Angewandte Pflegewissenschaft im Praxisverbund

Einführung in die Gesundheitswissenschaften:
Grundlagen der Gesundheitswissenschaften (geschichtliche Entwicklung, Definition von Gesundheit und Krankheit, Theorien und Konzepte von Gesundheit und
Krankheit, Gesundheits- und Krankheitsmodelle); Grundbegriffe, Gegenstände und Konzepte der Gesundheitswissenschaften (Grundlagen und Unterschiede
Gesundheitsförderung und Prävention, Grundlagen Epidemiologie, Grundlagen Sozialepidemiologie, Gesundheits- und Pflegeberichterstattung, Salutogenese,
Empowerment, ICF, gesundheitliche Ungleichheit, soziale Lage, Lebenslagenmodell)

Einführung in die Pflegewissenschaft:
Grundlagen Pflegewissenschaft (geschichtliche Entwicklung im nationalen und internationalen Kontext, Gegenstandsbereich und zentrale Fragestellung); Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Bedeutung für Erkenntnisgewinnung; Theo-
rien und Modelle in der Pflege und Pflegewissenschaft; Zentrale Begriffe und Konzepte der Pflegewissenschaft (z.B. Pflegebedarf, Pflegebedürftigkeit, Pflegeprozess, Assessments); Professionstheoretische Grundlagen; Bezugsdisziplinen der
Pflegewissenschaft

Sozialversicherungsrechtliche Grundlagen:
Grundzüge des Sozialversicherungswesens; Leistungs- und Leistungserbringungsrecht der gesetzlichen Krankenversicherung; Leistungs- und Leistungserbringungsrecht der sozialen Pflegeversicherung unter Einbeziehung sozialhilfe-
und heimrechtlicher Aspekte

Privat- und strafrechtliche Rahmenbedingungen:
Rechtsbeziehungen der Leistungserbringer*innen zu Patient*innen bzw. Pflegebedürftigen; Einführung in das Betreuungsrecht; Verantwortung und zivilrechtliche Haftung in der Pflege; Grundlagen und Prinzipien des Strafrechts; Strafrechtliche Verantwortlichkeit für Delikte im Pflegebereich

Einführung in die Pflege- und Gesundheitsinformatik:
IT in der Pflege und im Gesundheitswesen; Modelle der Pflegeinformatik, IT-Systeme

Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten:
Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens; Themenfindung und Entwicklung einer (Forschungs-)Fragestellung; Erarbeitung einer Gliederung; inhaltliche und formale
Aspekte der Exposé- und Manuskripterstellung; Wissenschaftliches Schreiben

Literatur- und Datenbankrecherche:
Systematische Literaturrecherche und Rechercheprozess; Recherchestrategien und -techniken (Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken (national/international), Zeitschriftendatenbanken (national/international), internetbasierte Suche und
Open Access); Bewertung von Quellen; Umgang mit wissenschaftlicher Literatur, Literaturverwaltung

Einführung in die Forschungstheorien
Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Paradigmen; Forschungsansätze

Hardware- und Software, Datenschutz und IT-Sicherheit:
Datenschutz und IT-Sicherheit; Hard- und Software-Ergonomie sowie Auswahl; Einführung und Einsatz von IT-Systemen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen; Nursing Analytics

Organisation und Personal im Gesundheitswesen:
Grundlagen Personalmanagement und Unternehmensorganisation (Begrifflichkeiten, Personal- und Organisationstheorien); Organisationen als Systeme; Gestaltung und Steuerung von Organisationen (Aufgabenanalyse, Aufgabensynthese;
Abteilungsbildung: Organisatorische Integration und Koordination); Ausgewählte Aspekte des Personalmanagements (Personalplanung; Personalbeurteilung; Personalentwicklung)

Steuerung betrieblicher Prozesse:
Führungssysteme und Besonderheiten der Führung in Einrichtungen des Gesundheitswesens; Analyse von Führungsverhalten; Führung von Gruppen, Teams, Mitarbeitenden; Prozessmanagement

