Produktionsabwärme soll der Wirtschaft
helfen und zum Klimaschutz beitragen

Für das Modellprojekt gab es einen Förderbescheid über 122.000 Euro. Diesen überreichte Europaministerin Birgit Honé (Mitte). Am Termin nahmen teil (v.l.): Landesbeauftragter Matthias Wunderling-Weilbier, Prof. Gert Bikker (Vizepräsident Forschung, Entwicklung und Technologietransfer der Ostfalia Hochschule), Uljana Klein (Landkreis Northeim), Birgit Honé, Goslarer Landrat Thomas Brych, Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge und Dr. Daniel Tomowski (Foto: Landkreis Goslar).

Landkreis Goslar erhält Förderbescheid für Umsetzung eines innovativen Modellprojektes und beteiligt bei der Umsetzung mehrere Kooperationspartner, darunter auch Prof. Lars Kühl vom Institut für energieoptimierte Systeme (EOS) der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule

Birgit Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, hat in der vergangenen Woche Goslars Landrat Thomas Brych einen Förderbescheid mit einem Zuschuss in Höhe von rund 122.000 Euro überreicht. Die Fördermittel sollen in 2019 für das Modellprojekt „Innovatives Abwärme/Ressourcenkataster für Wirtschaftsförderung, Regionalentwicklung und Klimaschutz“ genutzt werden. Zur Modellregion zählen neben dem Landkreis Goslar die Kreise Wolfenbüttel und Northeim. Die Laufzeit beträgt zunächst ein Jahr. Die Übertragung auf andere Landkreise und eine Implementierung in der Region sind angedacht.

Worum geht es?
Das Modellprojekt zielt darauf ab, vorhandene Abwärme nachhaltig für benachbarte Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder Privathaushalte nutzbar zu machen. Dadurch können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zunächst soll die bislang ungenutzte Energie in einem digitalen Abwärme- und Energieressourcenportal über Unternehmensbefragungen erfasst werden. Damit wird ein erster Überblick über die vorhandenen Energieressourcen in der Region geschaffen. Daran anschließend sollen über die Analyse von Wirtschaftlichkeits- und Wirkradien mit Unterstützung von Wirtschaftsförderung, Energieagenturen und Hochschulen konkrete Maßnahmen zur gemeinsamen Wärme- und Energienutzung abgeleitet und umgesetzt werden.

Prof. Lars Kühl während eines Vortrags (Foto: F. Köhler).

Prof. Lars Kühl und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen werden sich an dieser Analyse beteiligen und gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der beteiligten Landkreise mögliche Industriepartner ansprechen und besuchen. Über die Erfassung der in den Unternehmen verfügbaren Potenziale zur Auskopplung von Abwärme besteht im Rahmen einer energetischen Analyse zudem weiterhin die Möglichkeit einer Bewertung von Maßnahmen zur energetischen Optimierung. „Neben dem Aufbau des Katasters und der Vernetzung von Wärmequellen und –senken über die Sektorkopplung besteht damit in Zusammenarbeit mit den interessierten Unternehmen zusätzlich die Option der Identifikation von Einsparpotenzialen und damit zur Reduzierung des Energieverbrauchs für Betriebsgebäude und Produktion“, freut sich Kühl über die positive Nachricht zur Förderung des Vorhabens.

Der Landkreis Goslar, als Antragsteller dieses Projektes, wird einen Teil des operativen Projektmanagements von der Wirtschaftsförderung Region Goslar (WiReGo) durchführen lassen. Weiterhin wird eine Steuerungsgruppe gebildet, die paritätisch vom Landkreis Goslar und von den Kooperationspartnern besetzt wird. Dazu gehören neben dem Institut für energieoptimierte Systeme der Ostfalia auch die TU Clausthal (Institut für Geotechnik und Markscheidewesen), Landkreis Wolfenbüttel, Landkreis Northeim und die Firma IP Syscon GmbH. In regelmäßigen Treffen werden alle Projektbeteiligten den Fortschritt überprüfen und eine Erfolgskontrolle durchführen.

 

Text: K.Peukert, L.Kühl

 

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