Am 3. Juni startete am Wolfsburger Hauptbahnhof um 9 Uhr die erste Exkursion im neuen Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik und Gesundheit. Zusammen mit Exkursionsleiterin Prof. Tanja Salem besuchten die Studierenden die Pädagogische Werkstatt und den Campus Rütli – CR² in Berlin-Neukölln. Dort erfuhr die Exkursionsgruppe praxisnah, was es heißt, Entwicklungs- und Bildungsprozesse von Kindern durchgängig zu gestalten, zu beobachten und zu dokumentieren.
Der Campus Rütli – CR² und damit zusammenhängend der lokale Bildungsverbund in Berlin-Neukölln wurde ab 2006 sukzessive unter Begleitung der Pädagogischen Werkstatt des Programms Ein Quadratkilometer Bildung aufgebaut und entwickelte sich schnell zu einem Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Ausstrahlungskraft. Leitsatz der verschiedenen Einrichtungen des lokalen Bildungsverbundes ist: „Kein Kind, kein Jugendlicher geht verloren“. Mit der Erkundung dieses besonderen offenen Bildungs- und Lernortes konnten die Studierenden die Inhalte des Sommersemesters erweitern sowie vertiefen.
Die erste Station der Exkursion war die Pädagogische Werkstatt im Stadtteilzentrum auf dem Campus Rütli. Die Praxisbegleiterin der Pädagogischen Werkstatt berichtete über die Entwicklung des lokalen Bildungsverbundes im Reuter- und Donaukiez in Berlin-Neukölln. Dabei veranschaulichte sie, welche Praxisansätze unter Begleitung der Pädagogischen Werkstatt aus der Praxis heraus entwickelt wurden, um Kinder und Jugendliche durchgängig auf ihrem Bildungsweg zu begleiten. Hierzu gehört z. B. die anschlussfähige Dokumentation von Lern- und Bildungsprozessen der Kinder mit dem Portfolio und dem Logbuch. Außerdem zählt das forschende und entdeckende Lernen in der Lernwerkstatt dazu. Um allen Kitas und damit Kindern im Kiez einen Zugang hierzu zu verschaffen, wurde die Stadtteil-Lernwerkstatt auf dem Campus Rütli aufgebaut. Nach dem Vortrag besichtigte die Exkursionsgruppe diese Stadtteileinrichtung – die zweite Station der Exkursion.
Nach der Mittagspause wurden die Studierenden dann selbst aktiv tätig. In der Lernwerkstatt der Grundstufe der Gemeinschaftsschule, die dritte Station, erhielten sie von der Lernbegleiterin die Aufgabe, einen Fallschirm zu konstruieren, der möglichst langsam zum Boden sinkt. In einer ansprechenden und einladenden Lernumgebung, die zum Erforschen verschiedener Themen anregt, standen alle Materialien der Lernwerkstatt zur freien Verfügung. Die Studierenden machten sich sehr konzentriert ans Werk, tauschten sich über ihre Ideen aus und erprobten diese. Im Rahmen der anschließenden Reflexionsrunde konnte festgehalten werden, dass durch das individuelle Lernerlebnis in der Lernwerkstatt wichtige Erkenntnisse sowie Impulse für die eigene pädagogische Arbeit mit Kindern mitgenommen werden können – insgesamt ein gelungener Semesterabschluss.
Studierende bei der "Fallschirm-Aufgabe"
Text und Bild: S. Schink