Qualitative Sozialforschung:
Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Forschungsparadigma; Qualitative Forschungsdesigns; Forschungsprozess und Forschungsmethoden; Forschungsethik; Gütekriterien; Mixed-Methods-Ansätze

Quantitative Sozialforschung:
Wissenschaftstheoretische Grundlagen und Forschungsparadigma; Quantitative Forschungsdesigns; Forschungsprozess und Forschungsmethoden; Forschungsethik; Gütekriterien; Grundlagen der beschreibenden Statistik und schließenden
Statistik

Berufliche Selbstreflexion:
Reflexion des eigenen pflegerischen Handelns im Kontext der beruflichen Sozialisation; Einführung in die Sozialisationstheorien; historische und aktuelle Bedingungen im Kontext der beruflichen Pflege(bildung); Pflege als Profession und professionelles pflegerisches Handeln im Spannungsfeld

Grundlagen und Methoden des Evidence Based Nursings:
Einführung in die Methode EBN (Ziele, Hintergründe, Entwicklung); digitale Gesundheits- und Pflegeversorgung; Systematische Literaturrecherche (national/international) im Kontext von EBN; Studiendesigns und ihre Bedeutung für EBN;
Kritische Bewertung von Studien; Leitlinien und Standards in EBN

Integration des Evidence Based Nursings in den Pflegeprozess:
Chancen und Grenzen von EBN; Evidenz-informierte Entscheidungsfindung; Ansätze der Praxisimplementierung; EBN in der interdisziplinären und intersektoralen Kooperation

Professionelle Beziehungsgestaltung
Neurobiologische, psychologische und soziologische Grundlagen; Bindungstheorie, Bindungstypen, Beziehungsphasen, Beziehungsprozess; Bindungs- und Beziehungskompetenz; Kongruente Beziehungspflege; Beziehungsstörungen und
deren Lösung

Pflegetherapeutische Alltagsgestaltung
Konzepte zur Alltagsgestaltung in verschiedenen Settings; Präventive, kurative, rehabilitative und palliative Pflege; Therapeutische Pflege; Aktivierende und reaktivierende Pflege; Fallarbeit (Supervision, Team-Visiten, etc.)

Interkulturelle Kompetenzen:
Diversität – Ebenen und Arten menschlicher Vielseitigkeit; Genderaspekte in Medizin und Pflege; Intersektionalität; Formen der Migration und ihre Gründe; Migration aus historischer und aktueller Sicht; Kulturschock und Integration; Kulturspezifische Gesundheits- und Krankheitskonzepte; Modelle der interkulturellen Pflege

Kommunikation und Konfliktlösung:
Kommunikationstheorien und -modelle; Gesprächsführung; Konflikttheorien, Konfliktwahrnehmung und Deutung, Interkulturelle Konfliktlösung ; Methoden der Konfliktlösung und Deeskalation; Anleitung zur Selbstreflexion und Selbststeuerung in Konflikten

Studien- und Karriereberatung:
Lebenslanges Lernen; Qualifikationen, Kompetenzen, Laufbahnen und Karriereverläufe; Karriereplanung

Notfallpflege: 
Grundlagen der Notfallversorgung; Theorie der Notfallpflege; Pflegetheorien in lebensbedrohlichen Situationen anwenden; aktuelle evidenzbasierte Erkenntnisse;
Pflegeethik in lebensbedrohlichen Situationen; Grundlagen pflegerischen Handelns in lebensbedrohlichen Situationen; Digitale Anwendungen; spezielle Krankenbeobachtung in lebensbedrohlichen Situationen; Scoring-Systeme in der Notfallmedizin; alternative Pflegemethoden in lebensbedrohlichen Situationen; Hygiene im Bereich der Notaufnahme, Schockraum, IMC, Stroke unit, Intensivstation und OP; Medizingerätetechnik; Telemetrie, Telemedizin, Tele-Notarzt

