... Christoph Strohmeier (B.Eng.)

Heutiger Interviewpartner ist unserer Absolvent Christoph Strohmeier B.Eng. Nach dem Bachelorstudium „Bio- und Umwelttechnik (BEE)“ hat Herr Strohmeier seinen Berufseinstieg bei Veolia Watertechnologies GmbH in Celle mit einem besonders abwechslungsreichen Arbeitsgebiet rund um das Medium „Wasser“ gefunden.

Das Interview führte Dekanatsreferentin Katrin Peukert im Oktober 2018.

 

Peukert (Pe): Hallo Herr Stohmeier. Warum haben Sie den Studiengang „Bio- und Umwelttechnik“ ausgewählt?

Strohmeier (St): Ich habe mir nach meiner Bundeswehrdienstzeit Gedanken darüber gemacht, in welchem Bereich bzw. mit welchem Medium ich später arbeiten möchte. Durch meine Erfahrungen während der Auslandseinsätze konnte ich hautnah erleben, wie Menschen mit nur wenig oder sehr schlechten Wasser (über-)leben müssen. Dadurch war mir das Thema „Wasser“ sehr wichtig geworden und es lag nahe den Studiengang BEE zu wählen.

 

Theorie in die Praxis mit der Vertiefungsrichtung „ Biotechnologische Prozesse“ umgesetzt

Pe: Welche Vertiefungsrichtung haben Sie gewählt und warum? Gab es Fächer bzw. Module während des Studiums, die besonders interessant waren?

St: Für mich war die Vertiefungsrichtung „Biotechnologische Prozesse“ die richtige Wahl. Da ich mich hier wieder gefunden habe. Besonders in den Modulen von Prof. Thorsten Ahrens und Prof. Elke Wilharm konnte ich endlich die ganzen theoretischen Grundlagen der vergangenen Semester praktisch anwenden. Da hier auch die reale Arbeitsweise eines Ingenieurs gefordert und auch gefördert wurde, konnte ich mich hier auch voll ausleben.

 

In Praktika die Aufgabengebiete eines Wasserversorgers kennengelernt

Pe: Wo konnten Sie Praxiserfahrung während des Studiums sammeln?

St: Meine Praktika habe ich komplett beim Wasserverband Weddel-Lehre in Cremlingen abgeleistet. Es ist mir dort die Chance gegeben worden, alle Aufgabengebiete eines Wasserversorgers kennenzulernen. Von der Schlosserei, über die E-Technik und den Kanalbetrieb bis hin zu den Kläranlagen wurde ich eingesetzt. Auch bei der Arbeit an aktuellen Projekten des Verbandes konnte ich unterstützen. Ich habe in dieser Zeit die Arbeit mit dem Medium Wasser quasi von der Pike auf gelernt.

Pe: Wie ging es nach Studienende für Sie weiter?

St: Ich habe meine jetzige Arbeitsstelle bei Veolia Watertechnologies GmbH in Celle zufällig auf deren Firmenhomepage gefunden.

Herr Strohmeier während eines Trainings und anschließender Wartung einer Anlage im Kosovo.

 

Abwechslungsreiche Aufgaben in Vertrieb, Weiterentwicklung und technischen Support von Wasseraufbereitungsanlagen übernommen

Pe: Womit beschäftigen Sie sich aktuell?

St: Ich bin als Vertriebsingenieur, Sales & Buisness Development, in der Abteilung Aid & Military Water Solutions tätig. Mein Aufgabenfeld ist sehr vielfältig. Zum einen vertreibe ich direkt Wasseraufbereitungsanlagen zur Herstellung von Trinkwasser an das internationale Militär und an fast alle Non-Governmental Organisations. Zum Beispiel habe ich Anlagen an das UNICEF geliefert, wodurch den Menschen bei der Rohingya Flüchtlingskatastrophe wieder sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Zum anderen bin ich in verschiedenen Arbeitsgruppen, Organisationen und in Zusammenarbeit mit diversen Firmen tätig, wo ich die Ausrichtung und die Weiterentwicklung der hochmobilen Wasseraufbereitung und deren Einsatz voranbringe. Für die Weiterentwicklung muss ich die Neuerungen am Markt beobachten, um unsere vorhandene Anlagentechnik an diese Bedürfnisse anzupassen und neue Anlagen unterstützend konstruieren zu können.
Noch ein zusätzlicher Aspekt meiner Tätigkeit ist die Versorgung unserer laufenden Anlagen mit Ersatzteilen und während der Bereitschaftszeit - falls benötigt - der direkte technische Support. Auch das Projektmanagement und das Operator-Training in dem jeweiligen Einsatzland sind ein essenzieller Bestandteil meiner Tätigkeit. Ich glaube, abwechslungsreicher geht es fast nicht...

Pe: Waren nach dem Studium weitere Fortbildungen bzw. Qualifizierungen notwendig?

St: Zur weiteren Qualifikation werde ich zum Sommersemester 2019 an der Ostfalia am Campus Wolfsburg den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Wirtschaft für Ingenieurinnen und Ingenieure, M.B.Eng.“ besuchen. Hierdurch kann ich den wirtschaftlichen Aspekt in meiner Tätigkeit stärken und mein Gesamtprofil abrunden.

Pe: Würden Sie rückblickend wieder Bio- und Umwelttechnik studieren oder ein ganz anderes Studium wählen?

St: Ich würde den gleichen Studiengang wieder wählen, da er eine gute Grundlage ist, um sich dann anschließend mit einem branchenspezifischen Masterstudium in der freien Wirtschaft eine erfolgreiche Karriere aufbauen zu können.

Pe: Bitte vervollständigen Sie abschließend noch diesen Satz: „Einen guten Ingenieur (m/w) zeichnet aus, dass er/sie….“

St: …sich keiner Herausforderung entzieht und immer eine adäquate Lösung für jedes Problem findet.

Pe: Vielen Dank für das Interview, Herr Strohmeier.

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