Professor Dr. Yuri Pérez Martínez, Universität Havanna, referiert über die neue kubanische Verfassung und das Verhältnis Kubas zu den USA

  • 05.11.19 13:16
  • Lisa Naumann

Professor Dr. Yuri Pérez Martínez, Lehrstuhl für Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Vizedekan für Internationale Beziehungen und Entwicklungszusammenarbeit der Rechtsfakultät der Universität Havanna, hielt am 21.10.2019 einen Vortrag zum Thema: „ Die Verfassung der Republik Kuba von 2019 zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ Damit konnte ein weiteres Mal die bestehende Kooperation zwischen den beiden Fakultäten vertieft werden. Prof. Martínez beleuchtete die neue Verfassung der Republik Kuba unter dem Aspekt interner rechtlicher Entwicklungen (Partizipation, Eigentum) sowie der aktuellen, auch äußeren politischen Lage. Die neue Verfassung, vorbereitet von einem Team erfahrener Juristen, weist mehrere grundlegende Veränderungen in rechtlichen Fragen des Alltags auf. Der in spanischer und deutscher Sprache gehaltene Vortrag vermittelte Einblicke in die Entwicklung verfassungsrechtlicher Tendenzen und Interpretationen in einem Land, das durch „el bloqueo" das US-amerikanische Embargo seit Jahrzehnten unter wirtschaftlichen Sanktionen leidet. Genau um dieses Embargo drehten sich die zahlreichen Fragen, die im Anschluss an den Vortrag gestellt wurden. Die Studierenden zeigten reges Interesse an den kulturellen und sozioökonomischen Bedingungen Kubas und deren rechtliche Einbettung in eine neue Verfassung. Zu danken ist vor allem Frau Lic. Rosa Maria Callado vom International Office der Ostfalia, die in der Diskussionsrunde freundlicherweise als Dolmetscherin für das wechselseitige Verständnis von Fragen und Antworten sorgte.  

In dem von Prof. Dr. Yuri Pérez Martínez am 23.10.2019  gehaltenen zweiten Vortrag standen "Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Streit zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kuba“ im Mittelpunkt, die sich thematisch an den ersten Vortrag anschlossen.

Im Mittelpunkt des spanisch-deutschen Vortrages stand das 1996 von den USA verabschiedete Helms-Burton-Gesetz, das als solches das bestehende Embargo gegen Kuba verschärft. Neben der Darstellung der Entwicklung der Beziehungen beider Staaten im rechtlichen Sinne wurde das Helms-Burton-Gesetz vor dem Hintergrund des Völkerrechts kritisch analysiert. Die anschließende Diskussion behandelte unter anderem Fragen der Studierenden zu der Wirkung der Annäherungsversuche der EU gegenüber Kuba und mündeten in einen Austausch über die bedeutende Rolle der Exilkubaner in Florida im Rahmen der amerikanisch-kubanischen Beziehungen. Der Dekan der BELS, Prof. Dr. Winfried Huck bedankte sich zunächst bei Prof. Dr. Till Zech LLM, Internationalisierungsbeauftragter der BELS,  und bei seinem kubanischen Kollegen für die Vorträge und überreichte Prof. Dr. Yuri Pérez Martínez die Fakultätsmedaille „Aequitas“  als ehrender Ausdruck von Anerkennung und Dank. Erneut gilt Frau Lic. Rosa Maria Callado vom International Office herzlicher Dank für die Übersetzungsleistungen im Rahmen der fruchtbaren Diskussion.

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Text und Bilder: Ahmed Tahar Benmaghnia

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