Prof. Dr. Litschen hält Vortrag zur notwendigen Modernisierung des Arbeitszeitrechts im Zuge der Digitalisierung

  • 05.10.18 15:03

Unter dem Titel "Arbeit und Arbeitnehmerschutz gefangen in der Zeit" referiert Prof. Dr. Litschen am 5.10.2018 in der Fachtagung „Digitale Industrie, Algorithmische Arbeit, Kulturelle Transformation“ der Friedrich Ebert Stiftung in Bonn zu den Problemen des derzeitigen Arbeitszeitrechts, sowohl in schuldrechtlicher als auch in ordnungsrechtlicher Hinsicht.

Arbeitszeit sei nur eine Vereinfachung zur Bemessung der nach § 611a BGB geschuldeten Dienste, jedoch keine rechtliche Notwendigkeit. Die Definition des notwendigen Gesundheitsschutzes über die geleistete (Arbeits-)Zeit war vor 100 Jahren für den Normalfall der Arbeitsverhältnisse eine einfache und nachvollziehbare Methode. Weder das Dienstverhältnis noch der Arbeitnehmerschutz bedarf jedoch zwingend einer solchen Konkretisierung. Moderne Arbeitsformen kommen ohne feste Arbeitszeiten und –plätze aus. Hier müssen neue und bessere Wege gefunden werden, die vereinbarte Leistung der Arbeitnehmer zu bestimmen und den Schutz ohne umständliche Arbeitszeitaufzeichnungen zu gestalten.

Der Arbeitszeitschutz im bisherigen Umfang wird auch weiterhin Geltung für alle Berufsgruppen haben, die zu festgelegten Zeiten an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort zu verrichten sind. Es bedarf aber Flexibilisierungsmaßnahmen und verwaltungsmäßige Erleichterungen für die ansteigende Zahl an davon unabhängigen Arbeitsverhältnissen.

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