... Laura-Luèn Buda (M.Eng.)

 

Heutige Gesprächspartnerin in unserer Reihe „Absolvent/-innen im Interview“ ist Laura-Luèn Buda M.Eng. Sie hatte bereits zu Studienbeginn als Erstsemester (Link bestehen bleiben?) von ihren Eindrücken im  dualen Studiengang EGTiP erzählt und später dann auch als Stipendiatin berichtet. Nach Abschluss des berufsbegleitenden Masterstudiums „Energiesystemtechnik“ arbeitet Frau Buda für Kieback & Peter GmbH & Co. KG (Niederlassung Hannover), die für Lösungen im Bereich der Gebäudeautomation und des Gebäudemanagements stehen. Sie arbeitet dort in den Bereichen Vertrieb und Projektleitung.

Das Interview führte Dekanatsreferentin Katrin Peukert im Februar 2016.

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Peukert (Pe): Hallo Laura. Du hast ja bereits im Herbst 2008 einen kurzen Bericht als Studienanfängerin für uns geschrieben und seitdem die Fakultät auch immer wieder tatkräftig in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Wie bist du damals darauf gekommen, ein duales Studium auszuwählen?

Buda (Bu): Eigentlich wollte ich mich bei der Zentralen Studienberatung über den Studiengang „Energie- und Gebäudetechnik (EGT)“ informieren. Im Gespräch wurde ich dann auf die duale Variante, also „EGTiP“, aufmerksam gemacht. Die Kombination aus Studium und Berufsausbildung, vor allem die Vorteile, die die zusätzliche Ausbildung mit sich bringt, hat mir sehr gefallen. Es war letztendlich auch eine sehr spontane Entscheidung. Im Gegensatz zu vielen Kommiliton/-innen, deren Familien mitunter eigene Unternehmen in diesem Berufszweig führen, war  ich familiär nicht vorbelastet.

 

Pe: Hattest du einen guten Studienstart?

Bu: Ja, auf jeden Fall. Da die Hochschule bereits vor dem Studienbeginn Vorkurse und eine Erstsemesterwoche angeboten hatte, konnte ich dort bereits schnell Kontakte zu späteren Kommiliton/-innen knüpfen. Daraus hat sich dann im weiteren Verlauf des Studiums eine sehr gute Lerngruppe gebildet. Und durch mein Abitur hatte ich einen vergleichsmäßig einfachen Einstieg ins Studium, vor allem in den mathelastigen Vorlesungen. Schwierigkeiten hatte ich das gesamte Studium über keine, ganz im Gegenteil. Ich denke, das große Interesse an den vielfältigen Themen und Vorlesungen hat mir das Lernen und allgemein das Studium deutlich erleichtert. Natürlich war mein Interesse am Hauptstudium größer, aber auch die Grundlagen in den ersten Semestern gehörten vorab dazu und stellten keine unüberwindbare Hürde dar!

Schwerpunktbildung: Entscheidung für „Technische Gebäudeausrüstung und Energiesysteme“

Pe: Welche Fächer haben dich besonders interessiert?

Bu: Das größte Interesse galt den Fächern, die später auch meine Vertiefungsrichtung ausgemacht haben. Regelungstechnik bzw. Gebäudeautomation, Klimatechnik und Heizungstechnik aber auch Energie- und Kältetechnik. Durch meine parallele Berufsausbildung war ich eventuell auch schon ein bisschen in Richtung Klima- und Regelungstechnik geprägt worden. Beide Fächer waren neben der Heizungstechnik die Schwerpunkte in meinem Ausbildungsbetrieb. Damit lag meine spätere Vertiefungsrichtung „Technische Gebäudeausrüstung und Energiesysteme“ natürlich auf der Hand. Mein Ziel war es, mein Wissen in den Schwerpunktfächern noch weiter zu vertiefen. Rückblickend  war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung!

 

Duales Studium: Organisationstalent und Durchhaltevermögen sind wichtig

Pe: Ein duales Studium setzt ein sehr gutes Organisationsvermögen bei den Studierenden voraus. Wie hast du die Doppelbelastung „Studium + Berufsausbildung“ gemeistert?

Bu (schmunzelt): Also ich hatte vor dem eigentlichen Ausbildungsbeginn ein Praktikum in meinem  Ausbildungsbetrieb in Hameln absolviert, damit mich die Ausbilder vorab kennenlernen konnten. Allerdings war ich in dieser Zeit nur im Büro eingesetzt und das als angehender Azubi „Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“.  So kam es, dass mich mein Ausbilder an meinem ersten Tag der Ausbildung zunächst ins Büro schicken wollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass eine Frau diese handwerkliche Gesellenausbildung tatsächlich machen möchte. Ich habe mich aber sehr schnell gut eingelebt und habe die Ausbildungszeit in sehr guter Erinnerung.
Und zurück zu deiner Frage. Studium und Ausbildung habe ich eigentlich nie als Doppelbelastung angesehen, vielmehr als perfekte Kombination. In den Praxisphasen habe ich viele Erfahrungen und Wissen sammeln können, das ich dann mit ins Studium nehmen konnte. Organisatorisch gesehen, war das duale EGTiP Studium, denke ich, deutlich aufwendiger als das herkömmliche Studium der Energie- und Gebäudetechnik (EGT). Zu diesem Zeitpunkt war das duale Studium auch noch nicht so bekannt, so dass es anfänglich Probleme z.B. bei der Krankenkasse und der Handwerkskammer gab. Die Fakultät Versorgungstechnik hatte mich jedoch sehr bei den Lösungen dieser Anfangsschwierigkeiten unterstützt und letztendlich konnte dann auch alles geklärt werden.

