Ostfalia-Wissenschaftlerin: „Die Zukunft der
Logistik liegt in der Agilität“

 8. Suderburger Logistikforum diskutierte Trends der Branche und stellte innovative Lösungsansätze vor

Das Suderburger Logistikforum, veranstaltet am 24. Januar am Hochschulcampus der Ostfalia, bot auch in diesem Jahr eine gut besuchte Plattform für branchenübergreifende Diskussionen und den Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele, die die Weichen für die digitale Zukunft im Landkreis stellen, wurden präsentiert.

„Die Zukunft der Logistik liegt in der Agilität und der Bereitschaft, sich den ständig ändernden Anforderungen anzupassen“, betonte Ostfalia-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Kirsten Wegner bei der Eröffnung der von ihr initiierten Veranstaltung. Die Referentinnen und Referenten brachten Expertise aus der Versicherungs-, Verwaltungs- und Logistikbranche mit. Karsten Vogel von der Uelzener Versicherung sprach in seinem Vortrag über die Herausforderung der digitalen Abwicklung von Kundendaten im Praxiseinsatz einer Versicherung. Er fand dabei klare Worte: „Sich als KMU nicht mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen, ist keine Option.“

„Grundvoraussetzung für die digitale Transformation ist eine flächendeckende digitale Infrastruktur“, sagte Jens Geißmann-Fuchs, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung Uelzen. Im Landkreis Uelzen arbeite man am Ausbau dieses landkreisweiten Datennetzes, um die Digitalisierung im Landkreis für Wirtschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. Im ländlichen Raum könnten digitale Dienste, wie die Telemedizin, digitale Behördengänge oder Mobilitäts- und Lieferdienstleistungen eine wichtige Rolle spielen, damit die Menschen in ihrer gewohnten Umgebung weiter gut leben und arbeiten können. Dafür brauche es zukünftig eine nachhaltige, regionale Nahversorgung durch effiziente, datengetriebene, smarte Mikrologistiklösungen, so der Diplom-Ökonom.

Für eine erfolgreiche digitale Transformation von Dienstleistungen oder Prozessen, ob in kleinen und mittleren Unternehmen oder in der kommunalen Daseinsvorsorge sei der Mensch der entscheidende Faktor, so Lisanne Aßmann von Fiege Logistik Stiftung & Co. KG. Sie stellte gemeinsam mit Jan Tereszczuk, Head of Team Digital Shopfloor, und Sara Schaltenberg, Prozessmanagerin bei Schnellecke Logistics, Digitalisierungsstrategien vor. Mit diesen wolle man helfen, Arbeitsplätze zu sichern, auszubauen und Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Dabei ginge es in keinem Fall darum, dass die menschliche Arbeitskraft durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden soll. Je eher die Mitarbeitenden in Transformationsprozesse eingebunden werden, desto schneller seien diese auch erfolgreich, führte Aßmann aus. Alle drei haben ihren Hochschulabschluss an der Ostfalia absolviert. Auch Hanna Rump, die mittlerweile als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Campus tätig ist, studierte Handel und Logistik in Suderburg und brachte mit dem Ostfalia-Kollegen aus Wolfsburg, Christoph Rohmann, das Potenzial fahrerloser Transportsysteme in den Diskurs mit ein.

„Das Logistikforum trägt dazu bei, Innovation in der Branche zu fördern, indem es Raum für die Vorstellung neuer Ideen, Technologien und Lösungsansätze schafft“, zog Prof. Dr. Kirsten Wegner am Ende ein zufriedenes Fazit der Veranstaltung. „Wir freuen uns auch im Januar 2025 wieder auf Ihre Teilnahme.“

 

06_01_Hanna Rump_Logistikforum_WEB Hanna Rump gab als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Handel und Soziale Arbeit Einblicke in ihr Forschungsprojekt zu fahrerlosen Transportsystemen in Lagerprozessen.

  06_02_Jens Geißmann-Fuchs_Logistikforum_WEB Jens Geißmann-Fuchs, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung Uelzen, stellte einen regionalen Bezug zu Digitalisierungsstrategien für den Landkreis Uelzen her. 

 

 

Text: Marie Ruhm/ZIM, 26.01.2024
Fotos: Marie Ruhm