Gemeinsame Forschung für eine bessere Patientenversorgung

  • 25.01.24 14:45
  • Doris Zweck

Wie geht es nach einem Krankenhausaufenthalt weiter? Oft wird im Anschluss eine Kurzzeitpflege, eine Rehabilitation, ein ambulanter Pflegedienst oder eine Aufnahme in ein Pflegeheim benötigt, doch Plätze in diesen Einrichtungen sind schwer zu finden. Was tun, wenn eine Entlassung auch nicht nach Hause möglich ist?

Das Forschungsprojekt „Überpflege“ beschäftigt sich genau mit diesen Fragen. Es will untersuchen, wie die sogenannte Übergangspflege optimal für die Patientinnen und Patienten gestaltet werden kann. Auch die Ostfalia Hochschule ist daran beteiligt.

In der vergangenen Woche ist das Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Hasseler der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in München zusammengekommen, um die Strukturen des Projekts in einer Kick-Off Veranstaltung gemeinsam festzulegen. Ziel des Forschungsprojektes ist es zu erheben, ob die Übergangspflege, die seit Juli 2021 Patientinnen und Patienten mit komplexen Versorgungsbedarfen für zehn Tage gesetzlich zusteht, die Entlassung in die nachsorgenden Bereiche verbessert. In die Untersuchung werden zunächst Krankenhäuser in Bayern, aber auch Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende in Krankenhäusern und nachsorgende Bereiche integriert. Die Ergebnisse sollen jedoch weiter in einen bundesweiten Kontext gesetzt werden.

Unter anderem gehören neben der Ostfalia Hochschule das Deutsche Krankenhausinstitut e.V., die Bayerische Krankenhausgesellschaft, die AOK-Bayern, die BARMER, die CareNext GmbH sowie die Sozialstiftung Bamberg dem Forschungsprojekt an.

Roland Engehausen von der Bayrischen Krankenhausgesellschaft betont dabei die „Chance“, die Übergangspflege sachlich aus verschiedenen Perspektiven zu evaluieren und weiterzudenken.

Prof. Dr. Martina Hasseler hebt die aktivierende Pflege im Kontext der Übergangpflege hervor. Diese wird bislang vielschichtig verstanden und interpretiert, eine konsentierte Definition existiert jedoch nicht. „Es gilt ein gutes Konzept der „aktivierenden Pflege“ für die Übergangspflege zu entwickeln“ , so Hasseler.

Dr. Karl Blum vom Deutschen Krankenhausinstitut verweist darauf, dass die Übergangspflege in den Krankenhäusern noch nicht sehr weit verbreitet sei und daher die Rückmeldungen derjenigen, die bereits erste Berührungspunkte mit der eingeführten Versorgungsleistung entscheiden ist.

Das Projekt wird aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit etwa 1,5 Millionen Euro gefördert und ist auf drei Jahre angelegt.

Mehr Informationen unter: Ostfalia - Forschungsprojekte

Kontakt zum Projektteam: ueberpflege-g@ostfalia.de

 

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  Das Projektteam bei der Kick-Off Veranstaltung in München

 

 

Bild: Bayrische Krankenhausgesellschaft

Text: Projektleitung ÜberPflege

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