Exkursion zum Hüttenkraftwerk Salzgitter

Die Exkursionsteilnehmer/-innen zusammen mit dem Direktor der Energiebetriebe Dipl.-Ing. Michael Bock (5.v.r.) und Kraftwerksleiter Dipl.-Ing. Henning Schmidt (ganz links).

Am 20. April waren wir mit etwa 30 Teilnehmer/-innen (Studierende der Ostfalia und einige Schüler/-innen des Gymnasiums im Schloss/Wolfenbüttel) im Hüttenkraftwerk Salzgitter der Salzgitter Flachstahl GmbH. Den Kontakt hatte Prof. Kuck hergestellt, bis 2002 stellvertretender Leiter der Abteilung Energiewirtschaft des Unternehmens.

Wir wurden geradezu prominent empfangen: Neben dem Kraftwerksleiter Henning Schmidt und dem Leiter der Energiewirtschaft Ralph Schaper war auch der Direktor der gesamten Energiebetriebe Michael Bock zur Begrüßung erschienen.

Nach einem Begrüßungskaffee folgte ein Vortrag über die Energiewirtschaft des integrierten Hüttenwerkes Salzgitter, gehalten von Herrn Schaper. Die Teilnehmer der Vorlesung hatten am Tag zuvor schon eine Einführung durch Prof. Kuck bekommen, so dass Sie den Fachbegriffen gut folgen konnten. In einem integrierten Hüttenwerk wie dem in Salzgitter werden enorme Energiemengen bewegt. In einem Schaubild zeigte Herr Schaper, dass der Primärenergieverbrauch des Werkes in Salzgitter deutlich größer ist als der der Stadt Hannover. Ein besonderes Merkmal des Hüttenwerkes Salzgitter ist, dass die brennbaren Gase aus der Produktion nicht wie früher (und heute noch in vielen anderen Ländern) abgefackelt, sondern fast 100%ig genutzt werden.

Anschließend wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und es folgte ein Rundgang durch das Kraftwerk. Weil jede Gruppe zwei Betreuer hatte, konnten wir viele Fragen stellen. Am Besichtigungstag wurde auch eine der alten AEG-Turbinen betrieben. Diese stammen von 1938 und haben mehr als 400.000 Stunden Betrieb gemacht – das entspricht über 45 Jahren „Dauerlauf“!

Im Kontrast dazu standen die beiden neuen Kraftwerksblöcke, die 2010 in Betrieb gegangen sind und bei denen u.a. mit Brenngasvorwärmung und Abhitzedampfeinkopplung in die Vorwärmstrecke zahlreiche Register der Wirkungsgradverbesserung gezogen wurden. Das Kraftwerk erzeugt auf diese Weise aus dem gleichen Brennstoffangebot wie früher ca. 300.000 MWh mehr Strom, so dass heute für das Werk Salzgitter kein Strom mehr zugekauft werden muss.

In der Abschlussbesprechung betonten die anwesenden Leiter noch einmal, dass sie ständig auf der Suche nach Ingenieurnachwuchs sind. Prof. Kuck nahm den Ball auf und bot den anwesenden Schüler/-innen an, sich persönlich bei der Fakultät V über das Studium der Energie- und Gebäudetechnik zu informieren.

Ein herzlicher Dank an Herrn Bock, Herrn Schmidt, Herrn Schaper, Herrn Mitrenga, Herrn Herbst und Herrn Grabenhorst für die intensive Betreuung an diesem Vormittag!

Text: Prof. J. Kuck

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