Willkommen an der BELS! Interview mit Prof. Dr. Udo-Wolfgang Becker

  • 07.10.20 07:36
  • Lisa Naumann

Udo Wolfgang Becker

Lieber Herr Prof. Becker, stellen Sie sich bitte in 3 kurzen Sätzen vor.

Mein Name ist Udo Becker, ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf bei Limburg (Mittelhessen) und habe dann aufgrund meines Studiums und der sich anschließenden Promotion zum Insolvenz- und Gesellschaftsrecht viele Jahre in Gießen gelebt. Zuletzt hat es mich nach Frankfurt am Main verschlagen, wo ich mehrere Jahre als Rechtsanwalt in einer mittelständischen Kanzlei tätig war und Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen in Hessen und Rheinland-Pfalz innehatte.

 

Wo und was haben Sie studiert und wie hat es Ihnen gefallen?

An der Justus-Liebig-Universität in Gießen habe ich Rechtswissenschaften studiert. Das Studium hat mit sehr gut gefallen, vor allem herrschte immer eine sehr offene Diskussionskultur mit den Professoren und unter den Studierenden, nicht auch zuletzt wegen dem „Gießener Modell“, bei dem Studierende frühzeitig in die Lehrstuhlarbeit eingebunden werden.

 

Waren Sie immer ein vorbildlicher Student oder haben Sie sich auch mal die ein oder andere Pause vom Lernalltag genehmigt?

Ich habe es immer als wichtig empfunden und auch so gehalten, dass man abseits von den Lernzwängen nach links und nach rechts schaut. Das gilt zum einen in fachlicher Hinsicht, man muss sich seine Aufgaben suchen, aber ganz sicher auch in privater Hinsicht: Kinobesuch und Spieleabend tragen auch zum Gelingen des Studiums bei.

 

Haben Sie während Ihres Studiums ein Semester oder länger im Ausland verbracht?

Nein, auch wenn ich dies im Nachhinein sehr bereue.

 

Welches Mensa-Essen mochten Sie immer am liebsten?

In Mensen gelingen Fischgerichte oft sehr gut.

 

Konnten Sie das im Studium erlernte sofort im Berufsleben anwenden?

Ja. Das Geschäftsleben wird dominiert von Fragestellungen, die man nur mit soliden Kenntnissen im Schuldrecht und im Handels- und Gesellschaftsrecht beantworten kann. Auch meine wissenschaftliche Spezialisierung, das Insolvenzrecht, ließ sich sofort anwenden, jedes Unternehmen hat schon einmal mit zahlungsunwilligen Vertragspartnern zu tun gehabt oder hatte selbst einmal Bedarf für eine Sanierung.

 

Wie gefällt Ihnen das beschauliche Wolfenbüttel im Vergleich zu größeren Städten, in denen Sie vorher gewohnt haben?

Ich habe lange Zeit in Gießen gelebt und muss sagen, dass die Städte eigentlich gut vergleichbar sind, auch wenn Gießen etwas größer ist. Frankfurt am Main, wo ich auch viele Jahre gelebt habe, ist da deutlich anders. Die Großstadt bietet zwar viele zusätzliche Möglichkeiten, aber ich bezweifle, dass die Ruhe, Parks und alten Bauten Wolfenbüttels dadurch ausgeglichen werden.

 

Wo liegt der Fokus Ihrer Professur?

In wissenschaftlicher Hinsicht auf der Verknüpfung zwischen Insolvenzrecht und Gesellschaftsrecht. Mein Ziel ist es, diesen Ansatz auch in die Lehre einzubringen, da Insolvenzverwaltung eine tolle berufliche Perspektive für die Studierenden bietet.

 

Worauf freuen Sie sich besonders bei Ihrer Professur an der BELS?

Ich freue mich darauf selbst gestalten zu können und sowohl meine wissenschaftlichen Ansätze als auch meine praktischen Erfahrungen als Rechtsanwalt und Berater in die Lehre einbringen zu können.

 

Wie haben Sie sich auf Ihre Professur an der BELS vorbereitet?

Die Punkte sind zu zahlreich, um sie hier alle zu nennen. Besonders viel Raum nimmt natürlich die Vorlesungsvorbereitung ein.

 

Welche Tipps würden Sie Studierenden für ein erfolgreiches Studium geben?

Man sollte sich so früh wie möglich einen umfassenden Überblick verschaffen und feststellen, „ was es so gibt“, insbesondere im Hinblick auf spätere Berufsperspektiven. Nur dann kann man auf informierter Grundlage Schwerpunkte im Studium setzen und Alleinstellungsmerkmale entwickeln.

 

6 schnelle Fragen an Prof. Becker:

  • Frühaufsteher oder Morgenmuffel? - Irgendetwas dazwischen.
  • Kaffee oder Tee? - Keine Frage: Kaffee.
  • Hund oder Katze? - Schwierig zu beantworten, ich hatte noch kein Haustier.
  • Chips oder Schokolade? - Schokolade.
  • Auto oder Fahrrad? - Bislang Auto, aber hierüber könnte man noch einmal nachdenken, da Wolfenbüttel fahrradfreundlicher wirkt als Frankfurt am Main.
  • Strand oder Berge? - Berge
nach oben
Drucken