Assistenzroboter PAUL – ein Fallbeispiel für partizipative Technikgestaltung

Angehörige des Leibniz WissenschaftsCampus „Postdigitale Partizipation“ kamen am 21. Juni 2022 an der Ostfalia Hochschule zusammen, um Erfahrungen und Methoden auszutauschen. Treffpunkt war das Labor „Ambient Assisted Living“ der Fakultät Elektrotechnik. Hier wird derzeit im Rahmen des Forschungsprojektes PersonA-PP „Persönliche Assistenz für Patienten in der Pflege“ der mobile Pflegeroboter PAUL (Personal Assistant – aUtonomous and mobiLe) in Kooperation mit dem Stephansstift in Hannover entwickelt. Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Niedersachsen.

Der Assistenzroboter soll in naher Zukunft im Bereich der Pflege unterstützend tätig sein – ein notwendiger Schritt vor dem Hintergrund steigender Zahlen an pflegebedürftigen Personen in Deutschland.

Nachdem sich PAUL persönlich vorgestellt hat, war seine Entstehungsgeschichte Grundlage, um über partizipative Prozesse in der Technikgestaltung und -entwicklung zu diskutieren. Wie entwickeln die Beteiligten aus Technik und Anwendungsfeld ein gemeinsames Verständnis für sinnvollen Einsatz von Technik auf der einen Seite und technisch Umsetzbares auf der anderen Seite? Welche Rolle spielen wirtschaftliche Aspekte? Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich in einem partizipativen Prozess abhängig von der Zielgruppe und dem Einsatzumfeld? Diese und viele weitere Fragen wurden an diesem Nachmittag erörtert und Erfahrungen miteinander geteilt.

Prof. Dr. Dagmar Meyer, Leiterin des Forschungsprojektes und Angehörige des Leibniz WissenschaftsCampus, die zu diesem Treffen eingeladen hatte, freute sich sehr über die rege Diskussion. „Der gemeinsame Erfahrungsaustausch und der damit verbundene Perspektivenwechsel ist enorm wichtig für unsere Arbeit“, so Meyer. „Nur so kann sichergestellt werden, dass wir uns mit unserer Forschung in die richtige Richtung bewegen.“

Der Fokus des Leibniz-WissenschaftsCampus „Postdigitale Partizipation“ liegt auf gesellschaftlicher Teilhabe in einer Welt, in der hybride analog-digitale Technologien und Praktiken unser Leben prägen. Zu den Angehörigen des Netzwerkes gehören neben dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien unter anderem die Ostfalia, die TU Braunschweig, das Haus der Wissenschaft und das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven.

  Angehörige des Leibniz WissenschaftsCampus und der Assistenzroboter PAUL

Foto (Ostfalia): Bild von links nach rechts: Xin Xing, Linda Münch, Dagmar Meyer, Martin Streicher, Funda Ertas-Spantgar, Tom Lorenz