„Interdisziplinarität geht über die Forschung hinaus“

Neue Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Julia Siegmüller im Rahmen der feierlichen Amtseinführung begrüßt.

Mit Humor und Musik begann die feierliche Amtseinführung von Prof. Dr. Julia Siegmüller als neue Präsidentin der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften: Das Comedy-Duo „Fool Tool“ brachte das Publikum mit augenzwinkernden Parallelen zwischen Hausarbeit und Hochschulalltag zum Lachen – bewaffnet mit Schrubber, Gummistiefeln und Kopftuch. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Dr. Jan Behrens, dessen Klavierspiel der Amtseinführung eine beschwingt feierliche Atmosphäre verlieh.

Am 30. April 2025 wurde Prof. Dr. Julia Siegmüller in der Aula der Ostfalia in Wolfenbüttel feierlich in ihr Amt eingeführt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen an der Feierstunde teil, um der neuen Hochschulpräsidentin ihre Anerkennung auszusprechen und erste Impulse für die gemeinsame Zukunft zu setzen – darunter auch Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs

„Mit ihrer anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung sowie ihren wichtigen Beiträgen zur Fachkräfte- und Nachwuchssicherung sind unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften wichtige Säulen für unseren Fortschritt als Wissenschafts- und als Wirtschaftsstandort. Dies gilt umso mehr für die Ostfalia als unserer zweitgrößten HAW in Niedersachsen“, betonte Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Als starker Motor der regionalen und überregionalen Entwicklung braucht die Hochschule eine Leitung, die strategisch denkt, bereit ist, flexibel zu reagieren, offen zu kommunizieren und innovative Lösungen zu finden. Die Ostfalia hat mit Prof. Dr. Julia Siegmüller eine Präsidentin gefunden, die genau diese Eigenschaften mitbringt. Mit neuen Impulsen und eigenen Akzenten wird sie das Profil der Hochschule schärfen sowie die Attraktivität, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen steigern.“

Auch Paul-Werner Huppert, Vorsitzender des Hochschulrates, würdigte die neue Präsidentin: „Nach zwei Anhörungen vor der Findungskommission und vor dem Senat haben Sie sich souverän durchgesetzt, um die extrem erfolgreiche und nachhaltige Reihe in der Hochschulleitung fortzusetzen. Jetzt sind die Erwartungen an Sie groß. In unserer 55. Hochschulratssitzung, die ich letztmalig nach 22 Jahren als Vorsitzender leiten durfte, haben Sie Ihre Ideen für die Zukunft weiter konkretisiert: Eine engere Vernetzung der Fakultäten untereinander ist eines der ersten Ziele. Nicht für ein „Studium generale“, sondern um Synergieeffekte  für Studentinnen und Studenten und der Professorenschaft zu heben. Für die Umsetzung, haben Sie ein äußerst leistungsfähiges Team aus Präsidium und Führungskräften zur Verfügung. Ebenso können Sie auf den Hochschulrat mit all seinen Mitgliedern bauen. Dazu wünschen wir Ihnen nur das Beste.“

Volker Küch, Hauptberuflicher Vizepräsident für Personal und Finanzen, hob die Bedeutung gesellschaftlicher Werte hervor: „Wir leben derzeit in Zeiten, die uns stark beanspruchen. Gewohnte Sicherheiten sind ins Wanken geraten, bisherige politische und wirtschaftliche Selbstverständlichkeiten (zumindest für uns) scheinen plötzlich in Frage zu stehen. Gerade jetzt muss die Prämisse für Hochschulen und damit auch für die Ostfalia sein, dass wir für Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung und Vielfalt stehen und diese Werte auch vermitteln – gerade in Zeiten, wo Orientierung nötig ist. In unseren ersten gemeinsamen Wochen habe ich Dich als Persönlichkeit erlebt und kennengelernt, die genau für diese Werte steht.“

Zum Abschluss der Veranstaltung richtete Prof. Dr. Julia Siegmüller selbst das Wort an die Gäste – und gab einen Ausblick auf ihre Ziele und Visionen für die Hochschule. Dabei betonte sie insbesondere die Bedeutung interdisziplinären Denkens und Handelns: „Interdisziplinarität – das ist der Weg, den ich mir für die Ostfalia vorstellen kann. Die Studierenden zu befähigen durch geübtes interdisziplinäres Arbeiten und Miteinander, sich als gute Problemlöserinnen und Problemlöser im späteren Beruf diesen Herausforderungen in einem interdisziplinären Team zu stellen.“

Dabei verstehe sie Interdisziplinarität als umfassenden Ansatz:
„Ohne zu viel zu verraten – ich halte die noch stärkere und systematischere Vernetzung in die Region, das noch stärkere Zusammengehen mit den Städten, Kommunen und Landkreisen, die Partnerschaft mit den Unternehmen, die hier ansässig sind, für eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Zeit. Das Ziel ist, dass die Ostfalia mit diesen Partnern gemeinsam, ganzheitlich in interdisziplinärem Aufschlag die Herausforderungen des Wandels angeht. Denn Interdisziplinarität als Grundphilosophie unserer Hochschule geht über die Forschung hinaus.“

Siegmüller schloss mit einer Einladung an alle Mitglieder der Hochschule: „Ich möchte Sie alle einladen, die Ostfalia mit der Hochschulleitung intensiv weiterzudenken. Wir können und wir dürfen das – und wir sollten das tun.“

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Prof. Dr. Julia Siegmüller mit Falko Mohrs, dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, bei der feierlichen Amtseinführung in der Aula am Ostfalia-Standort Wolfenbüttel.

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Falko Mohrs, Prof. Dr. Julia Siemüller, Paul-Werner Huppert und Volker Küch in der Aula der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

 

 

Text: Nele Piltz, Denise Rosenthal, 30.04.2025

Fotos: Philipp Ziebart