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Partnerschaftliches Lehren und Lernen


Engaging Stundents as Partners in learning and teaching

Bereits 1921 wurde Summerhill als eine der ältesten demokratischen Schulen der Welt gegründet. Heute sind „Students as partners in learning and teaching“ „Students as co-designer” gebräuchliche Ausdrücke in der amerikanischen Hochschuldidaktik. In der deutschen Hochschullandschaft sind solche Ansätze noch vergeblich zu suchen. Um studierendenzentrierte Lehre voranzutreiben, bietet partnerschaftliches Arbeiten einen äußerst wirkungsvollen Ansatz.

Partnerschaftliches Lehren und Lernen geht weit über das (noch) übliche Bild von Hochschullehre hinaus und steht für einen Wandel von „the sage on the stage“ hin zu einem viel stärker gemeinschaftlich geprägten Bild von Lehren und Lernen. Um dieses Konzept handhabbar zu machen, wird es auf vier Umsetzungsbereiche von Lehre reduziert:

  • Designing: die Gestaltung des Kurses im Vorfeld
  • Responding: die Interaktion im Kurs
  • Assessing: die Gestaltung von Prüfungen, sowie
  • Inquiring: die Erforschung im eigenen Hörsaal im Rahmen von Scholarship of Teaching and Learning (SoTL)

Über partnerschaftles Lehren und Lernen

Partnerschaftliches Lehren und Lernen hat zum Ziel, Lehren und Lernen zu einem fesselnden, effizienten und exakten Prozess zu entwickeln. Durch einen gemeinschaftlichen Arbeitszyklus soll Lehren reflektierter und Lernen kritischer werden. Cook-Sather, Bovill und Felten beschreiben in ihrem Buch „Engaging Students as Partners in Learning and Teaching“ dazu die innere Haltung der Lehrperson als grundlegend für jede Art produktiver Zusammenarbeit und elementar für den Wandel im Denken und Handeln. Grundlage dieser Haltung sind drei Leitprinzipien: Respekt, Reziprozität und Verantwortung.

Partnerschaftliches Arbeiten fördert den Austausch, die Kommunikation und die produktive Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, in der Lehrende Studierende offen nach ihren Erfahrungen fragen. Studierende unterstützen Lehrende dabei zu verstehen, wie sie denken und lernen und was sie brauchen um zu lernen. Dahingegen teilen Lehrende ihre Erfahrungen, wie sie lehren und denken.

Aufbauend auf den drei Leitprinzipien Respekt, Reziprozität und Verantwortung definieren die Autoren partnerschaftliches Arbeiten wie folgt:

We define student-faculty partnerships as a collaborative, reciprocal process through which all participants have the opportunity to contribute equally, although not necessarily in the same ways, to curricular or pedagogical conceptualization, decision making, implementation, investigation, or analysis.
(Zit. nach Cook-Sather et al. 2014, S.6f.)

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden zeichnet sich also durch einen gemeinschaftlichen und wechselwirkenden Prozess aus. In diesem haben alle Beteiligten (in verschiedenem Ausmaß) die Möglichkeit, gleichberechtigt am Lehrplan oder der didaktischen Konzeptualisierung, der Entscheidungsfindung, der Umsetzung und Erforschung und Analyse mitzuarbeiten.

Durch die Beteiligung der Studierenden erhöht sich deren Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Das Engagement geht dabei über das Erreichen der Lernziele hinaus. Durch die erzielten Erfolge entwickeln sich früh professionelle Identitäten, auch erhöhen sich die Motivation und Begeisterung, der Studierenden für den Inhalt. Dadurch entwickeln Studierende ein tieferes Verständnis für die wissenschaftliche Gemeinschaft und unterstützen diese indem sie wissenschaftliche Beiträge erarbeiten. Bei Lehrenden hingegen verändert sich das Verständnis von Lernen und Lehren. Durch die Erfahrungen der Zusammenarbeit mit Studierenden werden Lehr-/Lernkonzepte neu überdacht und als gemeinschaftlicher Prozess wahrgenommen. (Cook-Sather et al. 2014)

Über Prof. Dr. Peter Felten

Prof. Dr. Peter Felten ist stellvertretender Hochschulleiter für Lehren und Lernen der Elon University in North Carolina. Außerdem ist er geschäftsführender Direktor des Zentrums für „Engaged Learning“ und Professor für Geschichte.

Als Lehrender in seinem Fach hat er das Ziel, Studierende darin zu unterstützen kritisch zu denken und die Zusammenhänge vom Leben einzelner Persönlichkeiten und umfangreichen Thematiken der Geschichte erfassen und beschreiben zu können. Darüber hinaus hat er viel zu Themen wie der Wissenschaft des Lehrens und Lernens veröffentlicht. Unter anderem war er neben dem Buch “Engaging Students as Partners in Learning and Teaching” auch Koautor der Bücher „The Undergraduate Experience (Jossey-Bass, 2016)” und „Transforming Students: Fulfilling the Promise of Higher Education (Johns Hopkins University Press)”. Als Mentor schreibt und veröffentlicht er außerdem regelmäßig mit Bachelorstudierenden der Elon Universität. (Elon University 2017)

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