Digitale Kompetenzen im Gesundheitswesen - Europaweites Forschungsprojekt an der Ostfalia Hochschule

  • 15.03.23 14:22
  • Doris Zweck

Fast zur selben Zeit wie Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach den Vorschlag zur Digitalisierungsstrategie im deutschen Gesundheitswesen veröffentlicht und diskutieren lässt, startet an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ein europaweites Projekt zur Erhebung von notwendigen Kompetenzen verschiedener Berufsgruppen im Gesundheitswesen, um die digitale Transformation mitgestalten zu können.

Das Projekt Dynamic Digital Resilience for Medical and Allied Professions in Health Services (DDS-MAP) bringt 15 europäische Partner in einem Konsortium zusammen, das sich aus Hochschuleinrichtungen (Medizin, Pflege, Bildung und digitale Technologie), Nichtregierungsorganisationen, Gesundheitsbehörden und Krankenversicherungen aus der gesamten EU zusammensetzt, um ein neues Ausbildungsangebot für Angehörige der Gesundheitsberufe zu entwickeln, das den Erwerb und die Beherrschung neuer und aufkommender digitaler Technologien und den Umgang mit den damit verbundenen Herausforderungen bei der Erbringung von Dienstleistungen zum Ziel hat.

Prof. Dr. Martina Hasseler und Stephanie Krebs M.Sc. der Fakultät Gesundheitswesen forschen zusammen mit Kolleg:innen in und aus Europa über notwendiger Kompetenzen und Bildungsangeboten, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben.

Im Projekt wird ein Instrument zur Selbsteinschätzung entwickelt, das Angehörige der Gesundheitsberufe darin unterstützen soll, zielgruppenspezifisch bestehende und erforderliche digitale Kompetenzen einzuschätzen, um darauf basierend passgenaue Lerneinheiten zu entwickeln. Diese werden für jedes teilnehmende Land in der jeweiligen Landessprache online zur Verfügung gestellt.

Die Anpassung der generischen Module wird durch einen Mitgestaltungsprozess mit den relevanten Interessenvertretern in den teilnehmenden Ländern erreicht, um den spezifischen Inhalt der Disziplinen zu bestimmen. Ein viertes Modul wird die persönliche Resilienz und das Wohlbefinden fördern. Neben der Durchführung einer paneuropäischen Erhebung weist DDS-MAP zwei weitere einzigartige Merkmale auf: Es wird Mikro-Credentialing einsetzen, um die Entwicklung von Fähigkeiten im klinischen Umfeld zu bewerten und zu belohnen, und es wird virtuelle und erweiterte Realität als wichtige Lehr- und Bewertungstechnologie nutzen.

Auf diese Weise werden die Ergebnisse des Projektes DDS-MAP das Bewusstsein, das Wissen und die Selbstreflexion der Berufe des Gesundheitswesens über ihren Umgang mit digitalen Technologien sowohl in ihrer Ausbildung als auch in ihrer beruflichen Praxis stärken.

"Wir freuen uns schon jetzt auf zahlreiche Rückläufe der Erhebungsbögen zu Selbsteinschätzungen der digitalen Möglichkeiten, die in den kommenden Monaten an die verschiedenen Berufsgruppen versendet werden. Auch die darauf aufbauende Entwicklung der Trainingseinheiten soll im Austausch mit den Zielgruppen erfolgen. Dabei ist uns wichtig, dass differenziertes Feedback mitgeteilt wird. Nur so können passgenaue Bildungsangebote entwickelt werden", betont Frau Prof. Hasseler.

Erste Zwischenergebnisse werden Ende des Jahres erwartet. Das Projekt ist bis Mitte 2025 angesetzt und wird von der Europäischen Union gefördert.

Für alle Interessierten wird in den kommenden Wochen eine Webseite entwickelt, auf welcher Informationen über die Projektpartner:innen sowie Ergebnisse eingestellt werden. Diese wird auf der Homepage der Fakultät verlinkt: https://www.ostfalia.de/cms/de/g/

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Frau Prof. Hasseler und Stephanie Krebs unter: dds-map-g@ostfalia.de

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