Kompetenzziele
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Kriminalprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie erfordert ein übergreifendes,
integratives Gesamtkonzept. Dieses umfasst die individuellen Entwicklungslinien abweichenden
Verhaltens sowie Fragen der Entwicklungspsychologie. Kompetenzziele sind: Soziale Probleme
erkennen, ganzheitlich betrachten und in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext stellen. Wirkungen
von kriminalpräventiven Ansätzen/Projekten erkennen u. einschätzen; daraus folgend die Qualität
sichern u. verbessern. Die Studierenden sind mit Verlauf und Ätiologie relevanter
entwicklungspsychiatrischer Krankheitsbilder vertraut. Sie kennen die Bedingungsfaktoren für die
Entstehung von aggressivem und delinquentem Verhalten. Sie sind mit der psycholog. Untersuchung
delinquenter Jugendlicher aus der speziellen Perspektive der forensischen Diagnostik und
Begutachtung sowie Ansätzen zur Intervention u. Prävention vertraut. Sie können die empirische
kriminologische Forschung nachvollziehen, einschätzen u. anwenden, sowie kriminologische Methoden
kontextspezifisch anwenden und praxisbezogene Problemstellungen erkennen und lösen.
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Teilmodule
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S1 M2.1
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Kriminalprävention 1
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2 SWS
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Einführung in die Grundbegriffe der Kriminalprävention (General- und Spezialprävention; primäre,
sekundäre und tertiäre Prävention; Mikro, Makro und Mesoebene; strukturelle und personelle
Prävention; personenbezogene, situationsbezogene, kommunale Kriminalprävention; Kommunale
Kriminalprävention: Regionalanalysen, Lenkungsgruppen auf Verwaltungsebene, wissenschaftliche
Begleitung, Kriminalprävention in Deutschland / auf Bundesebene, Übersicht der
Kriminalpräventionsinitiativen: Präventionsgremien, Strukturen i. d. Bundesländern (zentrale
Arbeitsstellen, Stiftungen, Forschungsinstitute; Vereinigungen, Verbände, Kongresse),
Länderübergreifende Strukturen, (ressortübergreifende) Zusammenarbeit; Praxisfelder und
Handlungskonzepte (z.B. im Bereich der Kinder- u. Jugendarbeit).
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S1 M2.2
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Kriminalprävention 2
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2 SWS
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Strategien der Kriminalprävention in Deutschland; Themenspezifische Prävention (z.B. Häusliche
Gewalt / Sexuelle Gewalt, Stalking, Jugendgewalt, Gewalt in Schulen / Mobbing/ Gewalt gegen ältere
Menschen, Hasskriminalität; Rechtsextremismus/ Computer(-spiele, -kriminalität), Sucht, Migration,
Sekten / Okkultismus, Gangs, Zivilcourage, Frühprävention). Interventions- und Präventionskonzepte,
Polizeiliche Prävention, Ehrenamt in der Prävention.
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S1 M2.3
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Kriminalprävention 3
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2 SWS
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Exemplarische Vertiefung der aufgeführten Lehrinhalte mit thematischen, methodologischen
und/oder interdisziplinären Schwerpunkten/Akzentsetzungen. Im Hinblick auf die gängige
Präventionspraxis findet auch kritische Auseinandersetzung mit dem Präventionsparadigma statt.
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S1 M2.4
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Forensische Psychologie
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2 SWS
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Rechtspsychologische Grundlagen für die Kriminalprävention (Psychologie des Lebensalters,
Suchtproblematik, abweichendes Verhalten, Möglichkeiten der primären Prävention, biogenetische
Erkenntnisse der Risiko- und Schutzfaktoren, Entwicklungspsychiatrische Krankheitsbilder (u. a.
Sozialverhaltensstörungen; Abhängigkeitssyndrome), Forensische Diagnostik- und Begutachtung unter
Entwicklungsaspekten.
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S1 M2.5
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Methoden der Kriminologie
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2 SWS
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In diesem Seminar findet eine inhaltliche und methodische Auseinandersetzung mit neuen Konzepten
bei der Erhebung und Produktion von Sicherheit und Ordnung im kommunalen Kontext statt. Betrachtet
werden veränderte Kriminalitätslagen und Ordnungsprobleme, gewandelte Ansprüche und Bewertungen des
Sicherheitsempfindens der Bevölkerung, modifizierte Selbstverständnisse der an der
Sicherheitsproduktion beteiligten Institutionen sowie neue Konzepte von Staatlichkeit und
Verwaltung, wie sie in den Begriffen der "Bürgerkommune", der "bürgernahen Polizeiarbeit" und des
"aktivierenden Staates" zum Ausdruck kommen.
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Lehr-/ Lernformen:
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Prüfungsformen:
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Seminare mit Eigenanteil, Projektarbeit/ Studiengruppe, Selbststudium/Literaturarbeit
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Hausarbeit
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Vorausgesetzte Kenntnisse:
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Position im Studienverlauf:
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Zulassung Master
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1. – 2. Semester
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Verwendbarkeit des Moduls für den weiteren Studienverlauf:
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Übergreifende Grundlagenveranstaltung
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Arbeitsbelastung:
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ECTS-Punkte:
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SWS:
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360 Stunden
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12
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10
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