Pflegeinterventionen in lebensbedrohlichen Situationen:
Pflege bei akuten Störungen der Atmung (Leitsymptome z. B.: Stridor, Rasselgeräusche); Pflege bei akuten Störungen der Herz-Kreislaufsituation (Leitsymptome z. B.: Brustschmerz, Schock); Pflege bei akuten Störungen des ZNS (Leitsymptome z. B.: Lähmung, Krampfanfall); Pflege bei speziellen Notfällen (z. B. Polytrauma, Verbrennungen, ARDS, akutes Abdomen, Blutzuckerentgleisung, Intoxikation, Präeklampsie, Sepsis); Digitale Anwendungen

Personenbezogene Fallarbeit:
Geschichte und Modelle des CM; Phasen und Methoden des CM; Anwendungsbeispiele in der Praxis; Rollenklärung des/der Case Manager*in; Konkrete Ausgestaltung der Phasen (Assessment, Hilfeplanung, Monitoring); CM der gesundheitlichen, beruflichen und sozialen Rehabilitation/Integration; CM als Fallmanagement; CM als Netzwerkmanagement; CM als Qualitätsprodukt; CM in Einrichtungen des Gesundheitssystems (Krankenhäuser, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste, andere Gesundheitsdienste)

Systematiken und Prozesse in der Pflege:
Netzwerk- und Ressourcenanalyse; Etablierung und Handhabung von Netzwerken; Koordination und Steuerung von Hilfen; Aspekte des Versorgungsmanagements; Rechenschaftslegung; Dokumentations- und Evaluationsverfahren

Pflegerelevante Anwendungen neuer Technologien in der klinischen Versorgung:
Wissenschaftsbasierte Versorgung von Patient*innen in diversen Settings und Sektoren als Theorie-Praxis-Transfer/Praxis-Theorie-Transfer; Künstliche Intelligenz, Technisierung und Robotisierung in der klinischen Pflege; Clinical Leadership als Rolle und Verantwortung in pflegerischer und gesundheitlicher Versorgung

Einführung und Einsatz von IT-Systemen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen:
Implementation und Evaluation von Konzepten pflegerischer Versorgung; Qualität, Prozesse und Outcome der Patient*innenversorgung; Reflexion und Fallverstehen; Change Management in Qualitäts- und Projektinitiativen zur Umsetzung einer
qualitativ hochwertigen klinischen Versorgung in diversen Settings pflegerischer Versorgung

Gegenstand und Besonderheiten des Projektmanagements im Gesundheitswesen; Methoden der Projektplanung, Projektstrukturierung sowie des Termin- und Ablaufmanagements; Herausforderungen der Projektarbeit und Lösungsansätze

Erkranken und Gesunden im psychiatrischen Kontext:
Psychiatrische Erkrankungen; Chronisch psychiatrisch krank sein; Das psychisch kranke Kind; Der psychisch kranke alte Mensch; Missbrauch und Trauma (PTBS);
Essstörungen; Umgang mit Suizidalität; Realität und Störungen des Realitätsbezuges

Konzeptgeleitete psychiatrisch-pflegerische Interventionen:
Milieutherapie; Ambulante Intervention; Adherence Therapie; Definition Pflege im psychiatrischen Kontext; digitale Versorgungsformen; Pflegetheorien mit psychiatrischem Bezug; Management des/r psychiatrischen Patient*in; vom Umgang mit
Aggression und Gewalt; Arbeit mit Angehörigen; Beziehung und Kontinuität; Gesundheitsförderung; Qualitätsmerkmale der psychiatrischen Pflege

Qualitäts- und klinisches Risikomanagement:
Geschichtliche Entwicklung des Qualitätsmanagements; Qualitätsmanagementgrundsätze, Qualitätspolitik, Total Quality Management, Normen und Richtlinien, Prozessmodell; Qualitätsmodelle (z. B. DIN EN ISO 9000ff; EFQM; KTQ; JCI);
Organisation, Aufbau und Implementierung von Qualitätsmanagementsystemen im Gesundheitswesen; Motivation, Techniken, Beobachtung, Qualitätsverbesserungsprojekte und -programme, Lenkung von Fehlern; Systeme der Selbstbewertung und Zertifizierung; Auditarten, Internes Audit, Regeln für die Auditpraxis; Risikobewertung, Risikomatrix, Risikomanagement