 

Stipendium: Der Wegweiser in ein sich anschließendes Masterstudium und in die Berufswelt

Pe: Im letzten Studienjahr hast du ein Stipendium erhalten. Wie kam es dazu?

Bu: Ich habe nach Abschluss der Gesellenprüfung einfach noch weitere Erfahrungen sammeln wollen und das Studium war ja auch noch nicht abgeschlossen, also habe ich die vorlesungsfreie Zeit für ein zweimonatiges Praktikum im Unternehmen Kieback & Peter GmbH & Co. KG genutzt. Im Anschluss daran, haben sie mir ein Stipendium für die letzten beiden Semester angeboten. Das kam völlig unerwartet und ich habe mich sehr darüber gefreut!

 

Pe: Nach deinem Bachelor-Abschluss ging es nahtlos weiter. Wieder gab es ein sehr gutes Angebot für dich.

Bu: Ja, das ist richtig! Ich wollte gleich im Anschluss den Masterstudiengang „ Energiesystemtechnik“ absolvieren und auch hier hatte mich Kieback & Peter sehr unterstützt. Ich habe ein Angebot für eine Teilzeitstelle bekommen, so dass ich berufsbegleitend meinen Master machen konnte. Und nun kommt das Beste: Mit Abschluss des Masterstudiums wurde ich direkt als Projektleiterin übernommen!

Ein Blick über die Schulter: Frau Buda bei der technischen Datenaufnahme der Klimaanlage zur energetischen Inspektion und späteren Berechnung der Energieverbräuche.

 

Pe: Welche Aufgaben gehören zu deinem Arbeitsbereich?

Bu: Generell liegen meine Tätigkeitsschwerpunkte im Bereich der Regelungs- und Klimatechnik, wie auch schon im Studium. Hinzu kommt noch der zukunftsweisende Bereich der Energieeffizienz.
Derzeit beschäftige ich mich speziell mit dem Ausbau von Kunden- und Mitarbeiterschulungen zu dem Thema Energieeffizienzlösungen und entwickle ein Programm zur Berechnung der Energieeffizienz von raumlufttechnischen Anlagen. Die Aufgabenfelder weiten sich von Zeit zu Zeit immer mehr aus, verfolgen aber den gleichen Schwerpunkt. Mit meinen Aufgaben decke ich im Prinzip sowohl Bereiche des Vertriebs als auch der Projektleitung ab. Ich unterstütze den Vertrieb fachlich bei Kundenbesuchen, begleite Projekte und nehme auch raumlufttechnische Anlagen in Betrieb.

 

Pe: Damit hast du bereits sehr viel in deinem Leben erreicht. Was sind deine zukünftigen Pläne?

Bu: Zukünftig möchte ich mein Wissen in meinem jetzigen Tätigkeitsbereich natürlich festigen. Dabei werde ich aber andere Fachbereiche nicht aus dem Auge verlieren. Unsere Branche ist so unglaublich vielfältig und interessant und wird in den nächsten Jahren sicherlich immer wieder interessante Neuigkeiten mit sich bringen, mit denen man sich auch befassen sollte. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, und werde mir jeden Tag neue Ziele setzen und sie verfolgen. Interessant wird es erst dann, wenn man die Technikwelt und vor allem die ständigen Veränderungen mitgestalten kann.

 

Tipps an Studierende: Entwickelt euch während des Studiums und bildet euer Alleinstellungsmerkmal

Pe: Damit sind wir am Ende des Interviews angelangt. Vielen Dank, Laura und weiterhin viel Erfolg!

Bu: Habe ich gerne gemacht. Du fragst am Ende des Gesprächs doch immer nach dem „ goldenen Tipp“ für Studierende?!
Also: Bleibt immer offen für Neues! Engagiert euch im Studium und auch außerhalb. Im späteren Berufsleben sind Kontakte eine gute Hilfe und diese sollte man frühzeitig knüpfen. Als Student/-in hat man Zugang zu vielen Weiterbildungsmöglichkeiten, nicht nur fachliche. Einerseits bietet die Hochschule hierfür extra Kurse an, aber auch Unternehmen aus dem Bereich der Energie- und Gebäudetechnik bieten fachliche Veranstaltungen an, um den Horizont über das Studium hinaus zu erweitern. Man kann nur dazulernen und es wird euch später beim Berufseinstieg ein großer Vorteil sein. Sorgt dafür, dass ihr mit Alleinstellungsmerkmalen bei späteren Arbeitgebern auf euch aufmerksam machen könnt. Bildet Lerngruppen während des Studiums und geht offen auf Kommiliton/-innen, Professor/-innen und Mitarbeiter/-innen der Fakultät zu. Das wird euch bestimmt auf dem Weg durch das Studium helfen.

 
 
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