Zweimal reiste Markus Launer, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, im Laufe der
Jahre 2018 und 2019 nach Asien, um für die Fakultät Handel und Soziale Arbeit neue internationale
Kontakte zu knüpfen und Kooperationen anzubahnen. Er besuchte Universitäten in China, Taiwan, Hong
Kong, Japan, Thailand und den Philippinen. Die Kontakte ins Ausland sollen vor allem für die beiden
EFRE-geförderten
Forschungsprojekte „Digitales Vertrauen
und Teamwork in und um Dienstleistungsunternehmen (DigVertr)" und
"Rationalität, Heuristik, Intuition &
Antizipation (RHIA)" sowie ein
„E-Learning“-Projekt genutzt werden, die
Launer als Projektleiter betreut.
An der Open University of Kaohsiung in Taiwan traf Prof. Markus Launer neben der Präsidentin
Prof. Liu Chia-ju auch die Leiter der Bereiche Forschung, E-Learning und Sprachen. Für
Launer war es der zweite Besuch nach gemeinsamen Forschungsgesprächen zum Thema E-Learning im
vergangen Jahr.
Aus den bestehenden Kontakten ins Ausland sind in den letzten Jahren bereits drei internationale
Dienstleistungskongresse entstanden. Für die beiden EFRE-Forschungsprojekte, die im norddeutschen
Landkreis Uelzen verankert sind, sollen außerdem internationale Partner gewonnen werden, die ihr
Knowhow in die Region tragen. Kontakte zu verschiedenen asiatischen Fernuniversitäten sollen vor
allem in den Online-Studiengang Betriebswirtschaftslehre einfließen, der an der Fakultät Handel und
Soziale Arbeit angeboten wird.
Ziele der Auslandreise
Übergeordnetes Ziel der Reise war es, die Internationalisierung der Fakultät Handel und Soziale
Arbeit in Suderburg weiter voranzubringen. Dazu zählen folgende Punkte:
- Studierende sollen im Ausland an Partnerhochschulen studieren können;
- Professorinnen und Professoren sollen an internationalen Konferenzen teilnehmen können;
- Professorinnen und Professoren sollen zum Beispiel als Gastdozentin oder Gastdozent im Ausland
lehren können;
- Professorinnen und Professoren sollen im Ausland forschen und internationale Forschungsprojekte
eingehen können sowie an akademischen Konferenzen im Ausland teilnehmen;
- Wissenschaftliche Mitarbeiter sollen ihre Forschungsarbeit internationalisieren können sowie an
internationalen Forschungsprojekten teilhaben können.
Vorbereitung
Die Universitäten wurden nach öffentlich zugänglichen Rankings ausgewählt. Launer baute zunächst
Kontakt zu den Hochschulen und International Relations Offices auf und wurde von zahlreichen
Einrichtungen und Forschenden zu persönlichen Gesprächen eingeladen. Die University of the
Philippines stellte weitere Kontakte nach Japan, Taiwan und Thailand her. Unterstützt wurde der
Professor außerdem durch die Berufsbildende Schule „BBS-I Uelzen“. Deren Rektor Stefan Nowatschin
vernetzte Launer mit den chinesischen Universitäten Shenzhen Polytech University und Beijing Open
University.
An der Ostfalia waren Holger Zimpel, Leiter des International Relations Office, und Professor
Dirk Plickat, Internationalisierungsbeauftragter der Fakultät Handel und Soziale Arbeit, am Aufbau
der neuen Auslandskontakte beteiligt. Sie pflegen die Beziehungen zu den
Internationalisierungs-Büros der asiatischen Universitäten.
