Menschen mit Behinderung können staatliche Hilfen für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
in Anspruch nehmen. Den Rahmen setzt das novellierte Bundesteilhabegesetz (BTHG). Wie gut hierbei
öffentliche und freie Träger der Eingliederungshilfe in der Region Südostniedersachsen
zusammenwirken, um die Regelungen umsetzen zu können, untersuchen Forschende der Ostfalia
Hochschule.
Die komplexen gesetzlichen Neuregelungen des Bundesteilhabegesetzes stellen die kommunalen Leistungsträger vor große Herausforderungen. Die Ostfalia Hochschule und die Städte Salzgitter und Wolfsburg haben aus diesem Anlass eine Qualifizierungsmaßnahme für das zum Teil neu eingestellte Personal der Träger der Eingliederungshilfe entwickelt. Sie dient der Professionalisierung dieser Fachkräfte, insbesondere von Sozialarbeitenden sowie Verwaltungsfachangestellten. Die Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia erforscht begleitend die praktische Umsetzung und Zusammenarbeit von öffentlichen und freien Trägern unter sozialer, politischer und Verwaltungs-Perspektive.
Die Forschenden gehen davon aus, dass eine Kooperation zwischen Leistungsträgern und Leistungserbringern notwendig ist, um die zunehmende Komplexität der Teilhabe zu bewältigen. Zudem müssen Verwaltungsstrukturen prozessorientiert gestaltet werden, um Teilhabe zu ermöglichen. Sie untersuchen,
→ welche Strategien die Akteure anwenden, um mit den potenziellen Widersprüchen
ihrer Sektoren und Organisationen umzugehen,
→ welche hemmenden und förderlichen Faktoren existieren und
→ wie sie Schnittstellenprobleme überwinden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die wesentlichen Rahmenbedingungen, Einflussfaktoren und vom Leistungsträger entwickelte Instrumente, die sich auf die Zusammenarbeit auswirken. Zudem analysieren sie beispielhafte Projekte und Maßnahmen zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in der Region.
Fachlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. phil. Ludger Kohlhoff
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Standort Wolfenbüttel, Fakultät Soziale Arbeit
Erschienen in Technologie-Informationen 2+3/2022