Projekt Insektenweide

Naturschutz meets Umweltforschung
an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Die Zahl der Insekten in Deutschland ist stark rückläufig – und dies sowohl im Hinblick auf die Artenvielfalt als auch auf die Individuenanzahl einer Art.

Dafür gibt es viele Gründe: Flächenversiegelung, monotone Garten- und Grünflächengestaltung, insbesondere jedoch die intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und Pflanzenschutzmitteleinsatz. Zunehmend spielt auch der Klimawandel eine Rolle im Insektenschwund, indem z.B. Insekten bei trockener Witterung verdursten oder ihre Entwicklung durch Trockenstress der Futterpflanzen beeinträchtigt wird. Der Schwund der Insekten hat wiederum vielfältige Auswirkungen auf Ökologie und Ökonomie, denn Insekten spielen vielfältige Rollen als Räuber und Beute im Nahrungsnetz sowie als Bestäuber in der Lebensmittelproduktion.

Auf diese Entwicklung hinzuweisen, ist das eine Ziel des Projekts Insektenweide auf dem Gelände Am Exer der Ostfalia-Hochschule., das aus Mitteln der Hochschule sowie durch die Curt-Mast-Stiftung gefördert wird.

Die Flächen sind zwar relativ klein, aber ein Hingucker am Fußweg zur Salzdahlumer Straße, und mit ihrem Artenreichtum bieten sie Nahrung, Schutz und Entwicklungsmöglichkeit für verschiedene Insektenarten und locken diese an. Dies ließ sich trotz des sehr trockenen Sommers an den Blüten beobachten und nun am Ende der Saison auch der Information im Schaukasten entnehmen.

Ein zweiter Aspekt des Projekts beschäftigt sich mit den weniger augenfälligen und noch unbekannten Einflüssen des pflanzlichen Artenspektrums (pflanzliche Diversität) auf die Vielfalt der Mikroorganismen im Boden, dem sogenannten Mikrobiom. Im Fokus der Analysen stehen die Bodenbakterien, die wiederum mit ihrem Stoffwechsel die Nährstoffflüsse im Boden beeinflussen und dadurch auch zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Inwieweit die Artenvielfalt des bakteriellen Bodenmikrobioms sich durch das Anlegen einer Blühwiese, und damit der Erhöhung der pflanzlichen Diversität, verändert, wird mit molekularbiologischen Methoden in den Laboren der Ostfalia erforscht.

Falls die Artenvielfalt der Bodenbakterien positiv mit der Artenvielfalt der Pflanzen korreliert, gäbe es noch einen weiteren Grund mehr Flächen in Insektenweiden umzugestalten.

(vlnr.) Ines Teuber (Dipl.-Ing. FH), Elke Wilharm (Prof. Dr. rer. nat.), Susanne Pfannekuchen (Stud., Bio- und Umwelttechnik)

 

Text: E.Wilharm
Foto: F. Köhler / S. Pfannekuchen

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