Entwicklung der Forschungsprojekte auf internationaler Ebene
Die folgenden Maßnahmen wurden in den jeweiligen Forschungsprojekten umgesetzt:
-
Digitales Vertrauen: In Asien erfreut sich das Thema Digitales Vertrauen zurzeit
großer Beliebtheit. Die besuchten Professorinnen und Professoren waren vom Forschungsprojekt
begeistert und haben ihre Unterstützung zugesagt – zum Beispiel indem sie ihr Wissen in den
Landkreis Uelzen übertragen. Zusätzlich wird eine internationale Studie zum Thema „Digitales
Vertrauen am Arbeitsplatz“ durchgeführt. Sie wird von Prof. Dave Marcial von der philippinischen
Silliman University mitbetreut, der demnächst außerdem als Gastprofessor in Suderburg zu Gast sein
wird. Bisher haben Professorinnen und Professoren der University of Electro-Communications (Japan),
Siam University (Thailand), National Cheng Kung University (Taiwan) sowie der University of the
Philippines ihre Teilnahme an der Studie zugesagt. Universitäten in Korea und Indien wollen in
Kürze folgen. Die jeweiligen Professorinnen und Professoren haben im November 2018 am zweiten
internationalen Dienstleistungskongress zum Thema „Digitales Vertrauen“ in Suderburg und Uelzen
teilgenommen
-
Intuition: Auch das Thema Intuition stößt in Asien auf großes Interesse. Anders
als im Projekt zu digitalem Vertrauen, ist hier jedoch eine interdisziplinäre Herangehensweise
gefragt. So werden keine Forschenden aus dem Bereich Wirtschaft gebraucht, sondern aus den
Bereichen Psychologie und Soziologie – die Professorinnen und Professoren der besuchten
Universitäten wollen die Fakultät Handel und Soziale Arbeit auch in diesem Projekt bei der
Vernetzung mit Expertinnen und Experten vor Ort unterstützen.
Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des dritten internationalen Dienstleistungskongress
zum Thema „E-Learning“ in Suderburg Professorinnen und Professoren aus dem Bereich Wirtschaft
vorgestellt, die hilfreiche Vorschläge zum weiteren Vorgehen einbrachten.
-
E-Learning: Aktuelle Forschung zur Didaktik und der technischen Umsetzung von
E-Learning wurde diskutiert. An asiatischen Universitäten findet E-Learning hauptsächlich in
sogenannten „Open Universities“ statt. Vergleichbar mit Fernuniversitäten in Deutschland sind diese
Open Universities als eigenständige Einrichtungen von den Universitäten abgespaltet. Professor
Launer stellte Kontakte zur Open University der Philippinen, der Taiwanesischen Open University in
Kaohsiung und der Chinesischen Beijing Open University her. Professorinnen und Professoren dieser
Hochschulen nahmen 2018 an den internationalen Vorlesungen im Rahmen des dritten internationalen
Dienstleistungskongresses an der Ostfalia teil. Auch Prof. Ricky Kwok von der Hong Kong University
war beim Thema E-Learning eine große Hilfe.
In Thailand reiste Professor Launer nach Bangkok und traf Prof. Dr. Chanita Rukspollmuang
und Präsident Pornchai Mongkhonvanit von der Siam Universität.
Ergebnisse
Durch den Besuch der asiatischen Universitäten wurden erfolgreich neue Kontakte für die Fakultät
Handel und Soziale Arbeit geknüpft und weitere internationale Forschung geplant.
- Die Umsetzung der Forschung im Projekt “Digitales Vertrauen” hat begonnen. 2019 wird zusätzlich
zur regionalen Strategie auch eine internationale Studie durchgeführt; die Fragebögen werden
bereits entsprechend übersetzt. Ein internationales Team von Professorinnen und Professoren ist in
das Projekt eingebunden und wird im jeweiligen Heimatland teilnehmen. Das Uelzener IT-Unternehmen „
Visoma“ hat die Einrichtung einer Bitrix24 Plattform angeboten, auf der alle Projektaktivitäten
zusammenlaufen.
- Im Projekt "Intuition" wurde weiter an den Grundlagen und der Theoriebildung gearbeitet. Die
Professorinnen und Professoren waren sich einig, die Methoden zu erweitern und die einzelnen
Experimente durch eine Evaluation mit Fragebögen zu ergänzen. Sie haben ihre Teilnahme an der
Studie gemeinsam mit ihren Studierenden zugesagt.
- Die Forschung auf dem Gebiet “E-Learning” konnte weder in Lateinamerika noch in Asien empirisch
umgesetzt werden, da dazu die Zustimmung mehrerer Ministerien nötig gewesen wäre. Stattdessen
wurden persönliche Befragungen durchgeführt; die Ergebnisse wurden beim Dienstleistungskongress in
Suderburg diskutiert.
- Alle Professorinnen und Professoren, die während der Auslandsreise durch Asien besucht wurden,
möchten zum vierten Internationalen Dienstleistungskongress eingeladen werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an
Prof. Dr. Markus A. Launer.