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DAAD-Studierende erhalten Einblicke in Compliance multinationaler Unternehmen

Aktuelles , , Fakultät Recht
DAAD-Studierende zusammen mit Lars Bruhnke (3. von rechts) von Volkswagen und Dr. Ruth García-León (links daneben). Die Abgebildeten vor einer Tafel lächeln in die Kamera.

Am 16. Mai 2025 hielt Lars Bruhnke, Projektleiter für Partnerschaften bei der Volkswagen AG und Autor des Buches “Zukünftige Veränderungen bei Emissionsgrenzwerten in der EU – Ein Rechtsvergleich mit dem US-amerikanischen Recht”, einen Vortrag mit dem Titel “Wie man rechtliche Anforderungen in einem multinationalen Unternehmen meistert” vor Studierenden aus Indien und Nepal. Die Veranstaltung fand im Rahmen des DAAD-SDG-Partnerschaftsprojekts “Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele – Indien, Nepal und Deutschland” statt.

Lars Bruhnke, ein erfahrener Jurist mit zwei deutschen Diplomabschlüssen – einem in Wirtschaftsrecht und einem in Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt im internationalen Recht – nutzte seine umfassende berufliche Erfahrung bei Volkswagen sowie anderen führenden Institutionen, um den Studierenden die rechtlichen Herausforderungen multinationaler Konzerne näherzubringen. Seine Expertise in den Bereichen Datenschutz, regulatorische Zusammenarbeit und Unternehmenspartnerschaften bot den Teilnehmenden einen seltenen Einblick in die rechtlichen Strukturen globaler Geschäftsprozesse.

Auf Grundlage dieser Expertise gab er einen fundierten Überblick über die rechtlichen Anforderungen für multinationale Unternehmen beim Eintritt in ausländische Märkte. Er hob dabei die Bedeutung von Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs), der strategischen Auswahl des anwendbaren Rechts sowie der Identifizierung geeigneter Gerichtsbarkeiten für Streitbeilegungen hervor. Auch die Gestaltung solcher rechtlicher Instrumente in grenzüberschreitenden Kontexten sowie notwendige regulatorische Genehmigungen – wie etwa durch Typgenehmigungsbehörden – wurden thematisiert, insbesondere im Hinblick auf die internationale Markteinführung von Fahrzeugen. Zudem betonte er die Notwendigkeit, rechtliche Strategien an das lokale Konsumverhalten, kulturelle Erwartungen und die regulatorischen Gegebenheiten der jeweiligen Rechtsordnungen anzupassen, um sowohl rechtliche Konformität als auch wirtschaftlichen Erfolg zu sichern.

Die Studierenden erhielten wichtige Einblicke in die Einhaltung von Datenschutzgesetzen in Ländern wie den USA, Mexiko und Deutschland sowie in die Rolle der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit bei der Lösung grenzüberschreitender Streitigkeiten. Ein öffentlich bekannter Rechtsfall diente als anschauliche Fallstudie, um aufzuzeigen, wie sich rechtliche Verpflichtungen je nach Land unterscheiden und wie wichtig die Einhaltung multinationaler Vorschriften sowie unabhängige Rechtsaufsicht sind.

Zur Vertiefung des erworbenen Wissens besuchten die Studierenden gemeinsam mit Dr. Ruth García-León, Koordinatorin des DAAD-SDG-Partnerschaftsprogramms, das Volkswagen-Werk. Dort erhielten sie einen praxisnahen Einblick in die Abläufe beim weltweit führenden Automobilhersteller.

Insgesamt bot diese außergewöhnliche Veranstaltung eine erfolgreiche Verbindung von Theorie und globaler Unternehmenspraxis – eine äußerst wertvolle Lernerfahrung für alle Teilnehmenden.

 

Die Ostfalia wird im Rahmen des Projekts gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und den Deutschen Akademischen Austauschdienst.