitet und in ihren Fragen und Bedürfnissen unterstützt. An der Hochschule erhalten die Studierenden an der Hochschule Fachberatung, Kollegiale Beratung und Input zu ihrer Rolle als professionelle Fachkraft Sozialer Arbeit. Für Klassenrat und Sozialtraining werden pro Klasse zwei Wochenstunden bereitgestellt, ohne dass sich dadurch zusätzliche Unterrichtsbelastungen ergeben.

 

 

Ausgangslage

Das Kollegium der Grundschule hat festgestellt, dass die Kinder unserer Schule die Zeit der Schulschließungen unterschiedlich gut überstanden haben.

Die Kinder hatten in der Zeit unterschiedlich viel Kontakt zu Gleichaltrigen, konnten vielen Freizeitaktivitäten nicht nachgehen und entwickelten ein Gefühl der Verunsicherung durch die allgemeine pandemische Situation.

Zusätzlich gab es bei schulischen und allgemeinen sozialen Herausforderungen in den Familien unterschiedlich viel Unterstützung durch Eltern und Angehörige, was eine zusätzliche Belastung für die Kinder darstellte. Insofern gab es aus unserer Sicht Aufholbedarfe.

Dies spiegelte sich im Ankommen der Kinder nach den Schulschließungen deutlich und wurde uns so auch aus den Familien und in Gesprächen mit den Klassen zurückgemeldet.

Mit dem Projekt „Back2School“ wollen wir den Kindern den Wiedereinstieg in den Schulalltag in Präsenz erleichtern, die Zeit der Schulschließungen aufarbeiten und die Kinder für den weiteren Verlauf der Pandemie stärken.

 

 

Evaluation

Wir betrachten die Anzahl der Kinder in den Pausenangeboten. Zusätzlich schauen wir darauf, inwieweit Kinder regelmäßige Besucher des Pausenangebots sind. Auch nehmen wir direktes Feedback von den Kindern und die beobachtbare Popularität einzelner Angebote ernst (Was kommt gut an? Was nicht?).

Bezogen auf das Sozialtraining, beobachten wir insbesondere das Klima innerhalb der dritten Klassen. Hier geht es um die Anzahl der Konflikte, Art und Qualität der Konfliktklärung.

 

 

Projektstand/Ergebnisse

„Back2School“ startete im Schuljahr 2021/2022. Seit dem Start haben zwei Projektstudierende die Angebote ausgestaltet und umgesetzt. Eine Studierende hat ihr intensiv betreutes Praxismodul (M11) nach einem Semester erfolgreich bei uns beendet. Pro Schuljarh sind 1-2 Projektstudierende aktiv. Eine Verstetigung ist seitens der Schule und Hochschule angestrebt.

Im Rahmen des Klassenrats und Sozialtrainings wurden insgesamt 40 Kinder aus zwei dritten Klassen in ihren Sozialkompetenzen gefördert und begleitet. An den Pausenangeboten nehmen im Durchschnitt 15 und mehr Kinder aus unterschiedlichen Klassen teil. Das entspricht bei ca. 150 Schülerinnen und Schülern an unserer Schule eine durchschnittliche Beteiligung von 10% der Schülerschaft pro Pause.

Die positiven Folgen unserer Bestrebungen spüren wir im Schulalltag immens: Die Situation in den Pausen profitiert von der Entzerrung durch zusätzliche Angebote. Auch im Umgang der Kinder untereinander nehmen wir Veränderungen wahr: es kommt zu weniger Konflikten im Schulalltag (bzw. können diese besser und rechtzeitiger aufgearbeitet werden) und wir spüren deutliche Verbesserungen im Miteinander, sowohl innerhalb der Klassen selbst als auch darüber hinaus. 

Während Kinder im Anschluss an das Homeschooling mit sehr vielen Sorgen und Belastungen wieder in die Schule zurück kamen, konnten wir diese an vielen Stellen in den letzten Monaten abbauen.

 

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