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Lehre-bewegt-Projekte

Unterwegsdidaktik

Projektleitung: Prof. Dr. habil. Harald Rau

Projektlaufzeit: 2014

Hochschullehrer sind regelmäßig an die direkte Lehre im Hörsaal gewöhnt, sie sind jedoch keine Bewegtbild-Profis: Dies gilt für den Auftritt vor der Kamera, für Diktion und didaktischer Umsetzung der Lehrinhalte. Die Erkenntnis, die jedes der Experimente zutage fördert: Die Arbeit vor der Kamera sowie „Storyboarding“, Konzeption, Bildkomposition und Nachbearbeitung erfordern hohes Know-how – und die Rolle des Hochschullehrers unterscheidet sich in dieser Situation diametral vom Auftritt im Hörsaal.

Vor diesem Hintergrund soll versucht werden, statt
audiovisueller, reine Audioangebote zu unterbreiten. Der zusätzliche Vorteil,
der sich auf diese Weise bietet: Didaktik kann zur Podcast- und damit zur
Unterwegsdidaktik werden, in Autoradios oder über den mp3-Player im
Öffentlichen Personen-Nahverkehr genutzt werden. Ziel des Projektes ist es, die
Möglichkeiten von Hörangeboten auszuloten. Nun stellen gute Audioangebote
ebenfalls vor Herausforderungen – der Antragsteller jedoch geht davon aus, dass
diese von deutlich geringerem Umfang sind, als dies im Rahmen von
„Bewegtbildlehre“ der Fall ist.

Eine bis zwei ausgewählte Lehrveranstaltungen sollen als Audio umgesetzt. Hierbei gibt es drei Ebenen:

1.)  Audioproduktion als Vorlesungsinhalt, dazu Experteninterviews, die den Podcast-Charakter unterstreichen und die Lehrinhalte kolorieren. Die Interviews – mit ausgewählten Praktikern des Faches – geben zusätzlich die Chance, die Inhalte der Lehrveranstaltungen direkt praxisgerecht zu verschränken.

2.)  Skript in Form von Powerpoint- oder Keynote-Folien – alternative könnten hier auch die zusätzlichen Möglichkeiten von Prezi-Präsentationen zusätzlich ausgelotet werden. Das Audio wird solitär und direkt per Softwarefunktion unter die Folien gelegt eingesetzt.

3.)  Face-to-Face-Lehre im Hörsaal als begleitendes Angebot. Hier werden unterstützende Inhalte angeboten – mit Aufgaben, Diskurs und eventuell Clicker-Abfragen.

Ziele: 

  • Prototyperstellung für ein bis zwei ausgewählte Lehrveranstaltungen – als mögliche Basisreferenz für weitere Projekte im Kollegenkreis.
  • Zusammenstellung von mobilem Equipment für die Audioproduktion mit Anschlussmöglichkeit an verfügbare Systeme der Ostfalia.
  • Tutorengestützte Konzeption von Audio, Skript und Hörsaal-Inhalten unter Beteiligung von Studierenden.

Fragengeleitete Didaktik

Projektleitung: Prof. Dr. habil. Harald Rau

Das vorliegende Lehrforschungsprojekt führt im Rahmen einer Fallstudie zu einer konkreten Lehrveranstaltung hin, die sich in besonderer Weise neuer Methodik verschreibt. Das Projekt selbst lief in drei Jahrgängen des Studienganges Medienmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter – in einer der grundlegenden Einführungsveranstaltungen (zweites Semester) zum Thema „Medienmärkte“, die jeweils curricular im Sommersemester angeboten wird. Für den vorliegenden Beitrag werden die Erfahrungen aus dem Jahr 2014 beispielhaft aufbereitet, da hierfür die umfassende inhaltsanalytische Auswertung einer qualitativen Vollerhebung im Kurs vorliegt. Diese wurde zum Ende des Semesters (jedoch noch vor dem Klausurtermin) durchgeführt. Um wesentliche Erkenntnisse schon vorwegzunehmen, die Analyse zeigt, dass Studierende, die eine Veränderung in ihrem Arbeitsverhalten bestätigt haben, die gesamte Lehrveranstaltung positiver beurteilen, dass jene, die im Sinne der Bloom’schen Taxonomie (vgl. 1976) eine höhere Stufe der Wissensverarbeitung
erreichen, ihr Arbeitsverhalten im Sinne der Angebote verändert haben und dass schließlich jene Studierenden , die die Verantwortung für die Gestaltung der Lehrveranstaltung nicht bei sich sehen, auch jene sind, die sich zutiefst vom neuen und ungewohnten Format verunsichert fühlen, und die von der Durchführung mit ihrem vergleichsweise hohen Maß an Eigenverantwortung überfordert sind.

Vier Ziele werden mit dem Projekt verfolgt:

  • Idealerweise wird im beantragten Projekt ein Rahmenmodell entwickelt, das nicht nur skalierbar – sondern auch auf andere Fachbereiche leicht zu übertragen ist. Konkret geht es also im Wesentlichen um die zielgerichtete Entwicklung eines Programms, das als „standardisierter Baukasten“ leicht in andere Lehrveranstaltungen, die ähnliche Anforderungen besitzen, zu übernehmen ist. Die einzelnen Elemente dieses Baukastens gilt es zu identifizieren (Entscheidung: Was ist übertragbar, was nicht!) und als Standard zu formulieren.
  • Darüber hinaus, dient diese Vorarbeit dazu, die Lehrveranstaltungen „Medienmärkte“ sowie „Markt und Wettbewerb“ für das SS 2014 auf der Basis des ausgearbeiteten Konzeptes so vorzubereiten, dass die Erfahrungen des Feldversuches (SS 2013) und die in der Evaluation identifizierten Verbesserungsvorschläge in das Konzept eingearbeitet werden können.
  • Zusätzlich wird eine zweite Evaluation mit dem betroffenen Jahrgang im Zeitabstand (Beginn WS 2013/2014) durchgeführt. Diese muss – so wie dies für die erste Evaluation mit Unterstützung des ZeLL bereits geschehen ist – ebenfalls sorgfältig inhaltsanalytisch ausgewertet werden. Die Erfahrungen aus diesen Evaluationsschritten können im Übrigen direkt in die neu gegründete Arbeitsgruppe „Evaluation“ der Ostfalia eingebracht werden, was aus Sicht des Antragstellers einen zusätzlichen Nutzen des Lehrprojektes darstellt.
  • In einem im kommenden Semester neu beginnenden Jahrgang, soll das Konzept darüber hinaus spielerisch vorbereitet werden, so dass – in diesem Falle in der Veranstaltung „Wirtschafts- und Medienpolitik“, die auch inhaltlich die Vorstufe zum genannten Modul darstellt – schon eine Hinführung auf die Methode erfolgt. Gemeinsam mit Tutoren wird das selbstgesteuerte Entwickeln von Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen geübt.

Publikation: Fragengeleitete Didaktik (PDF, 557,37 KB) (öffnet neues Fenster), (nicht barrierefrei)