Für mehr kulturelle Teilhabe – Ostfalia forscht gemeinsam mit der Lebenshilfe Wolfsburg

Forschende ermitteln mit der Zielgruppe, wie Inklusion, insbesondere bei Museumsbesuchen, gelingen kann.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum und der Lebenshilfe Bremerhaven haben Forschende der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel eine App entwickelt, die Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen den Museumsbesuch erleichtern soll. Für den zweiten Teil des Projekts „Kulturelle Teilhabe im Museum – Potenziale der Digitalisierung“ konnte nun die Lebenshilfe Wolfsburg als Kooperationspartner gewonnen werden. Wie schon im ersten Teil des Forschungsvorhabens verfolgt das Team rund um Prof. Dr. Sandra Verena Müller von der Fakultät Soziale Arbeit dabei einen Ansatz, in dem die Zielgruppe selbst auf Augenhöhe mitgestaltet.

Ab Mai beginnt im Rahmen dieser Zusammenarbeit die Datenerhebung in Form von leitfadenbasierten Einzelinterviews mit Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Wolfsburg. Thematisch geht es um allgemeine Freizeitinteressen und die Möglichkeiten kultureller Teilhabe generell und im Museum im Besonderen. Bedarfe, Barrieren und der Beitrag von Angehörigen und Fachkräften zu einer gelingenden kulturellen Teilhabe werden im Rahmen dieser Erhebung ebenfalls adressiert. „Eine Gruppe von Werkstattmitarbeitenden der Lebenshilfe Bremerhaven aus dem ersten Teilprojekt waren an der partizipativ orientierten Entwicklung des Interviewleitfadens beteiligt“, erklärt Projektmitarbeiterin Kathrin Förster aus der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia. „Auf diese Weise wird die Zielgruppe auf besondere Weise in den Forschungsprozess eingebunden.“

Im Rahmen der Erhebung soll der Ist-Zustand der kulturellen Teilhabe von Menschen mit Intellektuellen Beeinträchtigungen erfasst werden. Zudem soll aufgezeigt werden, inwiefern Angehörige und Fachpersonal zu einer gelingenden kulturellen Teilhabe beitragen können. „Freizeit hat in der heutigen Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Sie ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens geworden und kann auf vielfältige Weise dazu beitragen, ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen. Nur eine vielfältige Kulturlandschaft, die Menschen mit Beeinträchtigungen als Konsumierende und Teilnehmende einbindet, kann zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Sandra Müller die Bedeutung des Projekts. Kulturelle Teilhabe sei ein wichtiger Punkt im Hinblick auf persönliche Entwicklungsprozesse und auch für individuelle sowie gemeinschaftliche Erfahrungswerte von Bedeutung.

Das Projekt Kulturelle Teilhabe im Museum II – Potenziale der Digitalisierung“ ist ein Teilprojekt des Leibniz-WissenschaftsCampus Braunschweig – Postdigitale Partizipation und wird von der Leibniz Gemeinschaft (Förderlinie: Strategische Vernetzung) und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

01_Pressefoto_LH WOB (v.l.n.r): Holger Boemke, Vorsitzender des Werkstattrates der Lebenshilfe Wolfsburg, Kathrin Förster, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Kulturelle Teilhabe" an der Ostfalia und Marcus Weinreich, Geschäftsführer der Lebenshilfe Wolfsburg bei einer Informationsveranstaltung zum gemeinsamen Projekt.

 

Ihre Ansprechpartnerin zu diesem Thema:

Prof. Dr. Sandra Verena Müller

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fakultät Soziale Arbeit
Telefon: 05331 939 37270
E-Mail: s-v.mueller@ostfalia.de

 

Text: Kathrin Förster/ZIM, 06.05.2024
Foto: Siebert Kloster/Lebenshilfe Wolfsburg