Patientensicherheit:
Fehlerentstehung, -erkennung und -vermeidung im Behandlungs- und Versorgungsprozess; Patientensicherheitsmanagement; Handlungsempfehlungen zur
Patientensicherheit (WHO; APS); ausgewählte Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit; Team Ressource Management

Grundlagen, Formen und Modelle des Clinical Reasonings:
Grundmodelle und Bedeutung des Clinical Reasonings; Wissen, Kognition und Metakognition im Clinical Reasoning Prozess; Entscheidungsfindungsprozesse im
Clinical Reasoning; Formen des Clinical Reasonings (diagnostisches, collaboratives, multidisziplinäres, narratives, konditionales, ethisches und edukatives
Reasoning); Handlungskonzepte, diagnostische Grundlagen und Instrumente im Prozess des Clinical Reasonings; Clinical Reasoning und Evidence based Nursing

Clinical Reasoning in der Fallarbeit und im klinischen Kontext:
Rolle der Pflege im Entscheidungs- und Versorgungsprozess gesundheitlicher und pflegerischer Versorgung; Clinical Reasoning im multiprofessionellen Team;
Ethische Aspekte des Clinical Reasonings; Anwendung des Clinical Reasonings in Settings pflegerischer und gesundheitlicher Versorgung

Vertiefte selbständige Auseinandersetzung mit einer Aufgabenstellung im Rahmen eines Forschungs- oder Transferprojekts unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden sowie Methoden des Projektmanagements

Konzeptgeleitete Beratung von Patient*innen und Angehörigen:
Theoretische Grundlagen der Kommunikation und Beratungstheorien; Handlungsfelder der Beratung in der Pflege; Beratungsprozess; Beratungsansätze (Personenzentrierte Gesprächsführung, Systemische Beratung, Kognitive Verhaltensberatung, lösungs- und ressourcenorientierte Beratung); Haltung und Rollen in der Beratung; Klient*innen- und themenzentrierte Beratungsprozesse gestalten; Umgang mit Konfliktsituationen

Anleitung von Auszubildenden und Kolleg*innen:
Rechtliche Rahmenbedingungen der Praxisanleitung; Didaktische Grundlagen für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen; Pädagogisches Handeln in Anleitungsprozessen der Pflegepraxis; Grundlagen des Wissensmanagements und Sicherung des Theorie-Praxis-Transfers; Einarbeitung von Mitarbeiter*innen

Theorien und Modelle von digitalen Technologien im Telenursing/Telemedizin:
Informations- und Kommunikationstechnologien und deren Einsatzbereiche und Funktionsweisen, Affordanzen und Handlungsskripte von Technologien in verschiedenen Versorgungssettings und im interprofessionellen Handeln; Aktueller
Einsatz und perspektivische Entwicklung des Telenursings und der Telemedizin

Versorgungsformen und Konzepte von Telenursing/Telemedizin
Programme und Konzepte neuer telepflegerischer/telemedizinischer Verfahren;
Aktuelle Einsatzfelder (z.B. Wund-Monitoring); Technische Kommunikation;
Rechtliche Rahmenbedingungen

Bachelorarbeit mit abschließendem Kolloquium:
Erstellung einer Bachelorarbeit und Vorstellung der zentralen Erkenntnisse, inkl. kritischer Reflexion der Arbeit sowie Führen eines Fachgesprächs; professionsbezogene und persönliche Stellungnahme zum Thema; Einordnung der eigenen Arbeit in den Kontext von Studium und Praxis; die Modulinhalte werden durch die thematische Schwerpunktsetzung der Bachelorarbeit bestimmt