Erste Tipps für das selbstorgansierte Studieren zu Hause
Vielen Studierenden fällt es gerade in diesen Wochen der Unsicherheit und des Nicht-Wissen, wie
es weitergeht, schwer, sich alleine zu Hause zum Lernen hinzusetzen. Doch anstelle abzuwarten, weil
noch nicht klar ist, wie das Semester weitergehen wird, nutzen Sie diese Phase der sozialen
Abgeschiedenheit zum Lernen und beschäftigen Sie sich mit den Inhalten, die Sie sonst, wenn Sie
jetzt nichts tun, später unter Zeitdruck nachholen müssen.
Doch wo soll man anfangen? Wie soll man die Materialien bearbeiten?
Das ist in Zeiten sozialer Distanzierung und eingeschränkten Berufs- und Freizeitlebens sowie
ggf. noch beengter häuslicher Situation (vielleicht ist man grad wieder zu Hause übergangsweise
eingezogen oder Kinder sind zu betreuen) eine besondere Herausforderung. Im Folgenden daher einige
kurze Anregungen für Sie, die vielleicht hilfreich sein und die Sie ausprobieren könnten:
1. Arbeitsplatz einrichten:
Wo kann ich lernen? Richte Sie sich - wenn irgend möglich – einen
festen Arbeitsplatz ein, der nur zum Arbeiten da ist und an dem Sie einige Stunden
am Tag ungestört sein können.
2. Überblick über Lerninhalte verschaffen:
- Laden Sie
alle zur Verfügung gestellten Lern- und Studiumsunterlagen in den jeweiligen
Fächern herunter und organisieren Sie diese in möglichst eindeutig beschrifteten Ordnern auf Ihrem
PC.
- Lesen Sie alle Mails, Mitteilungen Ihrer Lehrenden auf Stud.IP oder Moodle (auch unter
Wahlpflichtfächer und Tutorien), der Fakultät (auch des FaRa`s auf Instagram) und
der Hochschule. Checken Sie werktags alle 1-2 Tage Ihre Ostfalia-Mails, um auf dem neuesten Stand
zu bleiben.
- Lesen Sie die Mitteilungen und Anleitungen Ihrer Lehrenden genau in Hinblick auf:
- Gibt es wöchentliche Arbeitsanweisungen oder zusätzliche Übungen, die Sie wöchentlich
erledigen sollen?
- Gibt es einen wöchentlichen Chat oder gar Online-Veranstaltungen?
- Haben Sie Abgabefristen hinsichtlich Fallstudien oder anderer Arbeitsaufträge einzuhalten?
Wenn ja, am besten gleich im Kalender festhalten.
3. Wochen- und Tagesstruktur schaffen:
-
Planen Sie Ihre Woche so gut es geht:
- überlegen Sie sich, wieviel Zeit Sie für das Selbststudium derzeit haben - wenn Sie
nicht arbeiten müssen, keine Kinder zu betreuen haben, keine
anderen Aufgaben derzeit haben, können Sie ca. 6-7 h täglich einplanen.
Ansonsten planen Sie mit der Zeit, die Sie in der Woche zur Verfügung haben
- Erstellen Sie sich einen
Wochenplan:
- indem sie ca. 3-stündige Arbeitsblöcke am Vormittag, Nachmittag oder auch – wenn Sie gut abends
arbeiten können oder es zeitlich nicht anders
möglich ist, einplanen
- wenn Sie derzeit auch erwerbstätig sind oder andere Verpflichtungen haben, tragen Sie diese
auch in den Wochenplan ein
- Schreiben Sie zu den Lernzeiten
konkrete Lerninhalte (z.B. Montag 9.00 – 10.30 Uhr Verfassungsrecht, Skript Seite
40 – 60 durcharbeiten, Fall dieser Woche bearbeiten)
- überlegen Sie sich, wann Sie sich mit Freunden/Familie „treffen“ wollen, wann sie Sport machen
oder/und an die frische Luft gehen wollen
- wenn Sie es schwierig finden, sich eine eigene Wochenstruktur zu schaffen, probieren Sie es
damit, an den Zeiten die Lernunterlagen zu bearbeiten, an denen Sie eigentlich die
Lehrveranstaltung gehabt hätten.
- Planen Sie sich
echte Pausen und
echte Freizeit ein (und erlauben Sie sich echte freie Tage beispielsweise am
Wochenende). „Echte“ bedeutet in diesem Kontext, dass Sie die Freizeit so einplanen bzw. sich diese
richtig erlauben und meint nicht die Zeiten, in denen Sie vielleicht denken „Eigentlich müsste ich
jetzt was fürs Studium tun, aber…..“ und sich mit anderen Dingen ablenken, sich jedoch die ganze
Zeit schlecht und schuldig fühlen. Diese Zeiten sind meistens nicht wirklich erholsam.
- Machen Sie bei 3-h-Blöcken nach ca. einer Stunde eine 5-minütige Pause (kurz bewegen, Tee
kochen, lüften, möglichst
nicht ans Handy); nach 3-4h-Arbeitsphasen eine lange Pause (ca. 2-3 h)
- Wichtig: dieser Plan dient der Orientierung, d.h. soll dabei helfen, sich den Tag zu
strukturieren, soll aber nicht zu Frust führen, wenn er nicht 100%ig eingehalten werden konnte!
;-)
4. Wie lernen?
Wenn wir einen Text einfach nur lesen, bleibt davon ca. 10% hängen. Das ist erschreckend wenig,
daher braucht es hier ein paar Methoden, um die Inhalte für uns greifbarer zu machen und besser im
Gehirn zu verankern:
- optimal sind neben Zusammenfassungen/Lernzetteln
Visualisierungsmethoden: Erstellen Sie sich
Überblicks-Lernplakate (auch Mid-Maps, Flussdiagramme), auf die Sie wesentliche
Inhalte sinnvoll zueinander anordnen und sich dadurch Ihre eigene Struktur erarbeiten und „bildhaft“
darstellen.
- Inhalte, die man mit anderen bespricht, bleiben übrigens besonders gut im Gedächtnis. Bilden
Sie
virtuelle Lerngruppen – treffen Sie sich mit KommilitonInnen im Videochat
oder telefonieren Sie mit einer Freundin/einem Freund und erklären Sie sich gegenseitig, was
Sie verstanden haben, was Sie zentral finden und auch welche Fragen Sie haben.
- Ergänzen Sie Ihre vorhandenen Skripte und Lernmaterialen - wenn Sie sich damit allein nicht
motivieren können – im ersten Schritt durch zusätzliches für Sie attraktiveres Lehrmaterial wie
z.B. Lernvideos bei Youtube oder anderen Universitäten oder alternative Bücher/Zeitschriften, die
Sie sich über Ihren VPN-Anschluss über Ihren Bibliothekszugang herunterladen können. Um einen guten
Einstieg in ein ganz neues Fach zu bekommen, helfen auch Überblicks-Videos zum Thema, dann können
Sie die Detailleinformationen in den Skripten besser zuordnen.
Zum Weiterstöbern:
Broschüre des Studentenwerks OstNiedersachsen zum
selbstorganisierten Arbeiten
Sportprogramm für Kindergartenkinder, Grundschulkinder sowie Jugendliche
und Erwachsene