Seit einigen Jahren sehen sich Wissenschaftler*innen der Hochschulen und anderer Einrichtungen vermehrt unsachlicher oder undifferenzierter Kritik, Beleidigungen sowie teils diffamierenden Kampagnen, gar Hassrede und Drohungen ausgesetzt, wenn sie politische Entscheidungsträger forschungsbasiert beraten und ihre Expertise in gesellschaftliche Debatten einbringen.
Mit dem Angebot "Scicomm-Support" gibt es seit Juli 2023 eine bundesweite Anlaufstelle für Betroffene von digitaler Gewalt, diskreditierenden Medienkampagnen und weiteren Formen persönlicher Angriffe und unsachlich ausgetragener Konflikte in der Wissenschaftskommunikation. Scicomm-Support unterstützt betroffene Wissenschaftler*innen und Kommunikator*innen insbesondere durch das Angebot einer persönlichen Beratung – an 365 Tagen im Jahr. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt ehrenamtlich durch erfahrene Kommunikator*innen der Hochschulen. Darüber hinaus stellt die Plattform unter anderem relevante Informationen und Ressourcen in Form von Leitfäden, Checklisten und Best-Practice-Empfehlungen zur Verfügung; Trainingsangebote folgen.
Neben Hinweisen zu kommunikativen Fragen werden auch Informationen zu rechtlichen Dimensionen sowie bei Bedarf psychologische Unterstützung vermittelt. Für die rechtliche Expertise ist die Kooperation mit einem Projekt der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius vorgesehen, an dem auch die Bucerius Law School beteiligt ist. Zusätzlich ist Scicomm-Support in das von der Volkswagenstiftung geförderte Pionier-Projekt CAPAZ (Capacities and competencies in dealing with hate speech and hostility to science) eingebunden. Die dort erarbeiteten Erkenntnisse und Ressourcen werden den Scicomm-Support auf eine fundierte Wissensbasis stellen.
Die Initiative Scicomm-Support wurde durch den Bundesverband Hochschulkommunikation und „ Wissenschaft im Dialog“ ins Leben gerufen, die Hochschulrektorenkonferenz ist als Partnerin in das Vorhaben eingebunden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website: scicomm-support.de