Am 10. April 2025 besuchten unsere Studierenden aus Indien und Nepal in Zusammenarbeit mit der NABU-Kreisgruppe Wolfenbüttel das Amphibienschutzgebiet am Asseweg in Wittmar (Samtgemeinde Elm-Asse). Der NABU (Naturschutzbund Deutschland), der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands, hieß die Studierenden mit einem spannenden Überblick über seine Arbeit im Bereich Biodiversitäts- und Lebensraumschutz willkommen. Dr. Martin Erbs, Katja Erbs und Jörg Platzer vertraten den NABU während des Besuchs und führten die aufschlussreiche Exkursion an. Begleitet wurden die Studierenden von Dr. Ruth Areli García-León, Projektkoordinatorin des DAAD-SDG-Partnerschaftsprojekts "Implementation of the Sustainable Development Goals – India, Nepal and Germany".
Die Studierenden erfuhren mehr über die Mission des NABU – vom Schutz bedrohter Arten bis hin zur Förderung nachhaltiger Infrastruktur und politischer Entscheidungsprozesse – und erhielten dabei einen eindrucksvollen Einblick in bürgerschaftliches Engagement für den Umweltschutz. Ein Höhepunkt des Besuchs war die Besichtigung eines sorgfältig gepflegten Teichökosystems und des neu installierten, fest verbauten Amphibienleitsystems, das Landtieren wie Kröten, Fröschen und Molchen ganzjährig eine sichere Passage ermöglicht. Dieses System, das sich in der Nähe der ehemaligen Salzbergbauteiche befindet, leitet Amphibien und andere Kleintiere zu mehreren unterirdischen Tunneln und bewahrt sie so vor gefährlichen Straßenüberquerungen.
Diese Initiative ist ein herausragendes Beispiel für Natur- und Artenschutz und zeigt, wie ehrenamtliches Engagement konkrete Wirkung entfalten kann. Die freiwillige Amphibienrettungsaktion, bei der sich jedes Jahr Anwohnerinnen und Anwohner versammeln, um über 9.000 Amphibien bei ihrer Laichwanderung zu helfen, wird durch diese nachhaltige Infrastruktur nun wirkungsvoll unterstützt. Das System schützt nicht nur die lokale Fauna, sondern erleichtert auch die Arbeit der Freiwilligen, die den Tieren seit Jahren treu über die Straße helfen.
Die Exkursion war eine eindrucksvolle Erinnerung daran, dass technologischer und wirtschaftlicher Fortschritt zwar wichtig sind, der Erhalt unserer Umwelt jedoch ebenso entscheidend bleibt. Die Studierenden lernten, wie menschliches Handeln die Tierwelt beeinträchtigt und den Klimawandel beschleunigt. Die präsentierten statistischen Daten und visuellen Belege machten die dramatischen Auswirkungen auf die Biodiversität und die Gesundheit der Ökosysteme deutlich.
Was die Studierenden besonders bewegte, war das unermüdliche und selbstlose Engagement des NABU-Teams – angetrieben von Leidenschaft statt Profit. Diese Hingabe war gleichermaßen inspirierend wie augenöffnend und vermittelte den Studierenden ein tiefes Verantwortungsbewusstsein sowie ein Gefühl der Dringlichkeit, sich in ihrem eigenen Umfeld für den Umweltschutz einzusetzen.
Die Exkursion ging weit über theoretisches Lernen hinaus und bot den Studierenden praxisnahe Einblicke in reale Herausforderungen und Lösungsansätze der nachhaltigen Entwicklung. Sie rückte zentrale Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in den Fokus – insbesondere Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) und Leben an Land (SDG 15). Mehr als nur ein Besuch war es ein prägendes Erlebnis – eine transformative Erfahrung, die in den Studierenden den Wunsch entfachte, Nachhaltigkeit nicht nur als Handlung, sondern als Lebensaufgabe zu begreifen und eine Zukunft mitzugestalten, in der Mensch und Natur im Einklang gedeihen.