Auf dem „Tandem“ Richtung Professur

Gemeinsam mit regionalen Praxispartnern fördert die Ostfalia Hochschule den wissenschaftlichen Nachwuchs

Die Ostfalia Hochschule etabliert mit dem Tandem-Programm ein neues Modell zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW). Dabei kooperiert die Ostfalia mit Einrichtungen und Unternehmen aus der Region.

„Wir eröffnen vielversprechenden Nachwuchskräften direkt an der Ostfalia einen strukturierten Karriereweg zur Professur“, betont die Präsidentin der Ostfalia, Prof. Dr. Rosemarie Karger. „ Zugleich vergrößern wir den Bewerberpool für Fächer mit einem Mangel an berufungsfähigen Kandidatinnen und Kandidaten. Da in den nächsten Jahren sehr viele Professuren neu besetzt werden müssen, ist es wichtig, dass wir jetzt noch gezielter bei der Qualifizierung unseres Nachwuchses vorgehen.“

Gemeinsam mit dem Landkreis Wolfenbüttel wurde die erste Tandem-Stelle besetzt. Die Informatikerin Dr. Tanja Heuer übernimmt im Tandem-Programm eine neuartige Brückenfunktion zwischen Ostfalia und Landkreis. Für einen Zeitraum von drei Jahren übernimmt Heuer an der Fakultät Informatik auf einer halben Stelle eigenverantwortliche Forschungs- und Lehraufgaben. Beim Landkreis verantwortet sie mit einer weiteren halben Stelle das Projektmanagement und die Koordination des Projekts „5G Smart Country“, das neue Mobilfunkstandards in der Land- und Forstwirtschaft erprobt. Durch ihre Tätigkeit beim Landkreis erwirbt sie die für eine HAW-Professur benötigte außerhochschulische Berufserfahrung.

„Ich freue mich darauf, Studierenden aktuelle Themen aus der Wissenschaft als auch der Praxis näher zu bringen und sie zu motivieren, selber aktiv zu werden“, so Tanja Heuer. „Mit dem Tandem-Programm erhalte ich die einmalige Chance, an der Hochschule zu forschen, zeitgleich aktiv mit dem Projekt die Digitalisierung in unserer Region zu fördern und damit Praxis und Forschung aus beiden Perspektiven zu erleben und sie zu kombinieren.“

Im Anschluss an das dreijährige Programm steht es den Teilnehmenden offen, ob sie sich für eine weitergehende wissenschaftliche Karriere mit dem Ziel HAW-Professur entscheiden, oder ob sie – vorerst – eine Karriere außerhalb der Hochschule verfolgen möchten.

Mit dem Tandem-Programm rücken Wissenschaft und Praxis noch enger zusammen. Der Mehrwert des Programms für die Region wird auch von Christiana Steinbrügge, Landrätin des Landkreises Wolfenbüttel, unterstrichen: „Die Zusammenarbeit mit der Ostfalia im Rahmen des Tandem-Programms bietet die Möglichkeit, konkrete Fragen aus der Praxis ohne Umwege in Lehre und Forschung zu bearbeiten. Gleichzeitig eröffnen sich langfristige Perspektiven zur Zusammenarbeit in Forschungsprojekten oder beim gegenseitigen Wissenstransfer.“

Mit dem Landkreis Wolfenbüttel bereitet die Ostfalia bereits ein zweites Tandem-Projekt vor. Dieses wird im Herbst starten und sich dem Themenfeld „Inklusion“ widmen.

Hintergrund:

Mit dem Förderprogramm „FH-Personal“ unterstützen Bund und Länder Hochschulen für angewandte Wissenschaften bei der Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal. Mit dem Projekt „ PRoProf“ möchte die Ostfalia über eine Vielzahl von Maßnahmen die Erfolgsaussichten bei der Besetzung verbessern, denn in einigen Fächern mangelt es seit vielen Jahren an berufungsfähigen Kandidatinnen und Kandidaten. Zu den Maßnahmen zählen auch die Tandem-Programme.

Interessierte an einer Professur oder an Qualifizierungswegen zu einer Professur an der Ostfalia sowie Unternehmen und Einrichtungen mit Interesse am Tandem-Programm können sich direkt an das Projekt „PRoProf“ wenden.
Weitere Informationen finden Sie unter  https://www.ostfalia.de/proprof

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Die Informatikerin Dr. Tanja Heuer übernimmt im Tandem-Programm eine neuartige Brückenfunktion zwischen Ostfalia und Landkreis.

Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:

Dr. Thorben Sembritzki
Tel. 05331/939-10530
E-Mail: t.sembritzki@ostfalia.de

 

Text: Sembritzki/ZIM, 23.06.2022
Foto: Nadine Zimmer